
Das groß besetzte Sinfonieorchester unter Leitung von Prof. Bernd Ruf bot mit über 80 jungen Musikerinnen und Musikern auf der Bühne im Großen Saal allein optisch einen imposanten Anblick. Von Bernd Ruf bestens einstudiert, überwältigte sein Klang mit Intensität und Spielfreude.
Charles Ives sphärisches Stück "The Unanswered Question" spannte mit den "Excerpts from Close Encounters of the Third Kind" von John Williams, Jessie Montgomerys "Coincident Dances" und Leonard Bernsteins "Symphonic Dances from West Side Story" einen dramaturgischen Bogen und bot einen spannenden Gang durch die amerikanische Musikgeschichte – tiefsinnig und humorvoll moderiert von Franziska Gottwalt und Tillmann Lüken. Das effektvolle Bühnenlicht erzeugte geradezu szenische Eindrücke wie beim Straßenkampf der beiden verfeindeten Gangs in Bernsteins "West Side Story". 20 Jugendliche der Jahrgänge 7 und 10 aus der Lübecker Julius-Leber-Schule beeindruckten mit ihren Tanzeinlagen, einstudiert von Ulla Benninghoven. Dirigent, Orchestermitglieder und das Publikum erschufen gemeinsam ein Unikat nach dem Konzept von MHL-Student Tim Haas: ein improvisiertes Orchesterstück, in dem sich die Stimmen aus dem Publikum mit den Instrumentenklängen mischten: da wurde geflüstert, gesungen, gerufen, skandiert und geklatscht. Zweimal konnten die jungen Interpreten einen vollen Großen Saal mitreißen, doch auch im Theater Wismar folgte das weitaus kleinere Publikum begeistert den Appellen Bernd Rufs zum Mitsingen, Klatschen und Beantworten der Orchesterklänge mit der eigenen Stimme.
Die MHL-Studierenden Rebekka Brudermann, Julian Flögel, Franziska Gottwalt, Malin Hacke, Christian Mende, Svenja Müller und Charlotte Waubke aus der Seminargruppe Musikvermittlung der MHL hatten das Education-Konzept im Rahmen ihres Studiums entwickelt. Geleitet wurde es von Maxie von Neumann-Cosel, Musikvermittlerin beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, von Prof. Bernd Ruf und Carl Philipp Drese, Koordinator des Netzwerks MusiS. Das Publikum dankte mit Standing Ovations für ein ungewöhnliches Erlebnis und überraschende Einblicke in die Musikgeschichte. "Es war ein sehr schönes und einmaliges Erlebnis", schreibt Maja aus der 7c des Lübecker Johanneums. "Das Stück 'this is the future' fand ich besonders schön, da es sehr kreativ und besonders war." Die MHL plant jedenfalls eine Fortsetzung der Education-Reihe.