ADRESSEN

Information

info@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-0
F: +49 (0)451-1505-300

Alumni

alumni@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-214
F: +49 (0)451-1505-301

1.60

AStA

asta@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-140
F: +49 (0)451-7286 5

24

Bibliothek

bibliothek@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-205
F: +49 (0)451-1505-300 

1.11

Brahms-Institut an der MHL

brahms-institut@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-414
F: +49 (0)451-1505-420 

Villa Brahms / E 13

Förderergesellschaft

foerderer@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-233
F: +49 (0)451-1505-300

1.49

Internationale Beziehungen

international@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-323
F: +49 (0)451-1505-300

GP 4 / 204

IT-Support

it-support@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-115
F: +49 (0)451-1505-300 

3.21

Netzwerk Musikhochschulen

thomas.floemer@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-236
F: +49 (0)451-1505-300

Künstlerisches Betriebsbüro (KBB)

kbb@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-196
F: +49 (0)451-1505-302 

66

Marketing

marketing@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-214
F: +49 (0)451-1505-302 

1.60

MHL4U – Wir vermitteln Musik

mhl4u@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-4079 835

Pressestelle

presse@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-123 
F: +49 (0)451-1505-302 

1.59

Präsidium

praesidium@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-128 
F: +49 (0)451-1505-301 

1.03

Strategie- und Entwicklungsplanung

isabell.seider@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-216
F: +49 (0)451-1505-303 

1.71

Studium

studiensekretariat@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-118
F: +49 (0)451-1505-303 

GP 4

StuPa

stupa@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-140 
F: +49 (0)451-7286 5

 24 

Tonstudio

tonstudio@remove-this.mh-luebeck.de
T: +49 (0)451-1505-198 
F: +49 (0)451-1505-300 

2.51

Verwaltung

verwaltung@remove-this.mh-luebeck.de
Tel +49 (0)451-1505-152 
Fax +49 (0)451-1505-300 

1.34

KONTAKT

MHLmail

Für einen Hochschulaccount wenden Sie sich bitte an die Netzwerkverwaltung. Antragsformulare gibt es im Formularzentrum und in der Bibliothek.

MHLnet

Für einen Hochschulaccount wenden Sie sich bitte an die Netzwerkverwaltung. Antragsformulare gibt es im Formularzentrum und in der Bibliothek.

Studierendenportal

Für einen Hochschulaccount wenden Sie sich bitte an die Netzwerkverwaltung. Antragsformulare gibt es im Formularzentrum und in der Bibliothek.

Dozierendenportal

Für einen Hochschulaccount wenden Sie sich bitte an die Netzwerkverwaltung. Antragsformulare gibt es im Formularzentrum und in der Bibliothek.

wir vermitteln
leidenschaft

Johannes Fischer
Professor für Schlagzeug

wir vermitteln
leidenschaft

Julia Pschedezki
Studentin Gesang

wir vermitteln
leidenschaft

Sabine Meyer
Professorin für Klarinette

wir vermitteln
leidenschaft

Konrad Elser
Professor für Klavier

wir vermitteln
leidenschaft

Charles Duflot
Student Cello

wir vermitteln
leidenschaft

Bernd Ruf
Professor für Popularmusik

AKTUELLE PRESSEMITTEILUNG

Lübeck, 06.06.2023

Vortragsabend „Über Geschmack lässt sich streiten“ mit Intendant der Kölner Philharmonie

Zu einem Vortrag über Diversität im Konzertbetrieb lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Dienstag, 13. Juni um 20 Uhr ein. Im Hörsaal der Holstentorhalle spricht Louwrens Langevoort, Intendant der Kölner Philharmonie, über zentrale Fragen im ‚klassischen‘ Musikbetrieb: Welche Bedeutung hat ein Konzerthaus für eine Stadt? Wie reagieren Interessengruppen aus Politik und Verwaltung sowie das breite Publikum auf neue Ideen? Wer hat eigentlich das letzte Wort – und geht es dabei noch um Musik? Anhand von Erfahrungen aus dem Kölner Raum beleuchtet der studierte Jurist und Kulturmanager das Zusammenspiel der verschiedenen Kräfte im Kulturleben und liefert damit Fallstudien aus der nicht immer fröhlichen rheinischen Hochburg: Es geht um musikalischen Geschmack und soziale Zugehörigkeit, Zugangsschwellen und Vermittlungswege, bewährte Repertoires und neue Programmstrategien.

Louwrens Langevoort ist nach Stationen in Brüssel, Salzburg und Hamburg seit 2005 Intendant der Kölner Philharmonie, der Heimstatt für das WDR Sinfonieorchester und das Gürzenich-Orchester, die pro Jahr rund 650 000 Besucherinnen und Besucher empfängt. Seit 2011 fungiert Langevoort auch als künstlerischer Leiter des Kölner Neue-Musik-Festivals „Acht Brücken“, seit 2019 verantwortet er das ebenfalls in Köln ansässige Originalklang-Festivals FELIX. Langevoort gehört dem Kuratorium der Deutschen Orchesterstiftung an, dem Vorstand der Liz-Mohn-Kultur- und Musikstiftung und dem Künstlerischen Beirat des „Forums Dirigieren“ beim Deutschen Musikrat. Der Eintritt zum Vortrag ist frei.

top

Lübeck, 31.05.2023

Neue Forschung zu Tempoangaben bei Beethoven

„Manchester Beethoven Studies“ heißt eine neue Publikation der Universität Manchester, an der auch Marten Noorduin, Musikwissenschaftler an der Musikhochschule Lübeck (MHL), mitgearbeitet hat. In seiner Forschung legt er dar, warum Beethovens Werke in unseren Konzertsälen oft viel zu langsam aufgeführt werden.

Die neue Publikation „Manchester Beethoven Studies“ trägt in zehn Kapiteln Forschungsergebnisse zum Leben und Schaffen des berühmten Komponisten Ludwig van Beethovens (1770-1827) zusammen. Das Kapitel des Musikwissenschaftlers Dr. Marten Noorduin, seit 2022 an der MHL und als Hauptforscher des DFG-Projekts über transatlantische Beziehungen tätig, ist dem immer wieder diskutierten Tempo in Beethovens Spätwerk gewidmet.

Dass seine Kompositionen im richtigen Tempo gespielt werden, sah Beethoven als entscheidend an für ihren Erfolg: Er war einer der ersten Komponisten, die mit Hilfe des 1815 erfundenen Metronoms exakte Geschwindigkeiten für seine Werke notierten. In Beethovens eigenen Verweisen finden sich regelmäßig sehr hohe Tempi auch für die umstrittenen Adagio-Sätze − er hinterließ jedoch nicht für alle seine Werke Notizen dieser Art. Aktuelle Aufführungen des Beethovenschen Spätwerks beziehen sich deshalb überwiegend auf Tempoangaben, die Beethovens Schüler Carl Czerny und Ignaz Moscheles gemacht haben. Sie publizierten Beethovens Werke nach seinem Tod in hoher Auflage mit editorischen Metronom-Angaben. In den Adagio-Sätzen des Spätwerks vermerkten Czerny und Moscheles jene langsamen Tempi, die wir heute von CD-Aufnahmen und aus den Konzertsälen kennen.

„Die Interpretation von Beethovens Werken ist Thema vieler Studien, die in den vergangenen Jahren publiziert wurden und zur Analyse mathematische Modelle und so genannte ‚Big Data‘ nutzten“, erläutert Marten Noorduin: „Diese Studien gingen das Problem häufig von der falschen Seite an, sie zogen heutige Interpretation heran, um vergangene Praktik zu erklären“. Noorduin arbeitet mit einem anderen Ansatz, den er „Small Data“ nennt: Er untersucht, wie Beethovens Spätwerk im 19. Jahrhundert rezipiert wurde, und zeigt auf, wie und warum sich die Aufführung der langsamen Sätze in Beethovens Spätwerk in den letzten 200 Jahren radikal verändert hat. Noorduins These ist, dass nach Beethovens Tod im Jahr 1827 die langsamen Sätze in seinen späten Werken zunehmend mit seiner Taubheit in Zusammenhang gebracht und die Aufführungspraxis dadurch nachhaltig beeinflusst wurde.

Marten Noorduin arbeitete für seine Forschung unter anderem mit der Cellistin Kathrin Sutor (Universität Potsdam) und dem Pianisten Lucas Blondeel (Universität der Künste Berlin) zusammen, die auf der Grundlage von Noorduins Forschung neue Tonaufnahmen machten. „Unser Eindruck ist, dass die hohen Tempi in der heutigen Konzertumgebung sehr gut funktionieren und beim Publikum gut ankommen“, sagt Noorduin zum Hörerlebnis, von dem man sich unter folgendem Link verschaffen kann: Opens external link in new windowwww.manchesterhive.com/beethoven-audio. Informationen zu den „Manchester Beethoven Studies“ sind erhältlich unter Opens external link in new windowhttps://manchesteruniversitypress.co.uk/9781526155672/.

top

Lübeck, 24.05.2023

Lübecker Brahms-Institut ersteigert Brahms-Brief in New York

Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) hat in New York einen bisher unveröffentlichten Brief des Komponisten Johannes Brahms erworben. Der zweiseitige Brief wird künftig die kostbare Lübecker Sammlung bereichern und in das weltweit beachtete Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV) eingehen, mit dem das Brahms-Institut bereits rund 10.800 Briefe von und an Johannes Brahms online zugänglich macht.

Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger erwarb den zweiseitigen, in sauberer Handschrift geschriebenen Brief in einem New Yorker Auktionshaus. Der 31-jährige Brahms schrieb ihn im Juni 1864 an den Verleger Selmar Bagge, der ihn um einen kompositorischen Beitrag für seine "Allgemeine Musikalische Zeitung" gebeten hatte. Dem Brief lag ursprünglich das bis dahin ungedruckte Manuskript der Orgelfuge in as-Moll (WoO 8) bei, die Brahms bereits einige Jahre zuvor geschrieben und Clara Schumann gewidmet hatte. "Wunderbar schöne, innige Fuge in as-Moll", vermerkt Clara Schumann dazu in ihrem Tagebuch. Brahms dagegen beginnt sein Schreiben mit der für ihn so charakteristischen Ironie und Tiefstapelei: "Hier der gewünschte Zettel. Ich habe keine Idee wie viel Seiten das gedruckt giebt u. will nur hoffen daß es der Mühe werth ist über ein gesetztes Maß hinaus zu gehen."

Sandberger erläutert: "Brahms äußerte sich selten schriftlich zu seinen Werken. Umso interessanter ist dieser pointiert geschriebene Brief für unsere Lübecker Sammlung. Trotz Bagges kritischem Einwand besteht Brahms auf der ungewöhn¬lichen Tonart mit sieben Vorzeichen." Brahms betont in seinem Schreiben auch, dass die Fuge zunächst in seinem Eigentum verbleiben soll: für den Fall, dass er sie später einmal "in Gesellschaft ihrer geborenen und ungeborenen Geschwister" veröffentlichen wolle. Hier verweist er offensichtlich auf weitere seiner Orgelwerke, die er noch zu veröffentlichen und zu komponieren gedenkt.

Der neue Brief wird in das Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV) aufgenommen, ein wichtiges Grundlagenwerk für die Forschung zu Leben und Werk von Johannes Brahms. Entstanden als Forschungsprojekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), gehört es zu den weltweit am meisten beachteten Projekte des Lübecker Instituts und ist als Internet-Datenbank frei zugänglich unter www.brahms-institut.de. Das Brahms-Institut an der MHL ist ein internationales Kompetenz- und Dokumentationszentrum zu Leben und Werk des Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) und erweitert seine Sammlung stetig.

top

Lübeck, 23.05.2023

Musikalische Weiterbildungen auf Hochschulniveau gehen in zweite Runde

Die Musikhochschule Lübeck hat im Rahmen des Kompetenzzentrums für Musikalische Bildung Schleswig-Holstein (KMB.SH) zwei innovative akademische Weiterbildungen ins Leben gerufen, die im Oktober zum zweiten Mal starten. Sie qualifizieren Berufstätige im sozialen und pädagogischen Umfeld, musikalische Angebote für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Online-Infoveranstaltungen im Mai und Juni geben umfassende Einblicke in die Angebote.

Das dreisemestrige Weiterbildungsstudium "Elementare Musikalische Bildung" (EMB) ermöglicht es, musikpädagogische Angebote für Kindergruppen zu entwickeln − hauptsächlich im Bereich der musikalischen Früherziehung. Zu den Ausbildungsinhalten zählen neben Musikpädagogik und -didaktik auch Instrumentalunterricht, Singen und Liedbegleitung, Percussion, Improvisation und Tanz. Mit einem "Diploma of Advanced Studies" führt das Weiterbildungsstudium zu einer vom Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein anerkannten Lehrbefähigung. Zwei Online-Infoveranstaltungen geben am Donnerstag, 1. Juni und am Mittwoch 28. Juni jeweils um 19 Uhr erste Einblicke in das Weiterbildungsstudium "EMB".

