Lübeck, 07.01.2014
Wir in Kiel: Dramma per musica!
Am Montag, 20. Januar ist die Musikhochschule Lübeck (MHL) wieder zu Gast im Theater Kiel. Gesangsstudierende verschiedener Klassen präsentieren dann mit „Dramma per musica!“ Ausschnitte aus Händels Oper „Ariodante“.
Unter der musikalischen Leitung von Hans-Jürgen Schnoor, Professor für Alte Musik an der MHL singen Franziska Buchner (Ariodante), Dorothee Bienert (Dalinda), Malgorzata Bak (Polinesso), Mai Su (Lurcanio) und Fabienne Haßlöwer (Ginevra). Am Klavier begleitet Pietro Ceresini. Die Regie führt Prof. Gregor Horres, neuer Dozent für Schauspiel an der MHL. Die Handlung dreht sich auf der Grundlage von Shakespeares „Viel Lärm um Nichts“ um die Liebe junger Paare, die durch Eifersucht, Intrige und Trennung bedroht wird. Gregor Horres: „Wir geben den Studierenden mit „Dramma per musica“ ein Forum, um sich stimmlich und szenisch auch außerhalb der MHL zu präsentieren. Sie sollen lernen, Charaktere zu formen, den inneren und den äußeren Konflikt zu suchen, die Affekte und Emotionen aufeinanderprallen zu lassen.“ Mit der Aufführung präsentieren die jungen Solisten ihre Arbeitsergebnisse aus dem szenischen Unterricht des Wintersemesters und legen dabei teilweise die szenische Prüfung im Rahmen ihres Bachelors oder Masters ab. Der Abend präsentiert einen Ausschnitt aus den „Musiktheaterszenen“, die die MHL am 25. und 26. Januar im Großen Saal veranstaltet.
Mit der Reihe „Wir in Kiel” in Kooperation mit dem Theater Kiel geben Studierende der MHL seit 2011 Einblick in die Ausbildung an der einzigen Musikhochschule des Landes Schleswig-Holstein und zeigen Präsenz in der Landeshauptstadt.
Das Konzert findet im Opernhausfoyer „Milchstraße“ statt. Karten für die „Musiktheaterszenen“ gibt es für 13 Euro, ermäßigt 9 Euro an den Theaterkassen im Kieler Opern- und Schauspielhaus (Rathausplatz 4 und Holtenauer Straße 103).
Lübeck, 07.01.2014
Abschlusskonzert Meisterkurs bei Franz Grundheber
Am Freitag, 17. Januar lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) zu einem Gesangsabend ein. Studierende verschiedener Gesangsklassen stellen dann ihre Arbeitsergebnisse aus einem Meisterkurs bei Franz Grundheber vor.
Zehn ausgewählte Sängerinnen und Sänger der MHL-Gesangsklassen nehmen am Meisterkurs teil. Gemeinsam mit dem renommierten Kammersänger werden sie interpretatorische und gesangstechnische Aspekte beleuchten. Am Klavier begleitet Matthias Veit, mit dem Grundheber 2008 die CD „Lieder einer Reise“ einspielte. Kammersänger Franz Grundheber, 1937 in Trier geboren, startete nach einem Studium bei Margaret Harshaw an der Indiana University in Bloomington (USA) seine Gesangskarriere an der Hamburgischen Staatsoper, die ihm ebenso wie die Wiener Staatsoper die Titel „Kammersänger“ und „Ehrenmitglied“ verlieh. Er stand als international renommierter Opernsänger auf den Bühnen der großen Opernhäuser. 2015 wird er an die Metropolitan Oper in New York zurückkehren.
Der Eintritt zum Abschlusskonzert ist frei.
Lübeck, 07.01.2014
Konzert der Possehl-Preisträger
Zum Konzert der Preisträger des Possehl-Wettbewerbs 2013 laden die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Possehl-Stiftung am Donnerstag, 16. Januar ab 19.30 Uhr in den Großen Saal der MHL ein. Es stellen sich die Sieger des 50. Wettbewerbs um den Possehl-Musikpreis vor.
Als Preisträger 2013 präsentieren sich der Bratschist Tomek Neugebauer (erster Preis), der Bariton Changui Tan (zweiter Preis) sowie die Violinisten Angelo de Leo und Ken Schumann, die sich den dritten Preis teilen. Sie spielen Solowerke und Sonaten von Wieniawski, Debussy, Hindemith und Enescu sowie Lieder und Arien von Mahler, Mozart und Verdi. Unter anderem erklingen Arien aus dem „Figaro“ und „Don Carlo“.
