
Professor Gerd Uecker wurde 1946 in München geboren und studierte dort ab 1964 Klavier, Musikpädagogik und Dirigieren. Nach Stationen als Solorepetitor am Opernhaus Köln und als Musikdirektor und Leiter der Opernabteilung des Südostbayerischen Städtetheaters Passau wechselte er 1979 als Direktor des Musikalischen Bereichs an die Bayerische Staatsoper München, die er ab 1993 als Operndirektor leitete. Von 2003 bis 2010 war er Intendant der Sächsischen Staatsoper Dresden, Semperoper. 2005 wurde er an die Spitze der deutschsprachigen Opernkonferenz gewählt, deren Vorsitz er bis 2010 innehatte. Zahlreiche Lehraufträge an Institutionen in Venedig, Peking, Stuttgart, München, Dresden, Salzburg, Graz, Zürich und Lübeck belegen die Wertschätzung, die er international genoss. Uecker wurde 2010 das Dänische Ritterkreuz des Dannebrogordens verliehen. 2011 wurde er Ehrenpräsident des Bundeswettbewerb Gesang Berlin.
Gerd Uecker prägte und begleitete als Vorsitzender des Hochschulrates seit fast zwanzig Jahren die Geschicke der Musikhochschule Lübeck. Mit seiner umfassenden Erfahrung und seinem immensen Wissen war der international hoch geachtete Experte dabei auch ein kritisch denkender Zeitgenosse, der seinen Anspruch stets konstruktiv zu vermitteln verstand. Engagement, Umsicht und Verantwortungsgefühl kennzeichneten seine Arbeitsweise. Aufgeschlossenheit für Neues war ihm ebenso immanent wie das Bewahren des Bewährten; er hatte dabei die Gabe, Details zu sehen, ohne das große Ganze aus dem Blick zu verlieren. Als Hochschulratsvorsitzender hat Gerd Uecker tiefen persönlichen Eindruck bei den Hochschulmitgliedern hinterlassen. Er nahm sich viel Zeit, um in direktem Gespräch mit Hochschulangehörigen die Bedürfnisse aller Statusgruppen zu erkennen und die Entwicklung der Musikhochschule zu fördern. Es war ihm daher bis zuletzt ein großes Anliegen, sich in die Diskussion um den Hochschulentwicklungsplan einzubringen.
Professor Gerd Uecker bleibt allen Hochschulangehörigen mit seiner ruhigen, warmherzigen und zugewandten Liebenswürdigkeit in Erinnerung. Für seinen unermüdlichen Einsatz, für sein kritisches Denken und für seinen wertschätzenden und aufmerksamen Blick für die Bedürfnisse der Hochschule und ihrer Angehörigen sind wir ihm zutiefst dankbar.