Die akademische Weiterbildung "Musik in der Sozialen Arbeit / Community Music" richtet sich sowohl an Berufstätige in der Sozialen Arbeit, die Musik künftig in ihrem eigenen Berufsfeld einsetzen möchten, als auch an interessierte Musikpädagoginnen und Musikpädagogen. Auf dem Lehrplan stehen Community Music in Theorie und Praxis, transkulturelle Musikpraxis, fachwissenschaftliche Grundlagen und Handlungsfelder von Musik in der Sozialen Arbeit. Vielfältige Musikpraxis-Workshops – wahlweise im Bereich Hip-Hop, Singen (Pop und Jazz), Percussion- und Bandpraxis oder Improvisation – ergänzen das Angebot. Die Weiterbildung schließt mit einem "Certificate of Advanced Studies" ab und qualifiziert die Teilnehmenden dazu, Musikangebote im Feld Sozialer Arbeit anbieten zu können. Zwei Online-Infoveranstaltungen geben am Mittwoch, 31. Mai und am Donnerstag, 22. Juni jeweils um 19 Uhr Einblick in die akademische Weiterbildung.

Für beide weiterbildenden Studienangebote steht ein rund 20-köpfiges Team aus Dozierenden der MHL sowie Gästen zur Verfügung, das eine breite Palette von Kompetenzen in Theorie und Praxis vermittelt. Die akademischen Weiterbildungen sind modular aufgebaut. Mit einer ausgewogenen Kombination aus Präsenzphasen in der MHL, im Nordkolleg Rendsburg sowie synchronen und asynchronen Online-Formaten sind sie flexibel studierbar und damit speziell auf die Bedürfnisse Berufstätiger zugeschnitten. Interessierte können sich unter weiterbildung.emb@remove-this.mh-luebeck.de sowie weiterbildung.muso@remove-this.mh-luebeck.de anmelden und erhalten dann einen Link zu den Online-Infoveranstaltungen. Das 2021 gegründete Kompetenzzentrum für Musikalische Bildung Schleswig- Holstein (KMB.SH) ist ein Zusammenschluss von fünf schleswig-holsteinischen Kultureinrichtungen: Partner sind neben der Musikhochschule Lübeck der Landesmusikrat Schleswig-Holstein, das Nordkolleg Rendsburg, der Landesverband der Musikschulen in Schleswig-Holstein und das Institut für Qualitätsentwicklung an Schulen in Schleswig-Holstein (IQSH). Weitere Informationen gibt es über die Website unter www.kmb.sh.

::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Nächstes Weiterbildungsstudium "Elementare Musikalische Bildung" startet im Oktober

Das Weiterbildungsstudium "Elementare Musikalische Bildung" (EMB) startet im Oktober in die zweite Runde. Wer musikpädagogisch arbeiten und seine Kompetenzen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen berufsbegleitend ausbauen möchte, ist hier richtig aufgehoben. Die Musikhochschule Lübeck (MHL) lädt am Donnerstag 1. Juni und am Mittwoch, 28. Juni jeweils um 19 Uhr zu einer Online-Informationsveranstaltung ein.

Das Weiterbildungsstudium "EMB" wurde von der Musikhochschule Lübeck im Rahmen des Kompetenzzentrums für Musikalische Bildung in Schleswig-Holstein (KMB.SH) entwickelt. Es wird ab Oktober 2023 zum zweiten Mal angeboten und befähigt zur musikpädagogischen Arbeit mit Kinder- und Jugendgruppen. Marno Schulze, Professor für Elementare Musikpädagogik an der MHL, hat das praxisnahe, dreisemestrige Weiterbildungsstudium konzipiert, das Musikpädagogik in Theorie und Praxis auf neue Weise verknüpft. Das Studium ist modularisiert, kann individuell und zeitlich flexibel organisiert werden und ist so speziell auf die Bedürfnisse berufstätiger Studierender zugeschnitten. Bis zu 15 Berufstätige mit pädagogischen, musikalischen oder wissenschaftlichen Vorerfahrungen können aufgenommen werden. Sie studieren in Online-Seminaren, zwei Intensivwochen und Präsenztagen an der MHL und dem Nordkolleg Rendsburg. Nach einem Propädeutikum ab Oktober 2023, beginnt der erste Studienabschnitt im Januar 2024. Das Weiterbildungsstudium ist gebührenpflichtig, das Land Schleswig-Holstein bietet den Teilnehmenden jedoch vielfältige Fördermöglichkeiten, über die die Hochschule in persönlichen Beratungsgesprächen informiert.

Mit dem "Diploma of Advanced Studies" (50 ECTS) führt das Weiterbildungsstudium zu einer vom Landesverband der Musikschulen Schleswig-Holstein anerkannten Lehrbefähigung, ein Master of Advanced Studies ist in Vorbereitung − ein bundesweit einmaliges Konzept. Voraussetzungen sind neben musikalischen oder pädagogischen Vorerfahrungen die Fähigkeit zu Singen und das Spielen eines Instruments.

Über zwanzig Dozierende verschiedener Fachbereiche und Disziplinen unterrichten im Laufe der gut eineinhalb Jahre und stellen das Weiterbildungsstudium auf ein breites Fundament. Neben Studiengangsleiter Prof. Marno Schulze (Elementare Musikpädagogik) zählen unter anderem Prof. Dr. Corinna Eikmeier (Musikpädagogik), Lars Opfermann (Musik hören, verstehen und gestalten), Prof. Elisabeth Pelz (Bewegung und Musik), Heide Bertram und Corinna Schöttler (Stimmbildung), Dr. Jonathan Shapiro (Percussion) und Maria Pyatkova (Tanz und Performance) zum Dozierendenteam. Zwölf Studierende, die am ersten Durchlauf teilgenommen haben, sind mittlerweile in verschiedenen pädagogischen und musikalischen Einrichtungen in Schleswig-Holstein tätig. In zwei Online-Infoveranstaltungen am Donnerstag 1. Juni und am Mittwoch, 28. Juni jeweils um 19 Uhr stellt die MHL Inhalte, Ziele und berufliche Perspektiven des Weiterbildungsstudiums vor. Interessierte können sich unter weiterbildung.emb@mh-luebeck.de anmelden und erhalten dann einen Link. Am Samstag, 9. September bietet die MHL einen Informationstag rund um das Weiterbildungsstudium an, bei dem auch persönliche Fragen geklärt werden können. Ein Orientierungswochenende an der MHL am Samstag, 23. und Sonntag 24. September, an dem sich das Dozierendenteam vorstellen wird, soll allen Interessierten bei der Entscheidungsfindung helfen.

 

Neuer Durchlauf für musikalische Weiterbildung "Musik in der Sozialen Arbeit / Community Music"

Die akademische Weiterbildung "Musik in der Sozialen Arbeit / Community Music" geht im Oktober 2023 an der Musikhochschule Lübeck (MHL) in die zweite Runde. Sie richtet sich an Berufstätige in der Sozialen Arbeit, die Musik künftig in ihrem eigenen Berufsfeld einsetzen möchten, sowie an interessierte Musikpädagoginnen und Musikpädagogen. Am Mittwoch, 31. Mai und am Donnerstag, 22. Juni bietet die MHL für Interessierte jeweils um 19 Uhr eine Online-Infoveranstaltung dazu an.

In der von der MHL im Rahmen des Kompetenzzentrums für Musikalische Bildung Schleswig- Holstein (KMB.SH) entwickelten akademischen Weiterbildung "Musik in der Sozialen Arbeit / Community Music" erlernen die Teilnehmenden auf Hochschulniveau, wie sie Musik in ihrem Berufsfeld diversitäts- und kontextsensibel integrieren können. Annette Ziegenmeyer, MHL-Professorin für Musikpädagogik und Studiengangsleiterin, hat sich bei der Entwicklung des Studienangebots auf ihre interdisziplinären Erfahrungen mit Fachkräften gestützt, die in der Arbeit mit Jugendlichen die hohe identitätsstiftende Wirkung von Musik und die kommunikativen Potenziale musikalischer Praxis erleben konnten.

Rund 20 Dozierende, darunter Professorinnen und Professoren unterschiedlicher Hochschulen, werden die dafür notwendigen Kompetenzen in der Weiterbildung "Musik in der Sozialen Arbeit / Community Music" in Lübeck, Rendsburg und online vermitteln. Im Nordkolleg Rendsburg werden Grundlagen der Community Music in Theorie und Praxis innerhalb einer Präsenzwoche erarbeitet, weiterer Unterricht findet in diversen digitalen Formaten und in Präsenz an der MHL statt. Er ermöglicht den Teilnehmenden zeitliche und räumliche Flexibilität, um die zweisemestrige Weiterbildung berufsbegleitend absolvieren zu können. Dabei stehen unter anderem Themen wie Percussion- und Bandpraxis, Singen, Musik erfinden, Hip-Hop sowie Transkulturelle Musikpraxis auf dem Lehrplan. Die Praxis wird stets theoretisch reflektiert und mit Grundlagenwissen wie der Bedeutung von Musik in der Sozialen Arbeit, Theorie und Methodik der Community Music sowie Musik in der Jugendarbeit verknüpft. Die Weiterbildung schließt im Juli 2023 mit dem international anerkannten und anschlussfähigen "Certificate of Advanced Studies" (15 ECTS) ab und qualifiziert die Teilnehmenden dazu, Musikangebote im Feld Sozialer Arbeit zu entwickeln, durchzuführen und zu reflektieren.

Voraussetzung für die Teilnahme sind elementare Fähigkeiten im Singen, Rappen oder auf einem Musikinstrument, ein Hochschulabschluss oder der Nachweis einer für die Weiterbildung erforderlichen Eignung, die im Beruf oder auf andere Weise erworben wurde. Die Teilnahmegebühren betragen 1.325 Euro. Über Ziele, Inhalte, berufliche Perspektiven und individuelle Fördermöglichkeiten informiert die MHL in zwei Online-Informationsveranstaltungen am Mittwoch, 31. Mai und am Donnerstag, 22. Juni jeweils um 19 Uhr. Interessierte können sich unter weiterbildung.muso@mh-luebeck.de anmelden und erhalten dann einen Link.

top

Lübeck, 16.05.2023

Brahms-Festival 2023 – MHL zieht positive Bilanz

Vom 6. bis zum 14. Mai veranstaltete die Musikhochschule Lübeck (MHL) das 31. Brahms-Festival unter dem Motto "Dialoge". Mit rund 4.000 Besuchen in 32 Konzerten an acht verschiedenen Lübecker Spielstätten knüpfte das Brahms-Festival wieder an die Besuchszahlen der Vor-Corona-Zeit an.

Mehr als 200 MHL-Angehörige und Gäste widmeten sich in rund 70 verschiedenen Ensembles den zahlreichen Facetten des musikalischen Dialogs. Neben dem Namensgeber des Festivals wurde dabei insbesondere der Jubilar Max Reger gewürdigt. Der Projektleiter des Festivals, Prof. Dr. Wolfgang Sandberger, zieht eine positive Bilanz: "Es ist großartig, zu was die Musikhochschule im Stande ist! Es war ein musikalisch hochkarätiges Festival mit einem kulturpolitisch und musikalisch aktuellen Motto 'Dialoge'. Von den Morgenkonzerten in St. Jakobi über die Quartettserie im Logenhaus und den Duetten in der Villa Brahms bis zu den fein konzipierten Abendprogrammen mit dem Höhepunkt des MHL-Orchesters in der MuK: Im 31. Jahr ist das Brahms-Festival mit seinen zahlreichen Konzertformaten und moderierten Veranstaltungen aus Lübeck nicht mehr wegzudenken!"

Rund um die Uhr gab es dabei Gelegenheit, musikalische Dialoge zu erleben, die mit der Morgenreihe schon um 8.30 Uhr in St. Jakobi begannen und mit einer Brahms-Night-Session ab 22.30 Uhr im CVJM ausklangen. Ein Schwerpunkt lag dabei auf dem Dialog zwischen Werken der Klassik und der Moderne. Besonderheiten des Lübecker Brahms-Festivals sind das gemeinsame Auftreten der renommierten Dozierenden mit ihren Studierenden und die fächerübergreifende Zusammenarbeit, die immer wieder neue Formate hervorbringt. Sie verleihen dem Brahms-Festival ein Alleinstellungsmerkmal in der deutschen Kultur- und Hochschullandschaft.

Das Lübecker Brahms-Festival findet seit 1992 statt. Nach und nach wurden Spielstätten und Konzertformate erweitert. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Begleitung und künstlerische Umsetzung eine enge Verbindung ein. Das Programm wird in Abstimmung mit dem Brahms-Institut konzipiert, das eine der größten Sammlungen zu Leben und Werk des in Hamburg geborenen Komponisten beherbergt. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet

top

Lübeck, 10.05.2023

Neue Impulse aus Lübeck für die Kirchenmusikausbildung

Mit einem Symposium und einer Zukunftswerkstatt thematisiert die Musikhochschule Lübeck (MHL) im Herbst 23 die Zukunft der Kirchenmusikausbildung: Sie lädt vom 5. bis zum 8. Oktober erstmals zu einem Symposion „Kirchen, Kult, Klänge“ in Kooperation mit der Kulturkirche St. Petri ein sowie vom 6. bis zum 12. November zur künstlerischen „Zukunftswerkstatt“ in St. Nikolai (Hamburg), wo gerade eine neue Hyperorgel eingeweiht wurde.

Mit ihrem deutschlandweit einzigartigen Profil „Improvisation, Komposition, Neue Medien (IKN)“ hat die MHL bereits 2014 neue Impulse für die Kirchenmusikausbildung eingeschlagen. Nun will sie die Diskussion um eine zukunftsfähige Kirchenmusikausbildung durch ein überregionales Symposium anregen, das vom 5. bis zum 8. Oktober unter dem Motto „Kirchen, Kult, Klänge“ in Lübeck stattfindet. Fachleute aus den Bereichen Kirchenmusik, Theologie und Ausbildung kommen dafür nach Lübeck, um unter anderen in Vorträgen, Konzerten, Workshops, Podiumsdiskussionen und Gesprächsrunden in der MHL und verschiedenen Lübecker Kirchen innovative Konzepte vorzustellen, zu diskutieren und zu entwickeln. Teil des Symposions sind in diesem Jahr die „Kreativtage Kirchenmusik“ mit denen die MHL Einblick in ihre innovative Kirchenmusikausbildung ermöglicht.

