Lübeck, 19.03.2021
1to1Concerts starten wieder mit neuen Konzertorten und Musizierenden
Die Lübecker 1to1Concerts der Musikhochschule Lübeck (MHL) gehen in der letzten Märzwoche erneut an den Start. In der durch die Pandemie bedingten Pause hat das MHL-Team weitere Angebote vorbereitet: So konnten weitere Musizierende und vier neue Spielorte, unter anderem das Behnhaus Drägerhaus und die Katharinenkirche für die Minikonzerte in der Lübecker Altstadt gewonnen werden.
In der vergangenen Saison verbuchten die 1to1Concerts mit ihren rund 10-minütigen eins-zu eins-Begegnungen zwischen Musiker und Zuhörer großen Erfolg. 300 Minikonzerte fanden an neun verschiedenen Spielorten auf der Lübecker Altstadtinsel statt. Fast alle angebotenen Termine waren dabei ausgebucht. Aktuell gehören 18 Musikstudierende aus zehn Instrumentalklassen der MHL zum 1to1-Concert-Team, darunter Streicher, Bläser und Schlagzeuger. Ein Team aus Studierenden, zu denen Daniel Burmeister, Emilie Dupont, Sophie Rasmussen und Anna-Lea Rebholz (alle Viola, Prof. Pauline Sachse) sowie Lisa Wegmann (Klarinette, Prof. Sabine Meyer) gehören, organisiert die Konzerte.
Ein eröffnender Blickkontakt ist der Impuls für ein sehr persönliches Konzert, das eine ungewöhnliche und für beide Seiten intensive Erfahrung ermöglicht. Es ist ein musikalisches „Blind Date“, denn auf welchen Musiker die Zuhörer treffen, ob ein auskomponiertes Werk oder eine freie Improvisation aus dem Blickkontakt erwächst, bleibt eine Überraschung. Für die Musikstudierenden der MHL ist das Auftreten eine prägende musikalische Erfahrung. Bratschistin Anna-Lea Rebholz erzählt: „Es ist sowohl für Zuhörende als auch für Musizierende ein besonderer Moment, die Musik gemeinsam zu erleben. Durch den Blickkontakt zu Beginn und die dadurch entstehende Verbindung zum Gegenüber ist es jedes Mal ein wirklich starkes Erlebnis. Als Musikerin geben mir diese Konzerte sehr viel Energie.“
Die jungen Interpreten bekommen positives, oft bewegendes Feedback, wie das einer Lübecker Zuhörerin: „Die Geigerin so nahe in ihrem Spiel mit dem Instrument mitzuerleben, ist ein beinahe himmlisches Geschenk. Die persönliche Aufmerksamkeit und selbst „bespielt“ zu werden, hat in meinem Körper etwas fast Heilsames hervorklingen lassen.“ 2.500 Euro Spendengelder spielten die Minikonzerte bisher ein, die über die Förderergesellschaft der MHL direkt an bedürftige Studierende weitergereicht wurden.
Die 1to1Concerts schaffen ein buntes Mosaik neuer Konzertorte, beleben die Kulturlandschaft und Lübecker Geschäfte. Bundesweit gibt es Initiativen von Profi-Orchestermusikern, die bereits rund 4.000 1to1concerts auf Initiative von Stephanie Winker, Franziska Ritter und Christian Siegmund umgesetzt haben. Ausschließlich in Lübeck werden die 1to1concerts durch Studierende einer Musikhochschule gestaltet. Sie sind ein „Kulturfunke“-Projekt des Kulturtreibhauses, ermöglicht durch die Förderung der Possehl-Stiftung Lübeck.
Eine Buchung ist über die Website www.1to1concerts.de möglich. Termine für die neuen Konzertorte Behnhaus Drägerhaus und Katharinenkirche können zurzeit noch nicht veröffentlicht werden. Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden an die Förderergesellschaft der MHL unter dem Stichwort „1to1Concerts“ sind jedoch willkommen.
