
Er war eine wichtige Stimme in der zeitgenössischen Musik und schuf ein umfangreiches und vielfältiges Œuvre für Soloinstrumente, Kammermusikensemble, Stimme, Orchester und Musiktheater. In mitreißend expressiver Tonsprache widmete Döhl sich in seinen Werken dem Nachdenken über Sein und Dasein, häufig in Beziehung zu anderen Kunstformen wie Literatur und bildender Kunst. Nach Stationen an der Freien Universität Berlin und als Leiter der Musikakademie Basel wurde er 1982 als Professor für Komposition an die MHL berufen, wo er bis 2004 tätig war.
In Lübeck leitete Döhl eine internationale Kompositionsklasse, aus der namhafte Komponisten hervorgingen. Von 1991 bis 1994 gab er der Hochschule als Rektor bedeutende Impulse: In seiner Amtszeit wurden zusätzliche Professorenstellen geschaffen und namhafte Künstler an die MHL berufen, wie unter anderem Sabine Meyer und Reiner Wehle, Christiane Edinger und Nora Chastain. Er baute die Streicher- und Bläserklassen sowie die Verwaltung aus. In seiner Amtszeit wurden maßgebliche Bauabschnitte des großen Sanierungsvorhabens im Altstadtquartier Große Petersgrube/Obertrave realisiert, wie unter anderem die beiden hochschuleigenen Konzertsäle. Döhl begründete Veranstaltungsreihen für Neue Musik an der MHL und rief 1992 das Brahms-Festival ins Leben, zu dem er immer wieder auch eigene Werke beitrug. Auf seine Initiative hin entstand die "Brahms-Galerie" im Konzertfoyer der MHL mit Werken namhafter bildender Künstler. 2001 erhielt er die Goldene Ehrengedenkmünze „Bene Merenti“ der Hansestadt Lübeck.
Rico Gubler, Präsident der MHL über den Komponisten: „Friedhelm Döhl war nicht nur der Initiator des Brahms-Festivals, kreativer und umsichtiger Rektor der MHL, eine prägende Dozierenden- und Komponistenpersönlichkeit, sondern für viele Personen an der Musikhochschule Lübeck ein langjähriger Weggefährte und Freund, der uns als warmherziger und mit jeder Faser seines Körpers der Kunst verschriebener Freund in Erinnerung bleibt. Friedhelm Döhl war eine jener Künstlerpersönlichkeiten, die unser Leben und unseren Weg prägten.“