Symposion in Kooperation mit anderen Institutionen
MHL-Orgelprofessor Franz Danksagmüller, der das Projekt zusammen mit Pastor Dr. Bernd Schwarze leitet, erläutert: „Beim Symposium wollen wir zusammentragen, welche innovativen Konzepte es bisher gibt, eine Netzwerkbildung und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen einzelnen Hochschulen ermöglichen und die dringend notwendigen neuen Wege für die Kirchenmusik diskutieren.“ Diözesen und Landeskirchen sind aktiv auf der Suche nach neuen Wegen im Bereich der Kirchenmusik. So haben die Landeskirchen teilweise Parallelstrukturen in Form von Pop-Kirchenmusikschulen gegründet und auch die staatlichen Musikhochschulen haben mit neuen Konzepten der Kirchenmusik- und Orgelausbildung auf diese Entwicklung reagiert. Bernd Schwarze, Pastor der Lübecker St. Petrikirche, sagt dazu: „Es muss viel passieren, sehr bald. Unsere Kirchen werden als Kulturhäuser und Denkmale mit touristischem Reiz geschätzt und mancherorts sind die Gottesdienste noch gut besucht - doch wie lange noch? Die Institutionen bröckeln, die Glaubwürdigkeit schwindet und der Traditionsabbruch ist kaum aufzuhalten.“ Das Symposion „Kirchen, Kult, Klänge“ ist eine Initiative der MHL und der Kultur- und Universitätskirche St. Petri in Zusammenarbeit mit St. Jakobi Lübeck, der Kirchenmusikhochschule Regensburg sowie der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Ausbildungsstätten für Katholische Kirchenmusik in Deutschland (KdL) sowie der Direktorenkonferenz der Evangelischen Kirchenmusik.

Zukunftswerkstatt in Kooperation mit St. Nikolai Hamburg
St. Nikolai, wo jüngst Hamburgs neue Hyperorgel eingeweiht wurde, wird vom 6. bis zum 12. November dann zum Austragungsort für eine eigene Projektwoche unter dem Motto „Zukunftswerkstatt.“ Sogenannte Hyperorgeln, die durch digitale Schnittstellen, Windmanipulation jeder einzelnen Pfeife und Schlagwerkregister ganz neue Klangwelten erzeugen können, gibt es mittlerweile an verschiedenen Orten wie in Amsterdam, Malmö, Kassel, Köln, Göteborg, Düsseldorf und Würzburg. Franz Danksagmüller erläutert: „Die Zukunftswerkstatt soll unseren Studierenden die Möglichkeit geben, mit international renommierten Kunstschaffenden die Möglichkeiten dieser großartigen neuen Instrumente auszuloten, Projekte zu erarbeiten und aufzuführen.“ Mittelfristig ist ein Kompetenzcluster mit einer gemeinsamen online-Plattform, regelmäßigen Projekten in Lübeck und Hamburg sowie Publikation und Aufführung neuer Kompositionen geplant. Die „Zukunftswerkstatt“ in St. Nikolai sehen die Veranstalter als wichtigen Auftakt für dieses große Projekt. Im Rahmen der „Zukunftswerkstatt“ sind Workshops, Konzerte und Gottesdienste geplant, die von den Künstlerinnen und Künstlern zusammen mit Studierenden gestaltet werden. Mitwirkende sind unter anderen der Tänzer Kenzo Kusuda (Niederlande), die Sängerin Anna-Maria Hefele sowie der Organist und Komponist Dominik Susteck.

Das Profil der Lübecker Kirchenmusikausbildung „Improvisation, Komposition, neue Medien“ (IKN) ist bisher bundesweit einmalig. Individuelle Profilierung sowie die Förderung des eigenen kreativen Schaffens stehen im Zentrum des Studiums. Interdisziplinär und projektorientiert angelegt, eröffnet es den angehenden Kirchenmusikern neue und kreative Wege für ihre Arbeit in den Kirchen und mit ihren Gemeinden. Die Studierenden sollen dabei zu schöpferischen, künstlerisch flexiblen Musikerinnen und Musikern ausgebildet werden. In interdisziplinären Projekten können sie Kompetenzen in Komposition, Improvisation, visuellen Medien, Musikbusiness und vielen weiteren Fachgebieten erwerben. Einblick in die innovative Lübecker Ausbildung bieten seit letztem Jahr die „Kreativtage Kirchenmusik“, die in diesem Jahr im Rahmen des Symposions „Kirchen, Kult, Klänge“ stattfinden werden.
Weitere Infos unter www.mh-luebeck.de und www.kirchen-kult-klaenge.de, Anmeldung unter zukunftswerkstatt@mh-luebeck.de.

top

Lübeck, 03.05.2023

Zahlreiche Konzertformate beim 31. Brahms-Festival Lübeck

Am 6. Mai startet das 31. Brahms-Festival Lübeck. Nicht nur das Sinfoniekonzert und die abendlichen Themenkonzerte, sondern zahlreiche weitere Konzertformate bereichern das diesjährige Festival.

"Max Reger zum 150. Geburtstag" − Musikalische Impulse in der Frühe
Das Brahms-Festival beginnt jeden Morgen vom 8. Mai bis zum 12. Mai mit einem musikalischen Impuls. Jeweils um 8.30 Uhr stimmen MHL-Studierende in St. Jakobi mit Orgelklängen und Lesungen unter dem Motto "Max Reger zum 150. Geburtstag" auf den Festivaltag ein.

In diesem Jahr widmet sich die Morgenreihe in St. Jakobi in fünf Konzerten von Montag, 8. Mai bis Freitag, 12. Mai täglich um 8.30 Uhr dem Komponisten Max Reger. 150 Jahre wäre der umtriebige Komponist, der ein großer Bewunderer und Kenner der Brahmsschen Musik war, in diesem Jahr geworden. Sein Orgelschaffen ist gerade in den kurzen Charakterstücken von eindringlicher Wirkung. In der Morgenreihe lässt sich nachhören, welch überbordenden melodischen und harmonischen Einfallsreichtum der Jubilar besaß und wie die Orgel- und Kirchenmusikstudierenden von heute seine Motive und Themen kommentieren. Kurze Orgelwerke Regers treten in einen Dialog mit Texten und Improvisationen, die von den zehn Studierenden der Orgel- und Kirchenmusikklassen vorgetragen werden. Der Eintritt zu den morgendlichen Orgelkonzerten ist frei.

"Lunchtime Concerts" im Brahms-Festival mit Haydn und sechs Uraufführungen
Im Rahmen des Brahms-Festivals unter dem Motto "Dialoge" lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 9. Mai bis zum 14. Mai erneut zu ihrer beliebten Reihe der Lunchtime Concerts ein. Die sechs moderierten Konzerte, die diesmal im Logenhaus zu Lübeck stattfinden, präsentieren ausgehend von Haydns späten Streichquartetten verschiedene "Dialoge mit der Moderne".

Jeweils um 12.30 Uhr präsentieren von Dienstag, 9. Mai bis zum Samstag, 13. Mai, am Sonntag, 14. Mai um 15 Uhr sechs junge Ensembles der MHL Streichquartette aus dem Spätwerk von Joseph Haydn und kontrastieren sie passend zum Festivalmotto "Dialoge" mit zeitgenössischer Musik. Dazu sagt Projektleiter Prof. Heime Müller: "Bei den Lunchtime Concerts erwartet uns in diesem Jahr ein ganz besonderes Highlight: Sechs Haydn-Quartette treten in den Dialog mit modernen Streichquartetten, die MHL-Komponisten für das diesjährige Brahms-Festival komponiert haben. Es gibt also sechs Uraufführungen mit direktem Bezug zu den jeweiligen Haydn-Werken zu hören − ein absolut einzigartiges Projekt!". Die neuen Stücke stammen von Benjamin Janisch, Oliver Korte, Sascha Lino Lemke, Raphael Brandstäter, Parnaz Soltani und Philipp Wallis Nicolai. Oliver Korte, Professor für Musiktheorie und MHL-Vizepräsident, der das Stück "Quinta Materia" beisteuert, erläutert: "Die Quartette op. 76 sind Spätwerke, in denen Haydn sehr gelöst und originell mit den traditionellen musikalischen Formen umgeht. Es ist faszinierend, mit diesen Werken kompositorisch in einen Dialog zu treten. Unter anderem antworte ich in meinem Stück auf die geistreiche Weise, mit der Haydn im ersten Satz das Intervall der Quinte zelebriert – ausgerechnet die Quinte in einem zeitgenössischen Werk!" Joseph Haydn, der auch als "Vater der Streichquartette" bezeichnet wird, präsentiert in seinem späten Opus 76 noch einmal alle Facetten seiner Kompositionskunst. Nach ihrem Auftraggeber wird die Serie auch "Erdödy-Quartette" genannt, sie umfasst unter anderem das "Quintenquartett", das "Kaiserquartett" und den "Sonnenaufgang". Als Interpreten sind das Saki Quartett (9. Mai, 12.30 Uhr), das Eunoia Quartett (10. Mai, 12.30 Uhr), das Sentando Quartett (11. Mai, 12.30 Uhr), das Visage Quartett (12. Mai, 12.30 Uhr), das Moulin Quartett (13. Mai, 12.30 Uhr) sowie das preisgekrönte Leonkoro Quartett (14. Mai, 15 Uhr) zu hören. Moderationen von Prof. Heime Müller, Prof. Dr. Oliver Korte, Prof. Sascha Lino Lemke, Dr. Marten Noorduin, Christoph J. Arta sowie Prof. Dr. Wolfgang Sandberger geben Einblicke in die Entstehungsgeschichte und Klangwirkung. Goethe verglich die Gattung des Streichquartetts mit einer kultivierten Konversation, sie sei wie eine Unterhaltung von „vier vernünftigen Leuten“. Ein musikalischer Dialog eben, der in der Reihe Lunchtime Concerts im Zusammenspielt von Klassik und Moderne besonders erlebbar wird. Der Eintritt zu den Lunchtime Concerts ist frei.

"Im Duett" − Dialoge mit Brahms in Nachmittagskonzerten
Zur traditionellen Reihe der Nachmittagskonzerte lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) auch im Rahmen des 31. Brahms-Festivals ein. Unter dem Motto "Im Duett" nehmen Studierende der MHL das Festivalmotto "Dialoge" in drei moderierten Konzerten auf. Sie präsentieren in der Villa Brahms am Montag, 8. Mai, Mittwoch, 10. Mai und am Freitag, 12. Mai jeweils um 17 Uhr sämtliche Gesangsduette von Brahms.

Nur selten im Konzertsaal zu hören sind die 24 Duette von Johannes Brahms. In diesem Jahr werden sie zum ersten Mal komplett im Brahms-Festival aufgeführt. Der dialogische Gedanke spiegelt sich in den Konzertnachmittagen in der Villa Brahms jedoch nicht nur im Gesang, sondern auch im kammermusikalischen Duo oder im vierhändigen Klavierspiel. So treten die Vokalwerke auch in Dialog mit Instrumentalkompositionen von Schubert sowie von Reger und Ligeti, zwei der großen Jubilare des Jahres 2023. Dreißig Studierende der MHL stehen an den drei Nachmittagen auf der Bühne. Die Konzerte werden von Musikwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern der MHL moderiert. Die renommiere Opernsängerin, Hochschullehrerin und Kammersängerin Edda Moser konnte als Gastdozentin gewonnen werden. Vom 3. bis zum 6. Mai arbeitet sie mit den Gesangsstudierenden an den Brahms-Duetten und bereitet sie auf ihre Auftritte im Brahms-Festival vor. "Brahms und Schubert" heißt es im ersten Konzert der Reihe am Montag, 8. Mai um 17 Uhr. Brahms schätzte Schubert als Komponisten, insbesondere von dessen Gesangskompositionen ließ er sich zeitlebens inspirieren. Zu hören sind von Brahms die Duette für Sopran und Alt op. 20 und op. 66 sowie das Divertissement à la hongroise g-Moll von Franz Schubert. Es moderiert Teresa C. Ramming, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Brahms-Institut. Dem 150. Geburtstag des Komponisten Max Reger, für den Brahms ein großes Vorbild war, ist das zweite Konzert am Mittwoch, 10. Mai um 17 Uhr unter dem Motto "Brahms und Reger" gewidmet. Moderiert von Dr. Fabian Bergener, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Brahms-Institut, erklingen die dialogisch angelegten Duette für Alt und Bariton op. 28 sowie die Duette für Sopran und Alt op. 61 von Brahms im Kontrast mit der Cellosonate a-Moll op. 116 von Reger, die der musikalische Avantgardist als sein "Herzblutwerk" bezeichnete. "Brahms und Ligeti" lautet das Motto am Freitag, 12. Mai um 17 Uhr, wenn Lieder und Duette von Johannes Brahms, unter anderem seine fünf Romanzen op. 84 und die Balladen und Romanzen op. 75 mit Ligetis sechs Bagatellen für Bläserquintett zusammentreffen – auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Zusammenstellung. Denn Ligeti, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, hatte abgesehen von seinem Horntrio, das er 1983 als "Hommage à Brahms" komponierte, ein eher distanziertes Verhältnis zu Brahms. Auf einer tieferen Ebene jedoch bestehen subtile Verbindungen zwischen den Werken, die in den Interpretationen der Studierenden nachzuhören sind und vom Moderator Christoph J. Arta, Doktorand am Brahms-Institut, kenntnisreich erläutert werden. Karten für die Nachmittagskonzerte gibt es bei allen Vorverkaufsstellen des Lübeck-Ticket und online unter www.luebeck-ticket.de, Restkarten eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn in der Villa Brahms. Sie lädt bei Kaffee und Kuchen bereits ab 16 Uhr zum Verweilen im historischen Wintergarten ein (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck). Parallel zum Konzert ist die aktuelle Ausstellung "Johannes-Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?" zu sehen. Sie ist während des Festivals vom 6. bis zum 14. Mai täglich von 14 bis 18 Uhr geöffnet, der Eintritt zur Ausstellung ist frei.