Lübeck, 30.03.2021
Komponistin Katharina Rosenberger neue Professorin in Lübeck
Die Komponistin Katharina Rosenberger ist auf die Professur für Komposition an der Musikhochschule Lübeck (MHL) berufen worden. Katharina Rosenberger, die zu den führenden Komponistinnen ihrer Generation zählt, übernimmt zum Sommersemester die internationale Kompositionsklasse an der MHL.
Die Schweizerin folgt damit Prof. Dieter Mack nach, der nach 18-jähriger Tätigkeit an der MHL in den Ruhestand geht. Katharina Rosenbergers Werke sind interdisziplinär angelegt und beziehen bildende Kunst, Video und Theater ein. In ihren überwiegend kammermusikalischen Werken setzt sie ungewöhnliche Instrumentenkombinationen ein, oft mit einer Hauptrolle für die menschliche Stimme und unter Mitwirkung von Tanz, Licht und Elektronik. Am liebsten entwickelt sie ihre Arbeiten in der Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern. Sie lockt ihr Publikum gerne an ungewöhnliche Orte und wirft traditionelle Erwartungen zur Aufführungspraxis dabei über den Haufen.
Die 1971 in Zürich geborene Klangkünstlerin studierte am Berklee College of Music in Boston, an der Londoner Royal Academy of Music sowie an der Columbia Universität New York bei Tristan Murail, wo sie ihren "Doctor of Musical Art" erwarb. Zwölf Jahre unterrichtete sie Komposition und Klangkunst an der University of California in San Diego und wurde dort 2018 zur Professorin ernannt. Mit einem großen Koffer als Begleiter lebte und arbeitete sie in ständigem Wechsel zwischen Kalifornien und Europa. Rosenbergers Kompositionen, Musiktheater und Installationsarbeiten waren und sind auf vielen zeitgenössischen deutschen und internationalen Bühnen zu erleben, wie unter anderem beim Warschauer Herbst, den Wittener Tagen für Neue Kammermusik, Heroines of Sound (Berlin) und ZeitRäume Basel sowie in Konzerten in der Schweiz, in Österreich, Deutschland und in den USA. Im Sommer 2020 übernahm Rosenberger zusammen mit Lisa Nolte und Julie Beauvais die Gesamtleitung des neuen Musikfestivals SONIC MATTER für zeitgenössische und experimentelle Musik der Stadt Zürich, das nach dreijähriger Pilotphase vom 2. bis zum 5. Dezember erstmals an den Start geht.
Rosenberger wurde für ihre Klangkunst vielfach prämiert: 2019 wurde sie mit dem "Guggenheim Fellowship" New York ausgezeichnet. Ihre Installationskunstwerke "Room V" (2007) und "Viva Voce" (2013) erhielten den "Mediaprojects Award" des schweizerischen Bundesamtes für Kultur. Sie ist Preisträgerin des Sony Scholar Awards und des Hellman Fellowships (San Francisco) und erhielt verschiedene Kompositionsaufträge der Ernst von Siemens Musikstiftung in München. Ihre Portrait-CD "Texturen" (Hat Hut Records) wurde mit dem namhaften "Aaron Copeland Recording Grant" New York ausgezeichnet und 2012 in die Bestenliste zum Preis der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen.
Ihren Studierenden möchte Katharina Rosenberger Mut, Beharrlichkeit und Freude an der Arbeit vermitteln. In Lübeck freut sie sich auf die Menschen, den Wind, die nahe Ostsee und darauf, das Musikschaffen an der MHL innovativ mitzugestalten. Ihre Komposition "Blur" ist beim Brahms-Festival, das vom 1. bis zum 9. Mai unter dem Motto "Frühlingserwachen!" stattfindet, am 4. Mai um 19.30 Uhr im Großen Saal der MHL, alternativ im Streaming-Kanal der MHL zu hören. Weitere Informationen unter www.krosenberger.ch und https://soundcloud.com/chrrroseberger.
Lübeck, 31.03.2021
Neue Ausgabe von "GP – Nachrichten aus der Großen Petersgrube"
Die Musikhochschule Lübeck (MHL) hat die zweite Ausgabe ihrer Hochschulzeitung "GP – Nachrichten aus der Großen Petersgrube" herausgegeben. Die MHL gibt darin Einblick in ihre aktuelle Ausbildung, ihren Proben- und Studienalltag sowie in aktuelle Projekte.
