Lübeck, 06.12.2017
Neue Lübecker Orchesterakademie bundesweit einmalig
Die MHL und das Theater Lübeck (TL) haben ein bundesweit einmaliges Kooperationsmodell für eine Orchesterakademie entwickelt. Sie unterstützt Musikstudierende bei einem optimalen Einstieg in ein Berufsorchester.
Die neue Lübecker Orchesterakademie ist im Herbst 2017 gestartet. Ihre Besonderheit ist das Zusammenwirken der beiden Institutionen MHL und TL, die die Studierenden gemeinsam betreuen, während andere Orchesterakademien in der Regel nur an das Berufsorchester angegliedert sind. Eine Verknüpfung mit der Ausbildung an einer Musikhochschule in Form eines Dreistufenmodells ist in Deutschland einzigartig. Seit September wirken die ersten Akademisten in den Konzerten und Opern des TL mit. Ziel ist eine bessere Verzahnung von Ausbildung und Beruf, die sich über drei Stufen immer mehr intensiviert. Für jede Stufe müssen die Studierenden die Hürde eines Vorspiels meistern. Rund 40 junge Musikerinnen und Musiker stellten sich der Auswahljury vor, 20 von Ihnen wurden bisher in die Orchesterakademie aufgenommen. Das Projekt, bei dem die Studierenden Pauschalhonorare für ihren Einsatz erhalten, wird von beiden Institutionen mit Unterstützung der Possehl-Stiftung Lübeck finanziert. Orchester können ihre Auswahl unter den besten Studierenden der international renommierten Musikhochschulen treffen. Auf eine Orchesterstelle bewerben sich bei den Lübecker Philharmonikern je nach Instrument rund 60 bis 100 junge Musikerinnen und Musiker. Sie erwarten eine exzellente Beherrschung des Instrumentes und große musikalische Flexibilität. Die Nachwuchsmusiker sollen sich integrieren und sich ein umfassendes Repertoire zu Berufsbeginn erarbeiten. Diese Qualifikationen kann weder ein Orchester noch eine Musikhochschule alleine vermitteln. Die Verzahnung von Hochschulausbildung und Orchesterarbeit bietet hingegen beste Voraussetzungen für den Einstieg in ein Berufsorchester. Die Orchesterakademie löst das Orchesterstudio der MHL und des TL ab, das Musikstudierenden dank Unterstützung der Possehl-Stiftung bereits seit 2004 Einblick in die professionelle Orchesterarbeit ermöglicht hat. Rund 200 Studierende haben das Orchesterstudio seitdem durchlaufen.