
Im Jubiläumsjahr ist das Brahms-Festival erstmals wieder in Präsenz zu erleben und beginnt in Lübeck und im Deutschen Haus Flensburg gleich in großer Besetzung mit 80 Studierenden unter Leitung von Clemens Schuldt, Chefdirigent des Münchener Kammerorchesters und international gefragter Dirigent. MHL-Pianist Florian Uhlig und das MHL-Sinfonieorchester präsentieren unter seiner Leitung Werke von Schumann, Mahler und Silvestrov sowie eine Uraufführung des Kompositionsstudenten Philipp Wallis Nicolai. Die Lübecker Konzerte finden am Samstag, 7. Mai um 19.30 Uhr und am Sonntag, 8. Mai um 17 Uhr im Großen Saal der MHL statt. Am Montag, 9. Mai um 19 Uhr ist das Friedenskonzert in Kooperation mit der Europa-Universität Flensburg im Deutschen Haus Flensburg zu Gast.
Das Konzert beginnt mit dem „Gebet für die Ukraine“ des bekannten ukrainischen Komponisten Valentin Silvestrov, das derzeit in vielen Konzertsälen der Welt gespielt wird – hier in einer Fassung für Kammerorchester von Eduard Resatsch. Silvestrov schrieb es 2014 ursprünglich für Chor und als Teil eines Werkzyklus, der seinen Protest gegen die russische Besetzung der Krim ausdrücken sollte.Klavierprofessor Florian Uhlig stellt sich nach seinem Antritt als Professor für Klavier an der MHL erstmals als Solist vor und präsentiert passend zum Festivalmotto „Fantastisch“ Schumanns Klavierkonzert a-Moll – der Inbegriff des romantischen Klavierkonzerts. Im tänzerischen Schwung und der rhythmischen Finesse des Opus 54 wird Uhlig seine Schumann-Expertise unter Beweis stellen – er wurde gerade im vergangenen Jahr mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik für die Einspielung sämtlicher Schumannschen Klavierwerke ausgezeichnet. Im Alter von 28 Jahren wagte sich Gustav Mahler mit seiner ersten Sinfonie „Titan“ an die Königsdisziplin der Komposition heran. Innere Zerrissenheit und starke Kontraste sind charakteristische Merkmale seiner Musik und sind auch in seiner ersten Sinfonie, die einige Querbezüge zu E.T.A. Hoffmann aufweist, nicht zu überhören. Erst in den 1960er Jahren wurden Mahlers Sinfonien als geniale Klangschöpfungen wiederentdeckt.
Weiterhin steht mit „THAW“ eine Uraufführung des Kompositionsstudenten Philipp Wallis Nicolai auf dem Programm. Mit seinem rund zehnminütigen Orchesterwerk hat der Erstsemester-Student aus der Klasse von Professorin Katharina Rosenberger den ersten Preis eines hochschulinternen Kompositionswettbewerbs gewonnen. Im Gespräch mit dem jungen Komponisten geben Musikstudierende der Europa-Universität Flensburg aus der Klasse von Professor Karsten Mackensen am Montag, 9. Mai ab 18 Uhr im Deutschen Haus Flensburg eine rund halbstündige Einführung in das Werk.
Das Flensburger Friedenskonzert "Gebet für die Ukraine" eröffnet gleichzeitig eine neue Kooperation der MHL mit der Europa-Universität Flensburg. Mit gemeinsamen Vorhaben und Projekten wollen beide Hochschulen gemeinsam die Relevanz der Musikpädagogik stärken und eine Allianz zur Lehrkräftebildung im Fach Musik bilden.
Karten für die Lübecker Friedenskonzerte sind in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen sowie an der Abendkasse erhältlich. Der Eintritt zum Flensburger Friedenskonzert ist frei, es gibt aber die Möglichkeit zu spenden. Weitere Informationen unter www.brahms-festival.de