In der neuen Ausgabe der Hochschulzeitung "GP" ist dem Brahms-Festival, das die MHL vom 30. April bis zum 9. Mai unter dem Motto "Frühlingserwachen!" feiert und der Orgel als Instrument des Jahres ein Hauptteil der 28 Seiten gewidmet. Es gibt Kurzinterviews mit dem Projektleiter des Brahms-Festivals Wolfgang Sandberger, dem Gastdirigenten Stefan Geiger sowie der neuen Kompositionsprofessorin Katharina Rosenberger. Weiterhin steht Lübeck mit seiner renommierten Ausbildung für Kirchenmusiker im Fokus und die Frage, wie ein Kirchenmusikstudium im 21. Jahrhundert aussehen kann.
Mit der Hochschulzeitung "GP", die im Oktober 2020 erstmals erschienen ist, will die MHL weiterhin Öffentlichkeit herstellen und Freunde und Förderer über ihre Arbeit informieren - auch wenn öffentliche Veranstaltungen zurzeit noch ausfallen müssen. "GP" soll künftig zweimal im Jahr zum Semesterbeginn herauskommen mit aktuell einer Auflage von 30.000 Exemplaren.
Die Hochschulzeitung liegt vor der MHL in der Großen Petersgrube und bei Kulturpartnern im ganzen Land aus und erscheint als Beilage in der Zeitung. Die aktuelle Ausgabe kann auch online abgerufen werden unter www.mh-luebeck.de/hochschule/kommunikation/gp-nachrichten-aus-der-grossen-petersgrube/.
Lübeck, 27.04.2021
Lübecker Brahms-Institut präsentiert erste digitale Ausstellung: „Johannes Brahms – Beziehungszauber“
Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) präsentiert ab Freitag, 30. April seine erste digitale Ausstellung „Johannes Brahms – Beziehungszauber“. Sie eröffnet das diesjährige Brahms-Festival an der MHL, das mit Konzerten vom 1. bis zum 9. Mai unter dem Motto „Frühlingserwachen!“ stattfindet. Die Schau widmet sich den vielfältigen Beziehungen des Komponisten zu engen Vertrauten, nahestehenden Künstlerpersönlichkeiten und nicht zuletzt zu seinen Verehrerinnen und von ihm bewunderten Frauen.
Die hochwertigen Exponate aus der Sammlung des Brahms-Instituts sind zum Teil interaktiv erlebbar: So kann im Adressbüchlein von Brahms geblättert, eine Notiz auf der Rückseite von Fotografien entdeckt oder Musik zu den gezeigten Noten gehört werden. Rund 60 wertvolle Musikhandschriften, Widmungswerke, Briefe und Fotografien aus der Lübecker Sammlung zeichnen das Beziehungsgeflecht rund um den Komponisten Johannes Brahms nach.
„In Zeiten der Pandemie, in Zeiten der eingeschränkten Kontakte, ohne Reisen zu Freunden und Verwandten, ohne gemeinsame Konzert- oder Museumsbesuche ist ‚Beziehungszauber‘ ein Sehnsuchtswort. Die erste digitale Ausstellung des Brahms-Instituts an der MHL widmet sich daher ganz bewusst den vielfältigen Beziehungen des Komponisten“, so Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts. Mit der Schau bietet das Brahms-Institut während der aktuellen Pandemiesituation und der bis Sommer 2021 andauernden Restaurierungsarbeiten eine Möglichkeit, Brahms in seinem Beziehungsgeflecht neu zu begegnen: das Blättern in Autografen, der Blick auf die Rückseite einer Fotografie, das Hören von Musik beim Betrachten historischer Noten – was bei Exponaten ‚hinter Glas‘ nicht möglich ist, wird in der virtuellen Ausstellung „Beziehungszauber“ nun sinnlich erfahrbar.