Mit Brahms in die Nacht – "Brahms Night Sessions" werden fortgesetzt
Die erfolgreichen "Brahms Night Sessions", im Jubiläumsjahr 2022 erstmals Bestandteil des Brahms-Festivals, werden fortgesetzt. Von Dienstag, 9. Mai bis Freitag, 12. Mai findet im Rahmen des Brahms-Festivals "Dialoge" jeweils um 22.30 Uhr eine rund einstündige Improvisations-Session im CVJM Lübeck statt.

18 Dozierende und Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL) improvisieren in wechselnden Besetzungen – je nach Situation wird auch das Publikum einbezogen. Projektleiter Bernd Ruf erläutert: "Wir lassen Musik aus dem Moment entstehen, hier entfaltet sich ein spontaner Dialog par excellence. Es gibt keine vorbereitende Probe und so bringt jede Session ganz eigene klangliche Überraschungen und nie zuvor gehörte musikalische Dialoge hervor." Das musikalische Material bezeichnet Ruf als "open source mit Partikeln around Brahms", es wird aber auch aus dem universellen Kosmos der Musik entlehnt. Mitwirkende sind Julie Silvera (Gesang), Annette Ziegenmeyer (Flöte), Nora-Louise Müller und Bernd Ruf (Klarinette) Jens Bracher und Sven Klammer (Trompete), Stefan Kuchel (Saxofon), Patrick Farrant und Daniel Scholz (Gitarre), Corinna Eikmeier und Imke Frank (Cello), Susanne Vogel (Bass), Ninon Gloger und Laurens Patzlaff (Klavier), Oliver Sonntag (Drums), Nicola Hein und Michael Knarr (Elektronik) sowie Gaja von Sychowski (Rezitation). Die Brahms Night Sessions finden am Dienstag 9. Mai, Mittwoch 10. Mai, Donnerstag 11. Mai und Freitag 12. Mai jeweils um 22.30 Uhr im CVJM Lübeck statt (Große Petersgrube 11, 23552 Lübeck, www.cvjm-luebeck.de). Der Eintritt zur Brahms-Night-Session ist frei.

Das Lübecker Brahms-Festival findet seit 1992 und in diesem Jahr zum 31. Mal statt. Nach und nach wurden Spielstätten und Konzertformate erweitert. Es präsentieren sich jährlich rund 200 Musikerinnen und Musiker der MHL. Das der MHL angegliederte Brahms-Institut beherbergt eine der größten Sammlungen zu Leben und Werk des in Hamburg geborenen Komponisten. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Erkenntnis und musikpraktische Umsetzung die bestmögliche Verbindung ein. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Weitere Informationen zum Festivalprogramm gibt es unter www.brahms-festival.de.

top

Lübeck, 18.03.2023

Kammermusik Campus Lübeck: Internationale Ensembles geben Einblick in Probenarbeit

Zum Kammermusik Campus Lübeck lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 27. März bis zum 1. April ein. Im öffentlichen Unterricht ist mitzuerleben, wie die renommierten Gastdozierenden Prof. Angelika Merkle und Prof. Oliver Wille den künstlerischen Nachwuchs an der MHL unterrichten. In zwei Abschlusskonzerten am Samstag, 1. April um 17 Uhr und 19.30 Uhr stellen die zwölf jungen Ensembles ihre Arbeitsergebnisse im Kammermusiksaal der MHL vor.

40 internationale junge Musikerinnern und Musiker feilen im Kammermusik Campus Lübeck an ihrer Interpretation und Technik. In zwölf Ensembles, davon fünf Gastensembles, die unter anderem aus Australien und den Niederlanden nach Lübeck kommen, sind sie täglich ab 10.30 Uhr im Unterricht zu erleben. Auf dem Programm stehen unter anderem Streichquartette von Haydn, Beethoven und Mendelssohn, Klavierkammermusik von Reger und Mozart sowie vom 2022 verstorbenen Alfred Koerppen. Mit den Gastdozierenden konnte die MHL wieder zwei international erfahrene und preisgekrönte Kammermusikschaffende nach Lübeck holen: Prof. Angelika Merkle, international renommierte Pianistin und Professorin in Frankfurt und Prof. Oliver Wille, Kammermusikprofessor in Hannover und Geiger des berühmten Kuss Quartetts, das er bereits mit vierzehn Jahren mitbegründete. In einem Campus-Talk geht Oliver Wille, der auch Intendant der Sommerlichen Musiktage Hitzacker ist, der Frage nach, was ein gutes Programm ausmacht.

Projektleiter und MHL-Kammermusikprofessor Heime Müller, der sechzehn Jahre Mitglied des Artemis Quartetts war, erläutert: „Der Kammermusik Campus bietet fortgeschrittenen Ensembles außerhalb des regulären Studienbetriebs ideale Voraussetzungen für konzentriertes Arbeiten. Kammermusik ist das Herz des gemeinsamen Musizierens und erfordert viel Eigenverantwortung. An der MHL widmen wir uns intensiv dieser Arbeit.“ Unter anderem sind in der ungewöhnlichen Besetzung für Klarinette, Cello und Akkordeon das Trio „Klangspektrum“ zu hören, 2021 Preisträger beim Deutschen Musikwettbewerb und das „Affinity Quartett“, das gerade als Preisträger aus dem Mozartwettbewerb in Salzburg hervorgegangen ist.

Der öffentliche Unterricht findet täglich von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr in Raum 1a/b und Raum 18 statt (Eingang über die Große Petersgrube 21). Die Arbeitsergebnisse präsentieren die Ensembles dann in zwei Abschlusskonzerten am Samstag, 1. April um 17 Uhr und um 19.30 Uhr im Kammermusiksaal der MHL. Karten für die Konzerte sind für jeweils 15 Euro (ermäßigt 10 Euro) über www.mh-luebeck.de, in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen oder an der Abendkasse erhältlich.

top

Lübeck, 16.03.2023

Sinfoniekonzert mit LKO - Gesangsstudierende präsentieren Opernarien

Das Lübecker Kammerorchester (LKO) ist am Samstag, 25. März zu Gast in der Musikhochschule Lübeck (MHL). Unter Leitung von Bruno Merse präsentiert es zusammen mit Gesangsstudierenden der MHL ab 19.30 Uhr Arien und Ausschnitte aus großen Opern von Wagner und Tschaikowsky.

Die Kooperation zwischen MHL und LKO bietet Gesangsstudierenden verschiedener Stimmfächer der MHL erneut Gelegenheit, sich solistisch mit einem großen Orchester zu präsentieren. Unter Leitung von Bruno Merse bringen zwölf Studierende Solopartien, Duette und Quartette aus Tschaikowskys Oper „Eugen Onegin“ auf die Bühne. Sie kommen aus verschiedenen Nationen und studieren in den MHL-Gesangsklassen bei Birgit Calm, Szymon Chojnacki, Prof. Franz-Josef Einhaus, Prof. Manuela Uhl und Isabel Schaarschmidt. In 24 lyrischen Szenen entfaltet Tschaikowsky mit subtilen Stimmungen die unerfüllte Liebesgeschichte zwischen Tatjana und Eugen Onegin, die im Russland des frühen 19. Jahrhunderts spielt. Gesangsprofessorin Manuela Uhl erläutert: „Für die Studierenden ist es eine große Herausforderung, sich den Anforderungen dieses wunderbaren, emotional bewegenden Werkes zu stellen.“ Es singen Natalyia Bogdanova, Pauline Kringel, Qiuyi Lu und Elizaweta Ruminantseva (Sopran), Nino Chickovani (Mezzosopran), Sophie Kampa und Johanna Thomsen (Alt), Gustavo Eda und David Heimbucher (Tenor), Yoogeon Hyeon, Myeongjong Jo und Kazushi Yamada (Bariton).
Das LKO stellt weiterhin sinfonische Ausschnitte aus Wagners „Parsifal“ vor. Der Komponist gestaltete mit der Oper ein „Gesamtkunstwerk“ aus Text, Musik, Bühnenbild und Gebärde, das zur alleinigen Aufführung im neu errichteten Bayreuther Festspielhaus gedacht war. Der Handlung um den heiligen Gral entsprechen die feierlichen, weihevollen und dramatischen musikalischen Motive.

Das LKO wurde 1996 gegründet und vereint professionelle Musiker und ambitionierte Amateure zu einem Klangkörper. Chefdirigent Bruno Merse begann seine musikalische Karriere unter anderem als Konzertmeister der Lübecker Philharmoniker. Das Konzert setzt die mehrjährige Kooperation fort, die für eine wechselseitige Unterstützung der musikalischen Arbeit steht: MHL-Studierende erhalten die Gelegenheit, als Instrumental- oder Gesangssolist, Dirigent oder Komponist praktische Erfahrungen in der Arbeit mit einem Sinfonieorchester zu sammeln.

Karten für das Konzert in der MHL am Samstag, 25. März um 19.30 Uhr gibt es für 14 Euro und 19 Euro, ermäßigt 8 Euro und 12 Euro. Eine weitere Aufführung gibt es am Sonntag, 26. März um 15 Uhr im Atlantic Grand Hotel Travemünde, Karten hierfür kosten 20 Euro, ermäßigt 10 Euro. Kartenreservierung über Opens external link in new windowwww.luebeck-ticket.de. Restkarten für beide Konzert gibt es an der Tageskasse.

top

Lübeck, 14.03.2023

Romantische Hornklänge bei "Musik im Museum"

Romantische Hornklänge sind in der Villa Brahms am Samstag, 18. März ab 15 Uhr bei einem neuen Konzert der Reihe "Musik im Museum" zu hören. Moderiert von Prof. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts, präsentieren drei MHL-Studierende Werke von Brahms und Strauß.

Mit dem Nocturne op. 7 von Franz Strauß eröffnet Fernando Casado Álvaro, der bereits als Solo-Hornist an der Oper Malmö tätig ist, den Konzertnachmittag. Celia Rebate Nieva (Violine) und Ayaka Shimizu (Klavier) leiten mit dem ersten Satz der "Liebes- und Liedersonate" A-Dur op. 100 von Johannes Brahms zu seinem Horn-Trio Es-Dur op. 40 über. In den waldigen Höhen rund um Baden-Baden ließ sich der Komponist zu diesem Werk inspirieren. "Eines morgens ging ich Spazieren und wie ich an diese Stelle kam, brach die Sonne hervor und sofort fiel mir das Thema ein", berichtet er später einem Freund. Die Natur blieb ihm lebenslang eine wichtige Inspirationsquelle, wie Wolfgang Sandberger in seiner Moderation und beim anschließenden Blick in Brahms‘ Musikzimmer verrät, das in der parallel geöffneten Ausstellung "Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?" zu sehen ist.

Der Eintritt kostet 11 Euro und 8 Euro (keine Ermäßigung). Tickets gibt es bei den Vorverkaufsstellen des Lübeck Ticket und online unter www.luebeck-ticket.de. Restkarten sind eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Tageskasse in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4) erhältlich. Bereits ab 14 Uhr gibt es zur Einstimmung im historischen Wintergarten Kaffee und Kuchen (nicht im Eintrittspreis enthalten).

top

Lübeck, 09.02.2023

Lübecker Brahms-Festival lädt vom 6. bis 14. Mai zum Dialog

Vom 6. bis zum 14. Mai lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) zum traditionellen Brahms-Festival in die MHL und andere Lübecker Spielstätten ein. Die rund 30 Konzerte, an denen über 250 MHL-Angehörige mitwirken, stehen diesmal unter dem Motto „Dialoge“.

Das Festival eröffnet in großer Besetzung am 7. Mai um 19.30 Uhr in der Musik- und Kongresshalle Lübeck mit Solohornist Adrián Díaz Martínez und dem MHL-Sinfonieorchester unter Leitung von Gastdirigent Elias Grandy. Auf dem Programm stehen Werke von Lili Boulanger, Krzysztof Penderecki und die erste Sinfonie von Johannes Brahms − ein Dialog über die Zeiten hinweg mit Beethoven, der diese Gattung nachhaltig geprägt hat.

„Offenheit, Respekt und Akzeptanz des Anders-Seins, aber auch kontroverse Debatte und Streit: Die Kultur des Dialogs ist heute wichtiger denn je. Auch in der Musik spielt der Dialog eine zentrale Rolle“, erläutert Projektleiter Prof. Wolfgang Sandberger, der das Programm gemeinsam mit den MHL-Mitgliedern entwickelt hat: „Schon Goethe hat das gemeinsame Musizieren mit einem Gespräch verglichen: Speziell das Streichquartett sei ein ‚Gespräch unter vier vernünftigen Leuten‘“.

