Studierende der Klavierklasse von Professorin Konstanze Eickhorst präsentieren Werke von Bach, Beethoven, Bartók und Rachmaninow. Die vier zu hörenden Werke spannen einen Bogen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Mit dreißig Jahren komponierte Johann Sebastian Bach seine „Englischen Suiten“ zu seiner Zeit am Weimarer Hof. Einem „vornehmen Engländer“ gewidmet, erhielten diese virtuosen Konzertstücke ihren Beinamen. Yuya Huang interpretiert die dritte Suite in g-Moll. Die junge Pianistin Chiara Martina Rubino bringt Beethovens Sonate in cis-Moll zu Gehör. Die große Leidenschaft des Komponisten kommt hier zum Ausdruck. Im ersten, berühmten Satz, tauchen bereits romantische Klangfarben auf, die vermutlich später zur Bezeichnung „Mondscheinsonate“ beigetragen haben. Der Musikkritiker Ludwig Rellstab fasste den Ausdruck der Sonate in Worte: „Der See ruht in dämmerndem Mondenschimmer; dumpf stößt die Welle an das dunkle Ufer.“ Valeria Baden bringt Béla Bartóks Improvisationen über ungarische Bauernlieder op. 20 zu Gehör. Die Komposition konfrontiert Volksmelodien mit raffinierten avantgardistischen Klängen. Die Violinsonate des Barock-Komponisten Arcangelo Corelli über das Thema „La Follia“ begeisterte den russischen Komponisten Sergej Rachmaninow zwei Jahrhunderte nach ihrer Entstehung so sehr, dass er sie in ein hochexplosives Klavierstück mit 20 Variationen umarbeitete. Er schrieb das Werk, das hier Yuika Matsudo vorstellt, als letzte Komposition im amerikanischen Exil.
Die Veranstaltung ist ab Freitag, 28. August um 18 Uhr über die Website der MHL www.mh-luebeck.de zum Nachhören und Anschauen verfügbar.