Mit der Ausstellung geht das Brahms-Institut zudem einen nächsten wichtigen Schritt seiner seit 2003 verfolgten Digitalisierungsstrategie. Aus dem Zusammenspiel der Exponate ergibt sich ein dynamisches Brahms-Bild, das durch den Blick auf sein Netzwerk neue, auch überraschende Konturen erhält. Die Besucherinnen und Besucher begegnen wichtigen Freunden und Förderern auf dem Lebensweg des Komponisten: dem Geiger Joseph Joachim, dem Ehepaar Schumann, dem Dirigenten Hans von Bülow oder dem Maler und Bildhauer Max Klinger. Auch zahlreiche Bildnisse von Frauen, für die der zeitlebens unverheiratete Brahms schwärmte, hat er in seiner Fotosammlung verwahrt.
Der „Beziehungszauber“ entfaltet sich auch in Widmungskompositionen engster Vertrauter wie Joseph Joachim und Clara Schumann und Kollegen wie Johann Strauss, Hans Huber und Carl Reinthaler. Häufig beziehen sich die Brahms’ gewidmeten Werke auf bevorzugte Gattungen oder populäre Werke des Komponisten, wie etwa seine „Ungarischen Tänze“ oder Walzer op. 39. Mit der „Brahms-Phantasie“ des symbolistischen Grafikers Max Klinger sind auch bedeutende grafische Arbeiten zu sehen, die von Brahms-Werken inspiriert wurden. Die Brahms-Büsten schließlich, die sonst im gründerzeitlichen Wintergarten der Villa Brahms präsentiert werden, zeigen den Komponisten, wie ihn bildende Künstlerinnen und Künstler verschiedener Epochen wahrgenommen haben: von den naturalistischen Bildnissen der Brahms-Zeitgenossen Tilgner und Küchler über die Portrait-Büste von Ilse Conrat bis hin zu den neueren Darstellungen von Arno Breker (1975) und Milan Knobloch (2000).
Die digitale Schau „Beziehungszauber“ ist ab Freitag, 30. April um 12 Uhr über die Website www.brahms-institut.de zugänglich.
Lübeck, 27.04.2021
Frühlingserwachen beim 29. Lübecker Brahms-Festival
„Frühlingserwachen!“ heißt es beim 29. Brahms-Festival, das die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 30. April bis zum 9. Mai veranstaltet. Nicht alle geplanten Konzerte können trotz bereits pandemiegerechter Formate realisiert werden, als Herzstück des Festivals sind die abendlichen Themenkonzerte aus dem Großen Saal jedoch im MHL-Streaming zu erleben. Die Reihe „Aufgeweckt“ mit Morgenandachten in St. Jakobi ist aktuell für Publikum in Präsenz zugelassen und auch neue 1:1 Concerts ermöglichen persönliche Konzerterlebnisse.
Das Brahms-Institut an der MHL eröffnet das Festival am 30. April mit seiner ersten digitalen Ausstellung „Johannes Brahms – Beziehungszauber“. Das Motto „Frühlingserwachen!“ des diesjährigen Brahms-Festivals an der MHL steht nicht nur für die programmatische Auswahl der Werke, sondern dokumentiert auch die Hoffnung der Festival-Macher, im Mai wieder gemeinsam Musik zu erleben.
Vorausschauend hat die MHL in diesem Jahr zahlreiche digitale Konzerte geplant: In acht aus dem Großen Saal live übertragenen Themenabenden, die Dozierende und Studierende gemeinsam gestalten, sind von Frühling und Aufbruch inspirierte Werke zu hören − angefangen bei Gesualdo über Beethoven und Brahms bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen. Projektleiter Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts und Professor für Musikwissenschaft an der MHL, erläutert: „Etwas trotzig haben wir hinter das diesjährige Motto ein Ausrufungszeichen gesetzt, das zeigt, wie groß unsere Sehnsucht nach einem musikalischen Frühling ist, nach dem Erwachen aus dem pandemiebedingten kulturellen Winterschlaf. Die Musikerinnen und Musiker der MHL brennen alle darauf, endlich wieder für Sie zu spielen.“ 34 Konzerte unter dem Motto „Frühlingserwachen!“ hatte die MHL vom 30. April bis zum 9. Mai an über zehn Spielstätten in Lübeck vorbereitet. Die Pandemielage lässt nur eine eingeschränkte Durchführung zu. Formate, für die keine Öffentlichkeit zugelassen ist, sollen als Lehrveranstaltungen mit Erfahrungsgewinn für die Studierenden durchgeführt werden. Besonders große und aufwändig geplante Konzepte wie das Fensterkonzert und der Studierendenabend sollen in den Sommermonaten nachgeholt werden.