In zahlreichen Konzertformaten wie den tradierten Themenkonzerten am Abend und den Dialogen am Morgen, darunter auch zahlreiche moderierte Konzerte, geht es um das Dialogische in der Musik. In der erfolgreichen Reihe der Lunchtime-Concerts stehen diesmal Quartette von Haydn im Dialog mit zeitgenössischen Kompositionen. In den Nachmittagskonzerten in der Villa Brahms kontrastieren vokale Duette von Brahms mit instrumentalen Duo-Sonaten und Jubilare wie Max Reger oder György Ligeti treten in Dialog mit der Musikgeschichte.

Das Lübecker Brahms-Festival findet seit 1992 und in diesem Jahr zum 31. Mal statt. Nach und nach wurden Spielstätten und Konzertformate erweitert. Es präsentieren sich jährlich rund 200 Musikerinnen und Musiker der Musikhochschule Lübeck, die auch das Brahms-Institut beherbergt mit einer der größten Sammlungen zu Leben und Werk des in Hamburg geborenen Komponisten. Beim Brahms-Festival gehen wissenschaftliche Erkenntnis und die Erschließung der Musik die bestmögliche Verbindung ein. 2006 wurde das Festival mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet.
Der Kartenvorverkauf startet ab März 23, Informationen zum Programm sind unter Opens external link in new windowwww.brahms-festival.de erhältlich.

top

Lübeck, 06.02.2023

Musik im Museum mit Schuberts Streichquintett

Schuberts Meisterwerk, das Streichquintett in C-Dur, präsentieren Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL) am Samstag, 11. Februar um 15 in der Villa Brahms. Institutsleiter Professor Wolfgang Sandberger moderiert das Konzert und führt anschließend durch die Ausstellung „Johannes Brahms − Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“.

In der Reihe „Musik im Museum“ stellen die fünf MHL-Studierenden Anna Tanaka und Polina Senatulova (Violine), Beatriz Aragón Carreño (Viola) sowie Arkhip Sherstennikov und Damian Klein (Violoncello) Franz Schuberts Streichquintett in C-Dur vor. Wolfgang Sandberger moderiert den Konzertnachmittag und schafft Bewusstsein für die Dimensionen dieses Werkes, das Schubert als eines der letzten Stücke vor seinem Tod geschrieben hat. Die Besetzung mit zwei Celli anstelle der sonst üblichen zwei Bratschen im Streichquintett geben ihm eine besondere Klangsinnlichkeit. Johannes Brahms, zeitlebens ein großer Bewunderer Schuberts, bezieht sich in verschiedenen Wendungen seines Klavierquintetts f-Moll auf dieses Werk. Uraufführung und Erstdruck erfolgten erst gut zwei Jahrzehnte nach Schuberts Tod und noch lange musste dieses opulente Werk mit der stolzen Aufführungsdauer von fast einer Stunde auf seine Anerkennung warten. Heute gilt es nicht nur als ein Meisterwerk aus Schuberts Feder, sondern der gesamten Kammermusikliteratur.

Parallel zum Konzert ist in der Villa Brahms die Ausstellung „Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?“ geöffnet. Wolfgang Sandberger, Leiter des Brahms-Instituts an der MHL, führt im Anschluss an das Konzert durch die Schau. Bereits ab 14 Uhr gibt es im Wintergarten der historischen Villa Kaffee und Kuchen.

Der Eintritt kostet 11 Euro und 8 Euro. Tickets gibt es bei allen Vorverkaufsstellen des Lübeck-Ticket und online unter www.luebeck-ticket.de, Restkarten gibt es eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck), weitere Informationen unter wOpens external link in new windowww.brahms-institut.de.

top

Lübeck, 02.02.2023

MHL präsentiert erstmals "Klangtauchen" – Werkstatt für aktuelle Musik

Zum "Klangtauchen", einer neuen Werkstatt für aktuelle Musik, lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) vom 10. bis zum 17. Februar an verschiedene Lübecker Spielorte ein. Dozierende und Studierende präsentieren Installationen, Performances, Uraufführungen und Improvisationen − auch im öffentlichen Raum und machen Lübeck damit selbst zur Werk-Stadt.

Mit einem "Musikexperiment" startet das Klangtauchen am Freitag, 10. Februar um 16 Uhr. Studierende der MHL gehen der Frage nach, inwieweit sich mit Kindern ein Zugang zu improvisierter Musik entwickeln lässt. Aufgrund begrenzter Platzkapazitäten ist hierfür eine Anmeldung erforderlich. Zum "Auftakt" laden junge Musikerinnen und Musiker der MHL am Freitag, 10. Februar um 22 Uhr in die Kunsttankstelle zu Uraufführungen und Improvisationen ein. Mit einer Performance eröffnen sie dann am Samstag, 11. Februar um 11 Uhr auf der Rolltreppe im Haerder-Center ihre Klanginstallation "Free Wave" Sie wird dort noch einmal am Mittwoch, 15. Februar, Donnerstag, 16. Februar sowie am Freitag, 17. Februar jeweils von 16 bis 19 Uhr zu erleben sein. Musik zwischen Wachsein, Schlaf und Traum präsentiert das vierköpfige Ensemble "Fortuna" mit Heli Vaalamo, Jan Köhler, Guilherme Raminhos und Kiloh Lee am Samstag, 11. Februar um 14 Uhr im Behnhaus Drägerhaus. Auf dem Programm stehen Stücke von Jolivet, Klebe, Döhl, Crumb sowie freie Improvisationen für Stimme, Flöte, Gitarre, Schlagwerk und Elektronik. Besondere Experimentierlust versprechen die beiden Konzerte am Samstag, 11. Februar: Unter dem Motto "Freistil" präsentieren sich um 19.30 Uhr im Großen Saal das MHL-Ensemble für Neue Musik unter Leitung von Max Riefer, das MHL-Schlagzeugensemble unter Leitung von Johannes Fischer sowie das MHL-Instant-Composing Ensemble, das unter anderen Corinna Eikmeier anleitet. Das rund 20-köpfige Ensemble wird Musik aus dem Moment heraus kreieren. Besonderheit sind drei Stücke, die zu Texten von Gaja von Sychowski, Professorin für Erziehungswissenschaften, entstehen werden. "Open stage" ist das Motto um 22 Uhr im CVJM Lübeck, wenn Dozierende und Studierende in spontan entstehenden Ensemble-Formationen improvisieren. Einblicke in das Elektronische Studio und ihre Seminare "Einführung in die Sound Art" und "Interactive Music Systems" bei Prof. Nicola Hein bieten Studierende am Sonntag, 12. Februar um 11 Uhr mit einem Listening Lounge-Format unter dem Motto "Welcome". Hierfür ist aufgrund begrenzter Platzkapazitäten ebenfalls eine Anmeldung erforderlich. Unter dem Motto "Vorwärtssprung mit Drehung um eine Achse" stellen MHL-Studierende am Sonntag, 12. Februar um 19.30 Uhr im Großen Saal ihre Arbeitsergebnisse aus dem Wintersemester vor. Die jungen Komponisten Philipp Wallis Nicolai, Raphael Brandstäter, Payman Mansouri und Panagiotis Botzios aus der Klasse von Komponistin Prof. Katharina Rosenberger präsentieren Ensemblewerke und die installative Performance "The Silence" für Sologeige und Elektronik. Inspiration haben sie unter anderem aus der bildenden Kunst, Ausflügen und Reisen nach Travemünde und Bangkok und aus ihrer Reflexion über die Zeit bezogen. MHL-Studierende, die in der Klasse des Klangkünstlers Prof. Nicola Hein im "Instrument Builders Ensemble" gearbeitet haben, präsentieren eine Performance mit Klängen ihrer selbstgebauten Instrumente, die aus akustischen Gegenständen, Klangkörpern und Elektronik (u.a. Arduino, Max/MSP) bestehen. Die Studierenden haben diese Instrumente im Laufe des Wintersemesters entwickelt und gemeinsame Spielformen erprobt. Composer-Performer Adrian Thieß stellt ein neues Werk vor, in dem sich ein Dialog zwischen Solotrompete und autonomen Synthesizer entwickelt. Projektleiter Prof. Marno Schulze erläutert: "Klangtauchen ist unsere Plattform für aktuelle Musik, die man sonst nirgendwo hören kann. Hier lässt sich Musik verschiedenster Ensembles erleben – offen für Einflüsse aus Popularmusik und Klassik. Experiment ist unser Konzept – mit offenem Ausgang. Wir gehen gemeinsam auf Tauchgang nach Klängen und kommen mit bisher Ungehörtem wieder an die Oberfläche". Das ist vom 10. bis zum 17. Februar in der MHL, im Behnhaus Drägerhaus, im CVJM sowie im öffentlichen Raum des Haerder Centers nachzuhören. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen im Rahmen des Klangtauchens ist frei. Anmeldung für "Das Musikexperiment" – Improvisation mit Kindern und die "Welcome" Listening Lounge im Elektronischen Studio ist unter anmeldung@mh-luebeck.de erforderlich. Alle Termine finden sich auf www.mh-luebeck.de/veranstaltungen/klangtauchen.

top

Lübeck, 30.01.2023

MHL-Studierende präsentieren „Werkstatt Popularmusik“

Siebzig Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL) präsentieren sich am Samstag, 4. Februar um 19.30 Uhr und am Sonntag, 5. Februar um 17 Uhr in zwei Konzerten der „Werkstatt Popularmusik“. Zu hören sind Stücke aus Pop, Jazz, Brazil, Irish Folk und Klezmer. Dabei gibt es zwei Ensemble-Premieren und auch eine Prüfung.

70 Studierende verschiedenster Studiengänge der MHL beschließen mit der traditionellen „Werkstatt Popularmusik“ das Wintersemester. In zwölf Ensembles, darunter auch Neugründungen, musizieren, singen und dirigieren sie ein facettenreiches Programm, das sie in den vergangenen Monaten unter Anleitung von Patrick Farrant, Ulrich Kringler, Stefan Kuchel, Michael Pabst-Krueger, Bernd Ruf und Oliver Sonntag und erarbeitet haben. „Es fasziniert uns immer wieder, mit welcher Neugierde, Offenheit und Begeisterung unsere Studierenden sich den verschiedenen Ausprägungen populärer Musik widmen“, sagt Popularmusikprofessor Bernd Ruf, der die Gesamtleitung innehat. „Wo sonst gibt es Irish Folk, Samba, groovigen Jazz, souligen Pop, Singer-Songwriter und Klezmer in einem Konzert, wenn nicht in unseren Pop-Werkstätten, die sich über die Jahre zu richtigen Minifestivals entwickelt haben? Es wird ein prickelndes Wochenende werden“, kündigt Ruf an.

Unter anderen sind das Ensemble „Brazilian Beatz“ von Michael Pabst-Krueger, die Popensembles von Ulrich Kringler und Oliver Sonntag sowie die Jazzensembles von Stefan Kuchel und Patrick Farrant sind zu hören. Premiere hat am Samstag, 4. Februar um 19.30 Uhr das MHL-Klezmerquartett, das in die Fußstapfen der inzwischen renommierten Vorgängerensembles „Yxalag“ und „Vagabund“ tritt. Ebenfalls erstmals zu hören ist das „Vinterfolk-Ensemble“ um Harfenistin Zoë Winter, das mitreißenden Irish Folk präsentiert. Am Sonntag, 5. Februar um 17 Uhr sind die MHL-Bigband und der MHL-PopsChor zu erleben, der die Gelegenheit nutzt, seine Stücke für die anschließende große Konzertreise nach Ecuador schon einmal auf die Bühne im großen Saal zu bringen. Weiterhin sind verschiedene Jazzensembles und das von MHL-Absolvent Ole Ruge gegründete Popbandprojekt „Lemon Sugar Large Ensemble“ zu hören. Auf dem vielfältigen Programm stehen A-cappella-Volkslieder, souliger Händel, satter Bigband Sound, Jazz-Standards und aktueller Pop.

Die Konzerte der „Werkstatt Popularmusik“ finden am Samstag, 4. Februar um 19.30 Uhr und am Sonntag, 5. Februar um 17 Uhr im Großen Saal der statt. Karten sind für jeweils 19 Euro (ermäßigt 12 Euro) und 14 Euro (ermäßigt 8 Euro) unter www.mh-luebeck.de erhältlich. Restkarten gibt es an der Abendkasse eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

top

Lübeck, 26.01.2023

Sechs Mal Beethoven in der Villa Brahms

Zwei moderierte Dozentenkonzerte unter dem Motto „6 X Beethoven“ finden am Mittwoch, 1. und Freitag, 3. Februar um 19 Uhr in der Villa Brahms statt. Moderiert von Dr. Arne Jähner, präsentieren die MHL-Dozenten Troels Svane und Hartmut Leistritz Beethovens gesamte Sonaten für Cello und Klavier.

