Alexander Skrjabin (1872-1915) gehört zu den großen Erneuerern der Musik im frühen 20. Jahrhundert und ist bis heute eine der schillerndsten Figuren der Musikgeschichte geblieben. Seine Bedeutung reicht über seine komponierten Werke hinaus in die Kultur- und Geistesgeschichte Russlands und Europas, seine Nachwirkungen waren sowohl in der Sowjetunion als auch in Westeuropa beträchtlich. Am 6. Juni 2015 fand an der Musikhochschule Lübeck anlässlich des 100. Todesjahres von Aleksandr Skrjabin ein von Prof. Christoph Flamm konzipierter öffentlicher Studientag statt, bei dem künstlerische und wissenschaftliche Beschäftigung mit Komponist und Werk einander ergänzten. Die Pianisten Vladimir Stoupel (Berlin) und Maria Lettberg (Berlin), ausgewiesene Skrjabin-Spezialisten, gaben in Konzertvorträgen Einblicke in spezifische interpretatorische Aspekte einiger früher und später Sonaten. Vorträge aus der Sicht der Musiktheorie und der Musikwissenschaft hielten Prof. Oliver Korte, Daniel Müller und in Form seiner Antrittsvorlesung an der MHL Prof. Christoph Flamm. Beschlossen wurde der Studientag von einem ganz Skrjabins Klavierwerk gewidmeten Konzertabend, den die Klavierklassen der Hochschule gestalteten. Schon am 5. Juni leitete Vladimir Stoupel eine Skrjabin-Masterclass für die Studierenden. Auf dem Studientag präsentiert wurde zudem ein von Christoph Flamm herausgegebenes und Skrjabin gewidmetes Themenheft der Zeitschrift MusikTheorie mit Beiträgen von Friedrich Geiger, Larisa Gerver, Levon Hakobian und Wolfgang Mende.