MHL-Präsident Prof. Rico Gubler erläutert: „Das Brahms-Festival ist ein wahrnehmbarer Höhepunkt im Studienjahr. Weniger sichtbar ist die Planung und das ‚Ringen‘ aller Hochschulgruppen um die Programmgestaltung, die Arbeit an Partituren, an Texten und neuen Ideen. Somit haben wir viel vorwärtsgebracht, geschafft und gelernt, bevor überhaupt ein einziger Ton erklungen ist.“
Erste digitale Ausstellung am Lübecker Brahms-Institut
Zum Festival-Auftakt am 30. April präsentiert das Brahms-Institut an der MHL seine erste digitale Ausstellung „Johannes Brahms – Beziehungszauber“. Sie widmet sich den vielfältigen Beziehungen, die der Komponist zu engen Vertrauten, nahestehenden Künstlerpersönlichkeiten und nicht zuletzt zu seinen Verehrerinnen und von ihm bewunderten Frauen gepflegt hat. Über 60 kostbare Exponate aus der Sammlung des Brahms-Instituts sind in der virtuellen Schau interaktiv erlebbar: So können Besucherinnen und Besucher digital im Adressbüchlein von Brahms blättern, Notizen auf den Rückseiten von Fotografien entdecken oder Musik zu gezeigten Noten hören.
Themenabende aus dem Großen Saal im MHL-Streaming
Höhepunkte der Festivalkonzerte sind wie in jedem Jahr die Themenabende, die jeweils um 19.30 Uhr live aus dem Großen Saal übertragen werden. 75 MHL-Interpretinnen und -Interpreten beleuchten mit programmatisch gewählter Kammermusik verschiedene Aspekte des Erwachens und Aufbruchs. Unter dem Titel „Eisblumen“ (1. Mai) beginnt das Festival unter Moderation von MHL-Präsident Rico Gubler mit John Cages legendärem „4‘33“ quasi aus dem Nichts. „Ferne“ (3. Mai) stellt Klavierquintette von Mozart und Holliger einander gegenüber, hier ist auch der neue Hornprofessor Adrián Diáz Martínez erstmals zu hören. „Rauschen“ (4. Mai) präsentiert nicht nur Brahms berühmtes, von einem Frühlingspaziergang inspiriertes Horntrio, sondern mit „Blur“ für siebenköpfiges gemischtes Ensemble auch ein Werk der neuen Kompositionsprofessorin Katharina Rosenberger. Hier ist der neue Gitarrenprofessor Otto Tolonen an der E-Gitarre zu hören. „Dis-Tanz“ (5. Mai) lädt mit Werken von Purcell, Brahms und Piazolla zum Tanz mit dem derzeit gebührenden Mindestabstand, im „Musenkuss“ (6. Mai) sind Schubert-Lieder wie „Frühlingsglaube“ und „Der Hirt auf dem Felsen“ die Klammer für ein Kammermusikprogramm mit Klavier, Klarinette und Gesang. Das mit Musik, Schauspiel, Choreografien und Videoprojektionen inszenierte Konzert „Nachtigall“ (7. Mai) unter Projektleitung von Gesangsprofessorin Manuela Uhl sucht auf den Spuren des Frühlingsboten mit dem betörenden Gesang nach einer Gegenwelt. Im Konzert „(Gem)einsam“ (8. Mai) ist mit dem Scherzo der berühmten FAE-Sonate zu hören, wie Brahms über die Einsamkeit reflektiert. Beim letzten Themenabend geht es schließlich mit Beethovens Gassenhauer-Trio „Ins Freie“ (9. Mai) in der hochkarätigen Besetzung mit Sabine Meyer (Klarinette), Troels Svane (Violoncello) und Florian Uhlig (Klavier). Alle Abendveranstaltungen werden unter www.mh-luebeck.de live aus dem Großen Saal übertragen.