„6 X Beethoven“ präsentiert an zwei Abenden im Hansensaal der Villa Brahms die fünf Cellosonaten von Ludwig van Beethoven sowie die für Violoncello bearbeitete Hornsonate op. 17. Die bedeutenden Kammermusikwerke umspannen sämtliche Schaffensperioden des Komponisten. Als repräsentative autobiografische Beispiele für Beethovens Entwicklung, entfalten sie virtuose, emotional weitgespannte Erlebniswelten. Am Mittwoch, 1. Februar stehen die Sonaten in F-Dur op. 5, C-Dur op. 10 und A-Dur op. 69 auf dem Programm, am Freitag, 3. Februar die Sonaten g-Moll op. 5, D-Dur op. 102 sowie die Hornsonate F-Dur op. 17 in der Bearbeitung für Klavier und Violoncello. Das Konzert bietet Gelegenheit die renommierten MHL-Dozenten Prof. Troels Svane und Hartmut Leistritz zu erleben. Svane konzertierte international solistisch mit namhaften Orchestern und in zahlreichen kammermusikalischen Ensembles. Er spielte mehr als vierzig CDs ein, unter anderem auch das Gesamtwerk für Cello und Klavier von Beethoven und unterrichtet an der MHL eine internationale Celloklasse. Hartmut Leistritz führte eine intensive Konzerttätigkeit, darunter auch viele Rundfunkaufnahmen durch ganz Europa. Seit vielen Jahren ist er Teil des Ensembles für Neue Musik „l´árt pour l´árt“. Der Berliner Musikwissenschaftler Dr. Arne Jähner moderiert das Konzert und gibt Einblicke in Beethovens Schaffen. Das Konzert war ursprünglich für Dezember letzten Jahres angekündigt und musste aus Krankheitsgründen verschoben werden. Der Eintritt zu den Konzerten „6 X Beethoven“ ist frei, weitere Informationen unter www.brahms-institut.de.

top

Lübeck, 24.01.2023

MHL-Studierende präsentieren Bach und Mendelssohn

Der Kammerchor und das Kammerorchester der Musikhochschule Lübeck (MHL) präsentieren am Sonntag, 29. Januar um 17 Uhr unter Leitung von MHL-Professor Johannes Knecht im Großen Saal Werke von Bach und Mendelssohn.

Rund 50 Studierende sind im Kammerchor und im Kammerorchester der MHL unter Leitung von Johannes Knecht am Sonntag, 29. Januar ab 17 Uhr Musik mit Werken von Bach und Mendelssohn auf der Bühne im Großen Saal zu erleben. Das vierte Brandenburgische Konzert G-Dur für Solovioline, zwei Blockflöten, Streichorchester und Basso continuo verdankt seinen Namen dem Markgraf Christian Ludwig von Brandenburg, dem Bach das dreisätzige Werk widmete. Im Mittelsatz verarbeitete Bach eines seiner prachtvollsten Fugenthemen. In solistischen Rollen sind Danielle Gonzalez (Violine), Iris Bürger und Pieter-Jan Belder (Blockflöte) sowie Natalyia Abryutina (Cembalo) zu hören. In „Jesu meine Freude“, seiner einzigen fünfstimmigen Motette, arbeitete Bach Textgrundlagen aus dem Choral „Jesu, meine Freude“ und dem achten Kapitel des Römerbriefs kunstvoll ineinander. Der Chor wird begleitet von Gregor Früh an der Orgel und Aaron Schröer am Violoncello.

Felix Mendelssohn gilt als Wiederentdecker Bachs, historisch belegt durch seine legendäre Aufführung der Matthäuspassion 1829. In seiner Kantate „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ orientiert er sich ohrenfällig an seinem großen Vorbild Bach, während er die Vorbilder für seine vierte Streichersinfonie, komponiert mit gerade einmal zwölf Jahren, eher bei Bachs Sohn Carl Philipp Emanuel, Haydn und Mozart gesucht hat. Als Solisten sind Celina Denden, Pauline Kringel, Sarah Proske (Sopran), Aisha Otto und Johanna Thomsen (Alt), Caspar Dieler (Tenor) sowie Martin Schulz (Bass) zu hören.

Der Eintritt kostet 14 Euro und 19 Euro, ermäßigt 8 Euro und 12 Euro. Vorverkauf eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn am Konzerteingang an der Obertrave. Weitere Informationen und Tickets auf www.mh-Luebeck.de/veranstaltungen/.

top

Lübeck, 24.01.2023

„Amao Omi – Sinnloser Krieg“ – Chorkonzert in St. Aegidien

Zu einem Konzert in ungewöhnlicher Besetzung unter dem Motto „Amao Omi – sinnloser Krieg“ lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Samstag, 28. Januar um 19.30 Uhr MHL nach St. Aegidien ein. Der MHL-Chor präsentiert zusammen mit Studierenden der Gesangs- und Saxophonklassen unter Leitung des georgischen Gastdirigenten Archil Ushveridze und MHL-Professor Johannes Knecht einen kontrastreichen Abend mit Werken alter Meister und zeitgenössischer Musik.

Titelgebend ist das 2005 komponierte „Amao Omi“ des georgischen Komponisten Giya Kancheli, das übersetzt so viel wie „sinnloser Krieg“ bedeutet. Der 2019 verstorbene Komponist bezieht darin eindeutig Stellung. Worte und Satzteile aus georgischen Volksliedern und Gedichten dienen als Folie eines Klanggemäldes, in dem Chor und Saxophone zu einer kollektiven Stimme der Klage und des Aufbegehrens verschmelzen. Die Leitung hat der georgische Dirigent Archil Ushveridze, ein Weggefährte Kanchelis. Er ist Professor am Musikkonservatorin in Tiflis und hat im Rahmen des Erasmus Programms bereits Meisterkurse in Lübeck gegeben. Es ist ihm ein Anliegen, die georgische Volksmusik auf die Bühne zu bringen.

Weiterhin erklingen von Heinrich Schütz eine Auswahl aus den kleinen geistlichen Konzerten unter Leitung von MHL-Professor Johannes Knecht. Schütz komponierte diese polyphonen Kleinodien von komplexer Schönheit, die von tiefer Glaubensgewissheit zeugen, mitten im 30-jährigen Krieg.
Der Eintritt zum Konzert ist frei.

top

Lübeck, 20.01.2023

Lübecker Brahms-Institut zeigt Ausstellung zum bürgerlichen Brahms

Am Samstag, 28. Januar lädt das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) um 15 Uhr zur Wiedereröffnung der Ausstellung "Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?" ein. Die Schau geht der Frage nach, wie bürgerlich Johannes Brahms, bis heute eine Galionsfigur der bürgerlichen Musikkultur, tatsächlich gewesen ist. In einem von Institutsleiter Prof. Wolfgang Sandberger moderierten Konzert, präsentiert Violetta Khachikyan Werke von Brahms, Hensel, Liszt und Mendelssohn.

Die Ausstellung gibt Einblicke in das bürgerliche Musikleben zu Zeiten von Johannes Brahms (1833– 1897), ohne die seine Musik kaum vorstellbar ist. Wolfgang Sandberger erläutert: "Mit seinen Sinfonien und großformatigen Chorwerken, seinen intimen Liedern und Kammermusikwerken repräsentiert der Wahl-Wiener sowohl die öffentlichen Musikfeste als auch den privaten Salon. Beides sind bürgerliche Gegenwelten zum Arbeitsalltag." Mit seiner Selbstinszenierung steuerte Brahms die öffentliche Wahrnehmung: Fotografien, Zeichnungen und Büsten spiegeln den bürgerlichen Habitus, oft mit Rauschebart, Zigarre und Schleife. Das Musikzimmer in seiner Wiener Wohnung, in das die Ausstellung eindrucksvoll blicken lässt, ist typisch für ein Interieur des ausgehenden 19. Jahrhunderts. An den Wänden: eine Kopie der Sixtinischen Madonna ebenso wie Bismarck im preisenden Lorbeerkranz und Portraits der von Brahms verehrten Musiker.

Die Schau thematisiert aber auch die Brüche dieser Lebenswelt. So blieb Brahms – untypisch für bürgerliche Biografien – zeitlebens unverheiratet. Stattdessen pflegt er einen Freundeskreis, der in jungen Jahren Züge eines schwärmerisch-romantischen Freundschaftsbundes trägt. Zentrales Medium der Kommunikation ist damals der Brief. Eindrucksvolle Exponate spiegeln die Briefkultur des 19. Jahrhunderts. Die Ausstellung ist eine Überarbeitung der zuletzt vor 15 Jahren gezeigten Schau mit gleichnamigem Titel.

Die Eröffnung mit Pianistin Violetta Khachikyan findet in der Reihe "Musik im Museum" statt. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger moderiert das Konzert und führt anschließend durch das Museum. "Johannes Brahms – Ikone der bürgerlichen Lebenswelt?" ist bis einschließlich 16. Dezember 23 jeweils mittwochs und samstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Führungen und Sondertermine sind auf Anfrage möglich. Weitere Informationen: www.brahms-institut.de.

top

Lübeck, 16.01.2023

Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte in Lübeck entschieden

Den Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte, der letzte Woche an der Musikhochschule Lübeck (MHL) ausgetragen wurde, haben Ariadne Dalatsi und ihr Team für sich entschieden. Mit ihrer interdisziplinären Performance „Adistroy“ erhielten sie den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis. Zwei dritte Preise gingen an Philipp Wallis Nicolai und das Katrof Ensemble. Ein zweiter Preis wurde nicht vergeben.

MHL-Studentin Ariadne Dalatsi und ihr Team haben beim Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte den mit 4.000 Euro dotierten ersten Preis für ihre Performance „Adistroy" errungen. Die 25-Jährige studiert im Studiengang „Musik Vermitteln“ an der MHL. Mit Kreativität, inspirierenden Ideen und dem Einsatz neuer Medien zeigten die Studierenden mit ihren interdisziplinären Konzertformaten am Donnerstag und Freitag vergangener Woche, was jenseits vom klassischen Erleben im Konzertsaal denkbar ist.

In ihrer 30-minütigen Performance erforschten Ariadne Dalatsi als Sprecherin, Sophie Kockler an der Klarinette, Jorma Marggraf am Klavier sowie Adrian Thieß an Trompete und Elektronik mit Text, Musik, Bild und Bewegung, wie es dem entfremdeten Individuum in unserer Zeit ergeht. Dabei verbanden die jungen Künstler Werke unter anderem von Debussy, Stockhausen, Reich und Widmann mit freien Improvisationen, Textcollagen, Video und Schattenspiel. Die hochkarätig besetzte zwölfköpfige Jury unter Vorsitz von Christian Schwandt (Theater Lübeck), zu der neben MHL-Projektleiter Prof. Sascha Lino Lemke auch die Komponisten Katharina Rosenberger (MHL), Annette Schlünz (MHL-Hochschulrat) und Manos Tsangaris (Münchner Biennale) sowie Festival-Intendant Christian Kuhnt (Schleswig-Holstein Musik Festival) gehörten, lobte die gelungene multimediale Umsetzung der gewählten Thematik und die hohe musikalisch-künstlerische Qualität der Darbietung. Zwei dritte Preise mit jeweils 1.500 Euro Preisgeld vergab die Jury für die installative Performance über das Artensterben „A Sound Vault for a Silent Future“ von Philipp Wallis Nicolai und die Performance „The Jar“ über eine absurde postapokalyptische Unterwasserdiktatur des Ensemble Katrof mit Diego De La Fuente Duran, Clara Wigger, Jan Köhler und Olga Wegener. Die Preise verlieh Christian Schwandt im Rahmen des Possehl-Musikpreis-Konzertes am vergangenen Samstag in der MHL.

Der „Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte“ wurde zum dritten Mal ausgetragen. 2018 konzipiert, soll er Kompetenzen für Neue Musik im künstlerischen, pädagogischen und technischen Umgang fördern. Dabei steht nicht der klassische Musikvortrag, sondern kreative Darbietung, neue Medien und elektroakustische Performance im Fokus.

top

Lübeck, 13.01.2023

Musikpädagogische Studiengänge bieten vielfältige Zukunftsperspektiven – MHL informiert online

Eine Infoveranstaltung zu ihren Studiengängen „Musik Vermitteln“ bietet die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Mittwoch, 18. Januar um 18 Uhr an. Dozierende und Studierende der MHL stellen die Studienmöglichkeiten vor und stehen Studieninteressierten Rede und Antwort. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet online statt.

Die musikpädagogischen Studiengänge „Musik Vermitteln“ an der MHL bieten berufliche Perspektiven für junge Musikerinnen und Musiker, die ihre Begeisterung für Musik gerne weitergeben wollen. An der MHL finden sie eine vielfältige, Theorie und Praxis verzahnende Ausbildung vor, die mit zahlreichen Wahlmöglichkeiten besonders individuell gestaltet werden kann.
Ob Schule, Musikschule oder andere Kontexte: Das Studium „Musik Vermitteln“ qualifiziert für die Arbeit mit Menschen mittels Musik. Das Studium kann in einem Musiklehrberuf an einer weiterführenden Schule münden, in freier Tätigkeit oder an einer Musikschule, die Instrumental- und Gesangspädagogik oder Elementare Musikpädagogik im Programm hat. Eine klassische Zweitfachvariante, bei der Musik mit einem anderen Fach kombiniert wird, kann man in Verbindung mit der Universität zu Lübeck oder der Universität Hamburg studieren. An der MHL ist – wie nur an einigen Musikhochschulen in Deutschland – auch ein „Doppelfach Musik“ möglich, bei dem statt Zweitfach weitere musikalische Fächer wie Popularmusik, Elementare Musikpädagogik, Instrumental- und Gesangspädagogik und Darstellendes Spiel hinzugewählt werden.
Studiengangleiterin Prof. Annette Ziegenmeyer erläutert: „Im musikpädagogischen Bereich eröffnen sich vielfältige, spannende und gleichzeitig zukunftssichere Berufe. Studierende in Lübeck erwartet ein breitgefächertes und inspirierendes Musikstudium mit einem hohen Anteil an persönlicher Betreuung und vielen Wahlmöglichkeiten. Insbesondere die Option ‚Doppelfach‘ bietet dabei die Möglichkeit, in einem Profil Schwerpunkte zu setzen, um für das Berufsfeld „Musik Vermitteln“ bestens aufgestellt zu sein.“
Anmeldeschluss für das nächste Studiensemester ist der 1. April. Die kostenfreie Infoveranstaltung klärt über Berufsperspektiven und Studieninhalte auf und dauert rund anderthalb Stunden. Interessierte können sich bei annette.ziegenmeyer@mh-luebeck.de anmelden oder über die Website der MHL www.mh-luebeck.de direkt einwählen (Meeting-ID: 878 7532 0334, Kenncode: 992242)

top

Lübeck, 02.01.2023

Possehl-Musikpreis-Konzert zeigt künstlerische und performative Spitzenleistungen

Zum Possehl-Musikpreis-Konzert lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Samstag, 14. Januar um 18 Uhr ein. Preisträgerinnen und Preisträger des 59. Possehl-Wettbewerbs und des Possehl-Wettbewerbs für Neue musikalische Aufführungskonzepte stellen sich im Großen Saal vor und versprechen mit künstlerischen und performativen Beiträgen einen spannenden Einblick in die Ausbildung an der MHL.