Der 50. Wettbewerb um den Possehl-Musikpreis wurde im November in der MHL aus-getragen. 19 Studierende verschiedener Fächer wetteiferten in zwei Runden um den Preis, den die Possehl-Stiftung bereits zum 50. Mal ausgelobt hatte.
Bratschist Tomek Neugebauer aus der Klasse von Prof. Barbara Westphal setzte sich in der zweiten Runde gegen sieben Finalisten durch und erhielt den mit 5.000 Euro dotierten ersten Preis. Nach einem Violin- und Kammermusikstudium in Hannover wechselte der 28-jährige zur Bratsche und studiert seit 2012 im Masterstudium an der MHL. Er wurde 2013 auch mit einem Stipendium der Marie-Luise Imbusch-Stiftung ausgezeichnet und ging erstmals als Preisträger aus einem internationalen Bratschen-Wettbewerb („Jan-Rakowski“/Posen) hervor, nachdem er bereits zahlreiche internationale Preise als Violinist errungen hatte.
Im Possehl-Wettbewerb treten jedes Jahr die begabtesten Studierenden der MHL gegeneinander an. Inzwischen renommierte Solisten und Ensembles, wie die Klarinettistin Shirley Brill, der Cellist Thomas Grossenbacher und das Artemis-Quartett sind seit der Gründung 1963 als Preisträger aus dem Possehl-Wettbewerb hervorgegangen.
Karten gibt es für fünf Euro in den Vorverkaufsstellen „Die Konzertkasse“ und „Klassik-Kontor“, Restkarten eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse der MHL.
Lübeck, 07.01.2014
Blechbläser spielen zum neuen Jahr
Das große Blechbläserensemble der Musikhochschule Lübeck (MHL) präsentiert am Samstag, 11. Januar ab 20 Uhr im großen Saal Musik aus vier Jahrhunderten. Studierende der MHL spielen unter Leitung von Tobias Füller unter anderem Humperdincks „Hänsel und Gretel“ und Henry Purcells „The Fairy Queen“. Sprecherin ist Antje Birnbaum.
Auf dem Programm steht die Oper „Hänsel und Gretel“ in einer Fassung für Blechbläser, von Hans-Joachim Drechsler 1994 bearbeitet. Studierende verschiedener Instrumentalklassen der MHL wirken mit, unter anderem der Trompetenklassen von Guillaume Couloumy, Tobias Füller und Matthias Krebber, der Hornklasse von Christoph Kohler und der Schlagzeugklasse von Johannes Fischer. Humperdincks Schwester Adelheit Wette schrieb das Libretto und lieferte auch die Textverse, die von der Schauspielerin Antje Birnbaum zwischen den Musikstücken rezitiert werden. Das grimmsche Märchen „Hänsel und Gretel“ diente Engelbert Humperdinck (1854 bis 1921) als Vorlage für sein musikalisches Märchenspiel in drei Akten.
Sprecherin Antje Birnbaum ist Dozentin für Schauspiel an der MHL. Bis sie 1995 als freie Schauspielerin für Theater und Fernsehen tätig wurde, war sie Mitglied der Schauspielensembles am Hamburger Schauspielhaus, an den Wuppertaler Bühnen und am Theater Lübeck. Gastengagements führten sie in viele deutsche Städte und ins europäische Ausland. Sie gründete Ensembles in verschiedenen Besetzungen, unter anderem das „Caccini-Trio“ und „Swingin Words“, in denen sie sich der Ver-bindung von Wort und Musik widmet. Sie entwickelte Lesekonzerte mit fast revueartigem Charakter, unter anderem die Reihe „Ohrenküsse“.
Ensembleleiter Tobias Füller unterrichtet an der MHL Trompete und Kammermusik. Der gebürtige Schwäbisch-Gmünder studierte Trompete in Malmö, Essen und Mannheim. Er spielte mehrere Jahre bei den Duisburger Sinfonikern und der Philharmonia Hungarica und unterrichtete in Krakau, Düsseldorf, Köln, Hannover und Hamburg.
