Musikwissenschaftliche Forschung ist ein wichtiges und festes Element an der MHL, das unmittelbar Eingang in die Lehre findet, von der Idee der Musikvermittlung geleitet wird und mit der musikalischen Praxis in enger Verbindung steht. Die Musikwissenschaft wird vertreten durch Prof. Dr. Christoph Flamm und durch Prof. Dr. Wolfgang Sandberger. Auf einzigartige Weise bereichert wird das Fach durch das angegliederte Brahms-Institut, das Wolfgang Sandberger leitet und das insbesondere Forschungen zur Musikgeschichte des 19. Jahrhunderts betreibt. Zu weiteren Forschungsschwerpunkten zählen Bach und Händel, russische und jüngere italienische Musik, Klaviermusik und Musik des 20. Jahrhunderts sowie wissenschafts- und rezeptionsgeschichtliche Fragestellungen.
Der Fachgruppe Musikwissenschaft an der MHL gehören an:
Die wissenschaftlichen Professoren der MHL sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Brahms-Instituts bearbeiten Forschungsprojekte, deren Ergebnisse der Forschungscommunity und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich sind. Zahlreiche Symposien wurden in den letzten Jahren an der MHL veranstaltet. Darunter folgende nationale und internationale Tagungen und Symposien:
Die Ergebnisse dieser Veranstaltungen liegen in Form umfänglicher Publikationen vor und stehen der weiteren Forschung zur Verfügung.
Mit seinen vielfältigen musikwissenschaftlichen Projekten hat sich das Brahms-Institut an der MHL unter der Leitung von Prof. Dr. Wolfgang Sandberger in den letzten Jahren zu einer renommierten Forschungseinrichtung entwickelt. Im Mittelpunkt der Arbeit standen und stehen Erschließungsprojekte, in denen die Sammlung aufgearbeitet wird. Mit Hilfe des Landes Schleswig-Holstein und der Possehl-Stiftung können so heute weite Teile der Sammlung im Digitalen Archiv des Brahms-Instituts weltweit eingesehen werden. Dazu gehören neben den kostbaren handschriftlichen Quellen von Brahms auch alle Erstausgaben von Brahms und Robert Schumann. 2003 konnten die Teilnachlässe von August Walter und Joseph Joachim erschlossen und für die weitere Forschung zugänglich gemacht werden. Mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der MHL und des Vereins zur Förderung des Brahms-Instituts wurde der Teilnachlass in dem Band "Julius Spengel – Ein Brahms-Freund zwischen Identifikation und Emanzipation" dokumentiert. Auch der Teilnachlass von Theodor Fürchtegott Kirchner wird derzeit in einem aktuellen Projekt aufgearbeitet und digital erschlossen.
Darüber hinaus hat das Institut in einem Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) das "Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis" erarbeitet, das ebenfalls für Recherchen digital zur Verfügung steht. Finanziert von der Possehl-Stiftung Lübeck wurde zudem das Vorhaben "Brahms gewidmet" durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen die rund 100 Werke, die Brahms zu Lebzeiten meist "verehrungsvoll" oder "freundschaftlich" vom komponierenden Umfeld gewidmet wurden. Eine digitale Auswahl-Edition mit vier kammermusikalischen Werken aus diesem Repertoire wird derzeit mit Hilfe der VolkswagenStiftung erarbeitet. Die Aufarbeitung der umfänglichen Bestände des Nachlasses von Renate Wirth (mit dem wichtigen teilnachlass von Julius Stockhausen) wird in einem von der Possehl-Stiftung Lübeck geförderten Dissertationsprojekt realisiert. Von Bedeutung für die wissenschaftliche Erschließung der Sammlung sind schließlich auch die Ausstellungen, wie die fast jährlich erscheinenden Kataloge in der Schriftenreihe des Instituts belegen. Zahlreiche Publikationen des Instituts, darunter Standardwerke wie das Brahms-Handbuch, haben darüber hinaus in den letzten Jahren die Brahms-Forschung bereichert.
Folgende Liste präsentiert eine Auswahl an Publikationen ausschließlich der MHL und des Brahms-Instituts. Zu weiteren Publikationen vgl. die Listen der einzelnen Professores.
Musikwissenschaft an der MHL
Große Petersgrube 21
23552 Lübeck
Prof. Dr. Christoph Flamm
207 (Große Petersgrube 4)
T: +49 (0)451-1505-126
F: +49 (0)451-1505-300
Mail an Prof. Dr. Flamm
Brahms-Institut an der MHL
Villa Brahms
Jerusalemsberg 4
23568 Lübeck
Prof. Dr. Wolfgang Sandberger
T: +49 (0)451-1505-401
F: +49 (0)451-1505-420
Mail an Prof. Dr. Sandberger