Direktes Musikerleben bei Morgenandachten und 1:1 Concerts in Lübecks Altstadt
Zu den Morgenandachten unter dem Titel „Aufgeweckt!“ sind von Montag bis Freitag jeweils um 8.30 Uhr fünfzig Besucherinnen und Besucher in Präsenz in St. Jakobi zugelassen. Im „Jahr der Orgel“ lassen Kirchenmusikstudierende der MHL dort den Tag mit Werken, Improvisationen und Texten von Langlais, Messiaen und von Kerll beginnen, in denen Vogelstimmen eine tragende Rolle spielen. Die erfolgreichen 1:1 Concerts, die von Studierenden der MHL koordiniert und durchgeführt werden, sind in diesem Jahr ebenfalls Teil des Brahms-Festivals und ermöglichen durch das Pandemie taugliche Format ein direktes Musikerleben. Passend zu den Themenkonzerten sind an den neun Festivaltagen vom 1. bis zum 9. Mai insgesamt siebzig private Begegnungen an verschiedenen Orten in der Lübecker Altstadt geplant, einige davon auch Open-Air. Jedes 1:1 Concert ist eine ganz persönliche Live-Performance, die im Rahmen der Abstandsregeln und Gesetzesvorgaben möglich ist. Studierende als Interpreten, Programmplaner und Koordinatoren In die Entstehung des Brahms-Festivals werden die Studierenden nicht nur als Interpreten, sondern auch als Programmplaner und Koordinatorinnen einbezogen, da diese Aufgaben als wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Ausbildung an der MHL angesehen werden.
Geplante Programmpunkte wie das Orchesterkonzert in der Lübecker Musik- und Kongresshalle oder die Streichquartett-Serie „Lunchtime-Concerts“ werden als reine Lehrveranstaltungen durchgeführt. Aufwändig konzipierte Projekte wie der Studierendenabend „Frühlingsnacht“ und „Fenster auf!“, ein Konzert aus den Fenstern der Hochschulgebäude, sollen nachgeholt werden.
Die digitale Ausstellung „Johannes Brahms – Beziehungszauber“ ist ab 30. April um 12 Uhr über die Website www.brahms-institut.de zugänglich. Der Zutritt zu den Morgenandachten ist ebenfalls kostenfrei und ohne vorherige Registrierung möglich. Die 1:1 Concerts können über die Website
www.1to1concerts.de/luebeck/ kostenfrei gebucht werden. Weitere Informationen zum Brahms-Festival unter
www.brahms-festival.de.
Lübeck, 27.04.2021
Von Vogelgesang „Aufgeweckt“ – Studierende präsentieren Morgenandachten in St. Jakobi
„Aufgeweckt“ heißt die Reihe mit Morgenandachten, die Kirchenmusik-Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL) im Rahmen des Brahms-Festivals vorbereitet haben. Jeweils um 8.30 Uhr präsentieren sie in St. Jakobi Improvisationen, Texte, Vokalmusik und Orgelwerke, die vom Vogelgesang inspiriert wurden.
Kirchenmusik-Studierende der MHL laden in der Reihe „Aufgeweckt“ im Rahmen des Brahms-Festivals von Montag, 3. Mai bis Freitag, 7. Mai täglich zu einer Morgenandacht in St. Jakobi ein. Zu hören sind Improvisationen, Vokalmusik, Texte und Orgelwerke unter anderem von Johann Caspar von Kerll, Jean Langlais und Olivier Messiaen. Die Studierenden spannen damit einen Bogen von Vokalwerken mehrerer Epochen bis hin zu dem Vogelsang gewidmeten Werken. So wie Kerll sein „Capriccio sopra il cucu“ dem Ruf des Kuckucks widmete, ließ sich auch Olivier Messiaen von Vogelstimmen inspirieren.