Karten sind für 10 und 15 Euro, ermäßigt für 5 und 8 Euro bei der Konzertkasse im Hause Hugendubel und im Klassik-Kontor erhältlich. Restkarten gibt es eine Stunde vor Konzertbeginn an der Abendkasse in der MHL.
Lübeck, 07.01.2014
Studierende präsentieren Schlüsselwerk der Minimal Music
Fans Neuer Musik bietet die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Freitag, 10. Januar die Gelegenheit, eines der zentralen Werke von Steve Reich zu erleben. Studierende führen im Großen Saal der MHL um 20 Uhr „Music for 18 Musicians“ auf, eines der Schlüsselwerke der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Der amerikanische Komponist Steve Reich gilt als Pionier der „Minimal Music“, die die bis dahin geltenden Konventionen des Komponierens weitgehend ignoriert. Mit seinen kaleidoskopartigen Klangfarben gehört „Music for 18 Musicians“ zu einer Reihe groß besetzter Ensemblestücke. Es beendet Reichs erste Schaffensperiode, in der er erstmals mit einer strukturierenden Harmonik arbeitet. Er komponierte das einstündige Werk für Streicher, Frauenstimmen, mehrere Klaviere und Schlagensemble. Die 18 Studierenden verschiedener Instrumental- und Gesangsklassen der MHL haben mit der Erarbeitung der Einzelstimmen bereits im Oktober begonnen. „Die besondere Herausforderung und der Lerneffekt für die Studierenden liegt vor allem im sehr speziellen Zusammenspiel ohne Dirigenten und der Erfahrung, wie die eigene Stimme im Gesamtgewebe eingebunden ist“, sagt dazu Dieter Mack, Professor für Komposition an der MHL. „Hier trifft idealtypisch der Satz zu: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile.“
Reich vereinigt klassisch-westliche Elemente mit amerikanischer Concept Art zu einer reichen, überraschenden Synthese. Seine Bezüge zur Musik anderer Kulturen spiegeln sich in der kollektiven Musizierweise wider. Seine Musik vermittelt den Eindruck einer Zeitdehnung: minimale Veränderungen einer pulsorientierten Rhythmik, Phasenverschiebungsprozesse und gradueller Auf- und Abbau von Motiven schaffen ein permanentes musikalisches Kontinuum, das den Zuhörer in Trance versetzen kann.
Der Eintritt zum Konzert „Minimal Music“ ist frei.
Lübeck, 17.12.2013
Studierende der MHL erfolgreich Maritim-Gesangswettbewerb
Am Wochenende wurde in Timmendorfer Strand der Gesangswettbewerb um den 14. Maritim Musikpreis ausgetragen. Gesangsstudierende und Pianisten aus 19 Nationen der Musikhochschulen in Lübeck, Hamburg und Rostock nahmen teil.
Den ersten Preis errang die 23-jährige Narea Son aus Südkorea von der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Der zweite Preis ging an einen MHL-Studierenden: den 26-jährigen Bariton Changhui Tan aus der Klasse von Michael Gehrke. Bereits im Vorjahr war Changhui Tan dritter Preisträger des Maritim-Musikpreises und wurde von den Eutiner Festspielen für die Rolle des Morales in Bizets „Carmen“ engagiert. Den dritten Preis ersang sich die Mezzosopranistin Stephanie Christiano (Hochschule für Musik und Theater Hamburg). Drei weitere Sängerinnen der MHL wurden für ihre Leistungen ausgezeichnet: die isländische Sopranistin Steinunn Skjenstad aus der Klasse von Prof. Caroline Stein und die russische Mezzosopranistin Maria Pantiukhova aus der Klasse von Prof. Franz-Josef Einhaus erhielten Förderpreise der Walter und Charlotte Hamel Stiftung Hannover. Die Mezzosopranistin Annette Hörle aus der Klasse von Martin Hundelt ersang sich den von der Oscar und Vera Ritter-Stiftung zur Verfügung gestellten Preis der Eutiner Festspiele mit einem Engagement für die Spielzeit 2014. Den Preis für die beste Klavierbegleitung gewann der Düsseldorfer Malte Schäfer, ebenfalls Studierender an der MHL in der Klasse von Prof. Manfred Aust. Er war mit 21 Jahren der jüngste Teilnehmer des Wettbewerbs. Es wurden Preise in einer Gesamthöhe von 15 500 Euro vergeben.
