
Moderiert von Theresia Lichtlein (Technische Hochschule Lübeck), versuchen sie die Frage zu klären, ob Vorbilder eher eine Chance oder ein Risiko sind. Nico Bunzeck, Professor für Life Span Psychologie an der Universität Lübeck, beschäftigt sich mit der menschlichen Entwicklung über eine ganze Lebensspanne. Identitätsbildende Vorbilder spielen hierbei eine entscheidende Rolle, insbesondere im Jugendalter zwischen 12 und 18 Jahren und in der eigenen „Peer Group" - in Abgrenzung zu den Eltern. Das beobachtet auch Gaja von Sychowski, Professorin für Erziehungswissenschaften an der MHL. Ihre Vorbilder, sowohl persönlich als auch in der Lehre, sind im philosophischen Kontext von Kant, Foucault und Butler zu finden. Jedoch regt sie an, sich immer wieder kritisch mit den eigenen Idolen auseinander zu setzen. Ihren Studierenden möchte sie Vorbild sein und sie dazu inspirieren, sich zu selbstbestimmten, mündigen Menschen und Lehrenden zu entwickeln. Dass Influencerinnen und Influencer eine große Rolle spielen, weiß Felicidad Romero-Tejedor, Professorin für Design digitaler Medien an der Technischen Hochschule Lübeck. Gesellschaften wandeln sich, und damit auch ihre Vorbilder. Lehrer und Religion zum Beispiel verlieren an Vorbildfunktion, andere „Bildkategorien“ treten in den Vordergrund. Designer handeln oftmals schon bevor der Wandel gesellschaftlich erfasst wird, indem sie Narrative aufnehmen und spiegeln. Da verwundert es kaum, dass es für die Designerin kein einzelnes, sondern eine Collage aus vielen verschiedenen Vorbildern gibt.
Einmal monatlich beleuchtet der Podcast "Gedankensprünge" Themen aus Forschung, Kultur und Gesellschaft. Geladen sind Angehörige der drei am Projekt beteiligten Hochschulen (Musikhochschule Lübeck, Technische Hochschule Lübeck und Universität zu Lübeck) und externe Expertinnen oder Experten als Gast.
Die Folgen gehen jeweils mittwochs zur Monatsmitte um 12 Uhronline. Wissenstransfer, wechselseitiger Dialog und neue Ideen – dafür steht Lübeck hoch 3. Den eigenen Podcast sehen die Initiatorinnen und Vertreter der drei Hochschulen als wichtigen Baustein, um den Diskurs mit der Gesellschaft über Wissenschaft und Kultur anzuregen.