„In der künstlerischen Hierarchie sind die Vögel wahrscheinlich die größten Musiker, die unseren Planeten bewohnen“ − dieses Zitat Messiaens spiegelt seine Leidenschaft für die Tiere wieder, deren Stimmen er auf seinen Konzertreisen aufzunehmen pflegte. Zu hören sind von ihm die „Chants d´oiseaux“ (Vogelgesänge) sowie Teile aus den Werkzyklen „Livre du Saint-Sacrement“ (Buch der Eucharistie) und „Messe de la Pentecote“ (Pfingst-Messe) − Beispiele dafür, wie Messiaen die Mysterien seines katholischen Glaubens mit der Natur zu verbinden wusste. Den Orgelwerken wird solistische und mehrstimmige Vokalmusik zur Seite gestellt: Es erklingen Werke von Georg Phillipp Telemann (Motette „Selig sind die Toten“), Johann Sebastian Bach (Choräle), Georg Friedrich Händel (Geistliche Arien) und Felix Mendelssohn Bartholdy („Das ist der Tag des Herrn“), aber auch gregorianische Gesänge und volkstümliche Melodien. Thematische Orgelimprovisationen und Texte verleihen jeder Andacht ein stimmiges Gesamtkonzept.
Die Andachten „Aufgeweckt“ I bis V finden von Montag, 3. Mai bis Freitag, 7. Mai täglich um 8.30 Uhr in St. Jakobi statt. Der Zugang zu den rund 30-minütigen Andachten ist für bis zu 50 Personen kostenfrei möglich. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich, jedoch eine Registrierung in St. Jakobi.
Lübeck, 27.04.2021
Neue 1:1 Concerts beim Brahms-Festival „Frühlingserwachen!“
Die erfolgreichen 1:1 Concerts sind in diesem Jahr Teil des Brahms-Festivals der Musikhochschule Lübeck (MHL) und ermöglichen durch das Pandemie taugliche Format wieder ein direktes Musikerleben. Passend zum Festivalmotto „Frühlingserwachen!“ sind an den neun Festivaltagen vom 1. bis zum 9. Mai insgesamt siebzig private musikalische Begegnungen an verschiedenen Orten in der Lübecker Altstadt geplant.
Passend zu den Themenkonzerten, die das Festival vom 1. bis zum 9. Mai unter dem Motto „Frühlingserwachen!“ bietet, haben die Studierenden täglich private musikalische Begegnungen an ganz besonderen Orten in der Lübecker Altstadt geplant, einige davon auch Open-Air. Unter anderem gehören der Schulgarten Lübeck, der Park der Villa Brahms, der Burgkloster-Innenhof des Europäischen Hansemuseums und das Museum Behnhaus Drägerhaus zu den Spielorten.
Für das Brahms-Festival sind weitere Studierende zum Team der MHL hinzugestoßen, das die 1:1 Concerts vorbereitet und aufführt: Streicher, Bläser und Schlagzeuger aus zehn unterschiedlichen Instrumentalklassen der MHL sind zu hören. Jedes 1:1 Concert ist ein intimes und unvergessliches Erlebnis, gewissermaßen ein musikalisches „Blind Date“. Nach einem eröffnenden Blickkontakt entscheiden die Musizierenden spontan, welche Musik sie ihrem Gegenüber schenken wollen. So ist eine ganz persönliche Live-Performance möglich, ohne dabei die Corona-Abstandsregeln und Gesetzesvorgaben zu verletzen.
1:1 Concerts sind private Konzertformate mit nur einer registrierten Person, die zuhört und einer musizierenden Person. Die 1:1 Concerts sind ein „Kulturfunke“-Projekt des Kulturtreibhauses, ermöglicht durch die Förderung der Possehl-Stiftung Lübeck. Sie können über die Website www.1to1concerts.de/luebeck/ gebucht werden. Bei schlechtem Wetter finden die Open-Air geplanten Konzerte im Innenraum des jeweiligen Spielortes statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden an die Förderergesellschaft der MHL unter dem Stichwort „1:1 Concerts“ sind jedoch willkommen. Die Spenden werden direkt an bedürftige Studierende weitergereicht.