Im ersten Konzertteil präsentieren MHL-Studierende das Siegerprojekt aus dem Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte, der am 12. und 13. Januar in der MHL ausgetragen wird. Nach einer Begrüßung des Juryvorsitzenden Christian Schwandt sind die frischgebackenen Preisträger gefragt, ihren Ansatz für neue Konzepte im Konzertsaal auf die Bühne zu bringen. Hier darf man gespannt sein, welches der fünf Projekte als Sieger aus dem mit 7.000 Euro dotierten Wettbewerb hervorgehen wird. Die Bandbreite reicht von interdisziplinären Konzertformaten über Musiktheaterperformances bis hin zu einem improvisativen Werk, an dem auch das Publikum mitwirkt.

Im zweiten Konzertteil präsentieren sich nach einer Begrüßung durch den Juryvorsitzenden Ole Krönert (Possehl-Stiftung) dann die Preisträgerinnen und Preisträger des 59. Wettbewerbs um den Possehl-Musikpreis, der im November in den künstlerischen Fächern ausgetragen wurde. Die Violinistin Saki Tozawa, die den ersten, mit 5.000 Euro dotierten Preis errang, stellt sich mit dem virtuosen Rondo Brilliant von Franz Schubert vor. Die 21-jährige Japanerin wurde bereits als Jugendliche mit nationalen und internationalen Auszeichnungen bedacht, so war sie 2015 die jüngste Preisträgerin beim „Music Competition of Japan” und gewann 2017 den zweiten Preis beim Tibor Varga International Violin Competition 2017 in Sion (Schweiz). Sie studierte an der Universität der Künste in Tokio und ist seit Oktober 2021 Studentin in der Lübecker Klasse von Prof. Daniel Sepec.

Schlagzeugerin Mariia Shmeleva, zweite Preisträgerin und Studentin in der Klasse von Prof. Johannes Fischer, wird zwei eindrucksvolle Stücke für Schlagzeug von Per Nørgård und Michio Kitazume zu Gehör bringen. Die dritten Preisträger Susanna De Secondi und Elias Opferkuch aus der Klasse von Prof. Konrad Elser, die seit einigen Monaten als Klavierduo zusammen auftreten, stellen ihre künstlerischen Fähigkeiten mit der vierhändigen Klaviersonate von Mozart D-Dur und mit Rachmaninows wildbewegter „Tarantella“ aus der zweiten Suite op. 17 unter Beweis. Karten für das Possehl-Musikpreis-Konzert sind für sechs Euro (keine Ermäßigung) erhältlich unterOpens external link in new window www.mh-luebeck.de.

top

Lübeck, 02.01.2023

Future Talk: Neue musikalische Aufführungskonzepte im Publikumsgespräch

Zu einem moderierten Publikumsgespräch in der Reihe „Future Talks“ lädt das Career-Center der Musikhochschule Lübeck (MHL) am Samstag, 14. Januar um 15 Uhr ein. Renommierte Kulturschaffende sind zu Gast in Lübeck, um zusammen mit dem Publikum über neue musikalische Aufführungskonzepte nachzudenken. Die Veranstaltung findet hybrid statt.

Der „Future Talk“, der im Rahmen des Possehl-Preises für Neue Musikalische Aufführungskonzepte stattfindet, nimmt neue Impulse für die gegenwärtige Konzertlandschaft in den Fokus: Neue und bewährte Aufführungskonzepte, gemeinschaftliches Musik-Erleben und die Ansprache neuer Zielgruppen. Mit dem Publikum diskutieren im Kammermusiksaal die Musiktheaterregisseurin Vendula Nováková (Vorsitzende des Vereins „Stimme X“), der Künstler Julian Rieken (Gründer der Konzertplattform betterkonzert.org), die Komponistin Annette Schlünz (MHL-Hochschulrätin) und der Komponist Manos Tsangaris (Leiter der Münchner Biennale).

Die Veranstaltung findet in der Reihe „Future Talks“ in Kooperation mit dem Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen statt. Die Reihe weist auf den sich verändernden Arbeitsmarkt Musikschaffender hin. Das Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen, eine strategische Allianz achtzehn deutscher Musikhochschulen, vernetzt erfahrene Expertinnen und Experten mit Studierenden und Dozierenden. Zusammen möchten sie unter anderem die Potentiale der Digitalisierung für Lehre und Studium erschließen. Die Stiftung „Innovation in der Hochschullehre“ fördert das Netzwerk 4.0 als bundesweit mitgliederstärkstes Verbundprojekt im Programm „Hochschullehre durch Digitalisierung stärken“. Der „Future Talk“ kann von 15 bis 17 Uhr per Stream auf dem Opens external link in new windowYouTube-Kanal „Netzwerk 4.0 der Musikhochschulen“ verfolgt werden. Der Eintritt zum „Future Talk“ ist frei.

top

Lübeck, 02.01.2023

Possehl-Wettbewerb zeigt neue musikalische Aufführungskonzepte

Zum dritten Mal lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am 12. und 13. Januar zum „Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte“. Der Wettbewerb wird öffentlich ausgetragen: Im Großen Saal wetteifern Studierende der MHL mit zeitgenössischen Kompositionen und Performances vor Jury und Publikum um den mit insgesamt 7.000 Euro dotierten Preis.

Solisten, Ensembles und Komponisten der MHL haben sich in fünf verschiedenen Projekten zur Teilnahme am diesjährigen „Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte“ beworben. Welche Gedanken sich die Studierenden zu neuer Aufführungspraxis gemacht haben, wird am Donnerstag, 12. Januar und Freitag, 13. Januar ab jeweils 11.30 Uhr in rund 30-minütigen Projektpräsentationen im Großen Saal der MHL zu erleben sein. Die Teilnehmenden wurden in der ersten Wettbewerbsrunde auf der Basis von Projektskizzen ausgewählt. In der Finalrunde präsentieren sie nun vor Publikum und der elfköpfigen Jury unter Vorsitz von Christian Schwandt im Großen Saal die von ihnen erdachten neuen Darbietungsformen und multimedialen Performances. Dabei reicht die Bandbreite von interdisziplinären Konzertformaten über Musiktheaterperformances bis hin zu einem Werk mit Improvisation, an der auch das Publikum mitwirkt.

„Die Beitragskonzepte setzen jeweils ausgesprochen individuelle Akzente und versprechen ein buntes, aber auch nachdenkliches Wettbewerbsprogramm, das klassische Konzertformate aufbricht und erweitert“, kündigt Projektleiter Prof. Sascha Lino Lemke an. „Mal verwandelt sich der große Saal in ein musikalisch bespieltes Piratenschiff, mal wird er zu einem installativen Ort des Nachdenkens über rapide schwindende Artenvielfalt. Dann wieder taucht das Publikum in eine skurrile Unterwasserdiktatur, bevor schließlich die letzte Projektgruppe die Entfremdung des Menschen in unserer heutigen Zeit thematisiert.“ Mit Kreativität, inspirierenden Ideen und dem Einsatz neuer Medien zeigen die Studierenden, was jenseits vom klassischen Erleben im Konzertsaal denkbar ist.

Der „Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte“ wurde 2018 konzipiert, nachdem der Bereich „Komposition“ im traditionellen Possehl-Wettbewerb keinen adäquaten Platz mehr fand. Hier stehen nicht der klassische Musikvortrag, sondern kreative Darbietung, neue Medien und elektroakustische Performance im Vordergrund. Die MHL möchte damit Kompetenzen für Neue Musik im künstlerischen, pädagogischen und technischen Umgang fördern. Der „Possehl-Wettbewerb für Neue musikalische Aufführungskonzepte“ wird öffentlich ausgetragen. Die rund 30-minütigen Präsentationen starten am Donnerstag, 12. Januar und Freitag, 13. Januar jeweils ab 11.30 Uhr. Zwischen den Präsentationen liegen aufgrund des technischen Aufwandes größere Umbaupausen.

Zu einem „Future Talk“ lädt die MHL am Samstag, 14. Januar um 15 Uhr im Rahmen des Wettbewerbs in den Kammermusiksaal ein. Unter dem Titel „Mit.Reden.Gestalten.Neue musikalische Aufführungskonzepte“ diskutieren in einem moderierten Publikumsgespräch unter anderen die Komponistin und MHL-Hochschulrätin Annette Schlünz, Julian Rieken von „betterconcerts“ und Manos Tsangaris, Komponist und Leiter der Münchner Biennale. Die Veranstaltung findet hybrid statt und wird vom MHL-Career-Center in Kooperation mit dem Netzwerk 4.0 der deutschen Musikhochschulen veranstaltet.

Der Eintritt zum Wettbewerb und zum „Future Talk“ ist frei. Die Preisträger stellen sich im Possehl-Musikpreis-Konzert am Samstag, 14. Januar um 18 Uhr zusammen mit den Preisträgern des 59. Possehl-Musikwettbewerbs vor. Der Eintritt zum Konzert kostet 6 Euro (keine Ermäßigung). Weitere Infos und Kartenbuchung unter www.mh-luebeck.de/termine.

top

Lübeck, 12.12.2022

MHL-PopsChor goes Gospel

Gospelmusik unter dem Titel "Hosanna" präsentiert der PopsChor der Musikhochschule (MHL) am Sonntag, 18. Dezember in der Propsteikirche. Unter Leitung von Julie Silvera erklingen ab 17 Uhr traditionelle und moderne Gospels.

"Hosanna" heißt das Konzert, mit dem der MHL-PopsChor und die MHL-VocalBand erstmals in der Propsteikirche zu Gast sind. Auf dem Programm stehen traditionelle Gospels und moderne Songs aus der Contemporary Gospel Szene von Kirk Franklin, Hezekiah Walker und Myron Butler. Die musikalische Leitung hat Julie Silvera inne, ausgebildete Opern- und Jazzsängerin aus Florida und Expertin für Gospelmusik. An der MHL unterrichtet sie Pop- und Jazzgesang und leitet das Gospel-Chorprojekt. Für die Studierenden, die überwiegend Kirchenmusik oder Musikpädagogik studieren, ist dies eine wichtige Erfahrung, um die Tiefe dieser Musik authentisch zu erleben. Der MHL-PopsChor wurde vor fünfzehn Jahren von MHL-Popularmusikprofessor Bernd Ruf gegründet und singt Musik von Pop und Latin über Jazz bis hin zur Filmmusik. Der Name geht auf die amerikanische Tradition der Pops Orchestras und Pops Chorus‘ zurück. Im Rahmen eines Jazz-Gottesdienstes in St. Jakobi sind Ausschnitte aus diesem Konzert bereits am Samstag, 17. Dezember um 17 Uhr zu erleben. Der Eintritt ist frei.

top

Lübeck, 09.12.2022

"Weihnachten mit Brahms" im historischen Hansen-Saal

Die traditionelle Weihnachtsveranstaltung "Weihnachten mit Brahms" findet am Samstag, 17. Dezember um 15 Uhr in der Villa Brahms statt. Zu Gast ist die Schauspielerin Rachel Behringer mit einer weihnachtlichen Lesung. Es erklingt Musik von Carl Reinecke, moderiert von Institutsleiter Prof. Wolfgang Sandberger.

Das alljährliche Weihnachtskonzert in der Villa Brahms findet nach zwei Jahren erstmals wieder statt: Rachel Behringer, Schauspielerin am Theater Lübecker und 2019 mit dem "Jürgen Fehling-Förderpreis" der Gesellschaft der Theaterfreunde Lübeck ausgezeichnet, ist erneut zu Gast in der Villa Brahms. In diesem Jahr liest sie aus E.T.A. Hoffmans Weihnachtsmärchen "Nussknacker und Mausekönig", das zahlreiche Adaptionen inspiriert hat. Die "Musik zu Hoffmanns Kindermärchen" von Carl Reineke gehört eher zu den Raritäten und ist ein besonders originelles Zeugnis der Rezeption E.T.A. Hoffmanns in der Musik. Das Klavierduo Susanna De Secondi und Elias Opferkuch aus der Klasse von Prof. Konrad Elser, das in diesem Jahr zu den Possehl-Preisträgern gehört, bringt die reizvolle vierhändige Klaviermusik zur Aufführung. Der Komponist, Pianist und Dirigent Carl Reineke war mit Johannes Brahms bekannt und leitete 1869 die Leipziger Uraufführung des Deutschen Requiems in seiner heutigen siebensätzigen Form. Johannes Brahms wiederum hat, wie viele Komponisten der Romantik, als junger Mann die literarischen Werke Hoffmanns verschlungen. Dies zeigt auch die aktuelle Ausstellung "Der junge Brahms", die am 17. Dezember parallel zum Konzert das letzte Mal ihre Türen öffnet.

