Volker Scherliess, der im März diesen Jahres 75 Jahre alt geworden ist, versammelt in seinem Band eine Auswahl an Texten, die er während seiner Hochschultätigkeit an der MHL vor einem zahlreichen Publikum präsentiert hat. Aus seinem reichen Vortragsschatz, vieles davon hat er in der von ihm begründeten Reihe "Werkstatt Musikgeschichte" vorgestellt, wählt er Werkeinführungen zu Schlüsselwerken der Musikgeschichte wie unter anderem Mozarts Zauberflöte, Beethovens Klaviersonaten, Alban Bergs Violinkonzert oder Arnold Schönbergs "Gurre-Lieder". Es geht jedoch auch um übergreifende Fragestellungen und Betrachtungen zur Musikgeschichte wie etwa um die Lübecker Abendmusiken, um Dirigenten als "Taktstockmagier und Klangpolizisten", um die Wechselbeziehung zwischen bildender Kunst und Musik und um das Brahms-Institut an der MHL. Schließlich sind zahlreiche Würdigungen von Komponisten und Interpreten Teil des von der Possehl-Stiftung Lübeck unterstützten Sammelbandes wie etwa zu Hugo Distler, Walter Levin, Uwe Röhl, Sabine Meyer und dem Artemis Quartett.
Von 1991 bis 2015 lehrte Scherliess in Lübeck, wo er zahlreiche Generationen von Studierenden mit seinen Seminaren und Vorlesungen begleitete und sich mit seinen Veranstaltungen der von ihm begründeten Reihe "Werkstatt Musikgeschichte" ein regelrechtes Fanpublikum aufbaute. Der Band mit über 200 Seiten, 30 musikwissenschaftlichen Texten und zahlreichen Abbildungen, teilweise in Farbe, ist im Verlag Schmidt-Römhild erschienen (ISBN 978-3-7950-7122-6). Er kostet 20 Euro und ist im Buchhandel sowie hier erhältlich.