Die Preise wurden am Samstag zum Abschluss der 14. Maritim Musikwoche im Rahmen einer festlichen Gala im Maritim Seehotel in Timmendorfer Strand vergeben. Der Juryvorsitzender Rainer Wulff hob die hohe Qualität des diesjährigen Wettbewerbs hervor und prophezeite den jungen Preisträgern „hervorragende Chancen, sich im harten Kampf um attraktive Engagements an unseren Opernhäusern zu bewähren“. Weitere Jurymitglieder waren die Gesangsdozentin Anette Berg, die Intendantin der Eutiner Festspiele Dominique Caron, der Kammersänger Rolf Wollrad, Ehrenmitglied der Dresdner Semperoper sowie die Kulturjournalisten und Musikrezensenten Dr. Christian Strehk von den Kieler Nachrichten, Hans-Juergen Fink vom Hamburger Abendblatt, Jürgen Feldhoff von den Lübecker Nachrichten und Hans-Peter Raiß von Radio Bremen. Die 15. Maritim Musikwoche steht schon in Aussicht: sie findet vom 7. bis zum 14. Dezember 2014 in Timmendorfer Strand statt.
Lübeck, 05.12.2013
Brahms ohne Bart – Lübecker Brahms-Institut erwirbt unbekanntes Foto
Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck hat in einem New Yorker Antiquariat eine bislang unbekannte Brahms-Fotografie erworben. Das Portrait zeigt Johannes Brahms als Mitte Dreißigjährigen am Beginn seiner internationalen Karriere. Das Bild wurde in einem Bremer Atelier aufgenommen und wird auf das Jahr 1868 datiert, in dem Brahms mit der Uraufführung des Deutschen Requiem im Bremer Dom der Durchbruch gelang.
Die Brahms-Fotografie in Form einer „Carte de visite“ ist im Atelier des jungen Bremer Fotografen Jean Baptiste Feilner entstanden. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger: „Die Fotografie ist eine kleine Sensation, da sie in der Forschung bislang unbekannt ist. Unser Bild von Brahms bestimmen die dominierenden Altersfotografien. Der Komponist schaut da meist versonnen-melancholisch in die Kamera. Die Bremer Fotografie zeigt ihn dagegen selbstbewusst, in stehender Pose am Beginn seiner internationalen Karriere – und ganz ohne Bart.“ Die Fotografie ergänzt den umfangreichen ikonografischen Bestand der Lübecker Sammlung, die via Internet weltweit zugänglich ist. Dazu gehören rund 50 Fotografien, die zwischen 1853 und dem Todesjahr 1897 aufgenommen wurden und zum großen Teil aus dem Nachlass des Komponisten stammen.
Jean Baptiste Feilner gehörte zu den bedeutendsten Portrait-Fotografen seiner Zeit, besonders begehrt waren seine Portrait-Aufnahmen im Visitkarten- oder dem etwas größeren Kabinett-Format. Nach zahlreichen, zum Teil internationalen Prämierungen wurde er vom Oldenburger Erbgroßherzog Peter II. mit dem Titel des „Hof-Photographen“ ausgezeichnet.
Johannes Brahms hat sich nachweislich häufiger in Bremen aufgehalten. Schon der 22-Jährige konzertierte im Konzertsaal der Union mit Beethovens fünftem Klavierkonzert und der Klavierphantasie op. 77. Wolfgang Sandberger: „Brahms wusste, wo es in Bremen schön ist: Er logierte meist im renommierten Haus Hillmann und aß gerne im Ratskeller. Dort feierte eine große Gesellschaft am Karfreitag 1868, dem Jahr aus dem das Foto mutmaßlich stammt, die Uraufführung des Deutschen Requiem.“ In ihrem Tagebucheintrag schwärmte Clara Schumann: „Es war wie ein Musikfest“. Im November 1868 trat Brahms erneut in Bremen auf. Diesmal spielte er im „Concertsaal“ der Neuen Börse sein Klavierquartett A-dur op. 26, dessen Autograf ebenfalls zur kostbaren Sammlung des Lübecker Brahms-Instituts gehört. Aus dieser Zeit besitzt das Brahms-Institut noch eine weitere Fotografie, auf der Brahms gemeinsam mit dem Bremer Musikdirektor Carl Reinthaler abgebildet ist. Weitere Informationen und Zugang zur Ikonografie über die Website des Brahms-Instituts www.mh-luebeck.de.