Bereits ab 14 Uhr lädt der Wintergarten des historischen Sommerhauses mit Kaffee und Kuchen zum Verweilen ein. Tickets für elf Euro und acht Euro sind bei den Vorverkaufsstellen des Lübeck-Tickets und online unter www.luebeck-ticket.de erhältlich, Restkarten gibt es ab 14 Uhr in der Villa Brahms (Jerusalemsberg 4, 23568 Lübeck).

top

Lübeck, 07.12.2022

MHL-Ensemble für Alte Musik präsentiert Meisterwerke

Das Ensemble für Alte Musik der Musikhochschule Lübeck (MHL) präsentiert am Samstag, 17. Dezember um 19.30 Uhr, geleitet von Pieter-Jan Belder, unter dem Motto "Haydn – Hoffmeister – Rameau" Meisterwerke des 18. Jahrhunderts. Als Solistin ist Bratschistin Gueli Kim zu hören.

Studierende der MHL haben unter Leitung von Pieter-Jan Belder Werke von Haydn, Hoffmeister und Rameau erarbeitet und bieten Gelegenheit, Alte Musik in historischer Aufführungspraxis zu erleben. MHL-Bratschistin Gueli Kim aus der Klasse von Prof. Pauline Sachse interpretiert als Solistin das Konzert für Viola und Orchester in D-Dur von Franz Anton Hoffmeister. Es zählt bis heute zu den entscheidenden Repertoirestücken für Viola und stellt herausfordernde technische Ansprüche an die Interpretin, die den warmen Klang ihres Instruments voll zur Geltung bringen kann.

Joseph Haydns 83. Sinfonie in g-Moll trägt den Beinamen "La Poule", zu Deutsch "Das Huhn", den sie den rhythmischen Klängen in den Holzbläserstimmen des ersten Satzes verdankt. Sie zeichnet sich zudem durch parodierende Kontraste der musikalischen Themen und drastische Wechsel der Klangfarben aus.

Jean-Philippe Rameaus Suite aus seiner ersten Barockoper "Hippolyte et Aricie" präsentiert für damalige Zeit üppige Klangfarben, kontrastreiche Passagen und hochexpressive Harmonien, die den Schatz der griechischen Mythen ebenso offenbaren wie den Zauber des französischen Barock. Der Eintritt kostet 14 Euro und 19 Euro, ermäßigt 8 Euro und 12 Euro. Restkarten gibt es ab 18.30 Uhr an der Abendkasse der MHL (Konzerteingang: An der Obertrave).

top

Lübeck, 02.12.2022

Sechs Mal Beethoven in der Villa Brahms

Zwei moderierte Dozentenkonzerte unter dem Motto „6 X Beethoven“ finden am Donnerstag, 8. und Freitag, 9. Dezember um 19 Uhr in der Villa Brahms statt. Moderiert von Dr. Arne Jähner, präsentieren die MHL-Dozenten Troels Svane und Hartmut Leistritz Beethovens gesamte Sonaten für Cello und Klavier.

„6 X Beethoven“ präsentiert an zwei Abenden im Hansensaal der Villa Brahms die fünf Cellosonaten von Ludwig van Beethoven sowie die für Violoncello bearbeitete Hornsonate op. 17. Die bedeutenden Kammermusikwerke umspannen sämtliche Schaffensperioden des Komponisten. Die Stücke entfalten sich zu virtuosen, emotional weitgespannten Erlebniswelten und sind gleichzeitig repräsentative autobiografische Beispiele für Beethovens Entwicklung. Am Donnerstag, 8. Dezember stehen die Sonaten in F-Dur op. 5, C-Dur op. 10 und A-Dur op. 69 auf dem Programm, am Freitag, 9. Dezember die Sonaten g-Moll op. 5, D-Dur op. 102 sowie die Hornsonate F-Dur op. 17 in der Bearbeitung für Klavier und Violoncello.

Das Konzert bietet Gelegenheit die renommierten MHL-Dozenten Prof. Troels Svane und Hartmut Leistritz zu erleben. Svane konzertierte international solistisch mit namhaften Orchestern und in zahlreichen kammermusikalischen Ensembles. Er spielte mehr als vierzig CDs ein, unter anderem auch das Gesamtwerk für Cello und Klavier von Beethoven. Hartmut Leistritz führte eine intensive Konzerttätigkeit, darunter auch viele Rundfunkaufnahmen durch ganz Europa. Seit vielen Jahren ist er Teil des Ensembles für Neue Musik „l´árt pour l´árt“. Der Berliner Musikwissenschaftler Dr. Arne Jähner moderiert das Konzert und gibt Einblicke in Beethovens Schaffen.
Der Eintritt zu den Konzerten „6 X Beethoven“ ist frei, weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.brahms-institut.de.

top

Lübeck, 29.11.2022

Kindermusical gewinnt Musikpädagogikpreis "Neue Konzepte"

Die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Marie-Luise Imbusch-Stiftung haben zum sechsten Mal den Musikpädagogikwettbewerb "Neue Konzepte" verliehen. Den ersten Preis erhielt das Projekt "Die größte Band der Welt – ein Musical für Kinder".

Marno Schulze, Projektleiter und MHL-Professor für Elementare Musikpädagogik, verlieh im Rahmen des Stipendiatenkonzerts der Marie-Luise Imbusch-Stiftung am 26. November den Musikpädagogikpreis "Neue Konzepte". Vier Finalisten hatten zuvor in knapp 20-minütigen Vorträgen um den mit insgesamt 2.500 Euro dotierten Preis gewetteifert.

Mit ihrem selbstgeschriebenen Stück "Die größte Band der Welt – ein Musical für Kinder" errangen Nicole Calderon, Tim Christopher Haas und Lisa-Marie Lill den ersten, mit 1.500 Euro dotierten Preis. Darin widmen sich die drei Lübecker Musikpädagogikstudierenden Musik und menschlichem Zusammenleben und vermitteln gleichzeitig musikalisches Grundwissen. "Eine wunderbare Präsentation, die von Tim Christopher Haas sehr lebendig vorgetragen wurde", urteilte die Jury aus Schulleitern der Region mit Dr. Michael Janneck (Johanneum zu Lübeck), Wulfila Kangastie (Emanuel-Geibel-Schule Lübeck) und Alireza Zare (Musikschule Pinneberg). „Die Gruppe arbeitete im Musical anhand der Geschichte um die 9-jährige Eli fundiert den Zusammenhang zwischen Musik und menschlichem Zusammenleben heraus.“ Gleich zwei Schulleiter geben dem Team die Chance, das Projekt an ihrer Schule durchzuführen. Zu ihrem Musical sagen die MHL-Studierenden: "Das Stück macht Spaß, regt zum Nachdenken an und sorgt für den ein oder anderen Ohrwurm, der auch gerne laut mitgesungen werden darf, denn zusammen sind wir schließlich die größte Band der Welt!"

Den mit 500 Euro dotierten zweiten Preis erhielt Benjamin Seeck für seinen Wettbewerbsbeitrag "Rassismuskritischer Musikunterricht", mit dem er für das Thema Alltagsrassismus sensibilisieren will. Die Jury erkannte ihm eine hohe Alltagsrelevanz für den Musikunterricht an schleswig-holsteinischen Schulen zu, der Vortrag könne "sowohl durch Gliederung als auch durch Inhalt als Fortbildung für Lehrkräfte eingesetzt werden". Zwei dritte Preise erhielten Lina Gronemeyer, die sich mit "Klezmermusik als politisches Phänomen in Deutschland" auseinandersetzte und Laetitia Vögtler, die in ihrer Arbeit den "Zusammenhängen von Auftrittsangst und Selbstbild" nachgegangen war.

Mit dem Wettbewerb möchte die MHL auf die Bedeutung der musikpädagogischen Ausbildung hinweisen, mit der Musiklehrkräfte an Gymnasien, in Musikschulen oder in freier Tätigkeit auf ihren Beruf vorbereitet werden. Im Vergleich zu künstlerischen Wettbewerben gibt es nur wenige Preise für Musikpädagogik-Studierende.

top

Lübeck, 25.11.2022

Joseph Joachim in die Post geschaut – Lübecker Brahms-Institut erwirbt elf Briefe des Komponisten

Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) hat elf bislang unbekannte Briefe von Joseph Joachim erworben. Sie erweitern die wertvolle Sammlung mit einem Schwerpunkt um den Geiger, Komponisten und Brahms-Freund.

Zwischen 1875 und 1888 schrieb Joseph Joachim zwanzig Briefseiten in französischer Sprache an Jean-Théodore Radoux, den belgischen Fagottisten und Direktor des Konservatoriums in Liège. Institutsleiter Prof. Dr. Wolfgang Sandberger konnte das Konvolut Mitte November erwerben: „Die Schreiben von Joachim an Radoux legen ein eindrucksvolles Zeugnis davon ab, dass der Violinvirtuose zugleich sein eigener Manager war. Er thematisiert Termine, Auftrittsmöglichkeiten, Besetzungen und Konzertprogramme. Für die Forschungsarbeit am Brahms-Institut, wo zurzeit auch eine Dissertation zu Joseph Joachim entsteht, sind die Briefe eine wahre Fundgrube.“ In den Schreiben klingen auch persönliche Themen aus Joachims Leben an: So begründet er etwa eine Konzertabsage mit einer eigenen Erkrankung und vor allem mit dem schlechten Gesundheitszustand seiner Frau Amalie nach der Geburt des Sohnes Paul. Die Briefe im Oktavformat sind in einem für Joachim typischen, sehr sauberen Schriftduktus mit nur wenigen Korrekturen verfasst. Die Ausdrucksweise auf Französisch ist gepflegt und auf einem hohen sprachlichen Niveau.

Joachim, 1831 mit jüdischer Abstammung in Ungarn geboren, verfasste die Briefe in einer wichtigen Zeit seiner Karriere. 1869 war er durch Kaiser Wilhelm I. von Preußen zum Gründungsrektor der „Königlich Akademischen Hochschule für ausübende Tonkunst“ in Berlin berufen worden. Seine pädagogische Arbeit der kommenden Jahre prägte die spätere Musikhochschule Berlin entscheidend. Joachim avancierte zu einem der einflussreichsten Musiker seiner Zeit. Mit Johannes Brahms verband ihn seit Jugendjahren eine intensive Künstlerfreundschaft, schon dessen Klaviersonate C-Dur op. 1 ist „Joseph Joachim zugeeignet“.

Zur Sammlung des Lübecker Brahms-Instituts gehört ein bedeutender Teilnachlass von Joachim mit Musikautografen und -abschriften, zahlreichen Briefen sowie Fotografien, Konzertprogrammen und Zeitungsausschnitten. Das umfangreichste Konvolut umfasst rund 900 Schreiben an seinen älteren Bruder Heinrich und dessen Frau Ellen. Seit 2018 sind die Briefübertragungen und Digitalisate über die Website des Instituts für die Öffentlichkeit zugänglich. Weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.brahms-institut.de.

top

Lübeck, 21.11.2022

Stipendiaten der Marie-Luise Imbusch-Stiftung konzertieren

Am Samstag, 26. November lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) zusammen mit der Marie-Luise Imbusch-Stiftung zum Preiskonzert ein. Ab 18 Uhr präsentieren sich acht der diesjährigen Stipendiaten und Preisträger mit einem facettenreichen Programm aus drei Jahrhunderten.

Jährlich zeichnet die Marie-Luise Imbusch-Stiftung Stipendiaten der MHL sowie Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ und des Musikpädagogikpreises „Neue Konzepte“ aus. Acht von ihnen stellen sich im Preiskonzert am 26. November ab 18 Uhr auf der Bühne im Großen Saal vor. Auf dem Programm stehen virtuose und variantenreiche Werke aus drei Jahrhunderten in verschiedenen Besetzungen. Es sind Kompositionen für Flöte, Saxophon und Cello mit Klavier sowie für Harfe solo zu hören. Lucie Benediktova (Flöte), Max Gerke (Saxophon), Gero Leander Schmidt (Violoncello) sowie Lilli Kollmeier, Jonte Schröder und Flemming Thomsen am Klavier präsentieren sich als Preisträger des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ mit Werken von Haydn, Godard, Poulenc und Neselovskyi.

Die 27-jährige MHL-Studentin Zoe Winter ist mit einem Deutschlandstipendium sowie mit einem Imbusch-Stipendium ausgezeichnet worden. Im Konzert präsentiert sie sich unter anderem mit „Cogitation“ der Australierin Natalie Wong, das die zahllosen Möglichkeiten der Konzertharfe zeigt. „Mit zehn Jahren fand ich zur Harfe und der vielseitige Klang dieses Instrumentes fasziniert mich bis heute“, sagt die Interpretin, die in Hamburg bereits einen Bachelorabschluss in Elementarer Musikpädagogik absolviert hat und jetzt in der Klasse von Prof. Gesine Dreyer studiert. „Mit diesem Stück regt Wong die Harfenisten dazu an, völlig neue Klänge an ihrem vertrauten Instrument zu entdecken: aufregend und ruhig, percussiv und melodiös zugleich.“ Weiterhin wird MHL-Professor Marno Schulze die Projekte vorstellen, die am Musikpädagogikpreis „Neue Konzepte“ teilgenommen haben und die Preisträger bekannt geben. Wilken Willand, Vorsitzender der Marie-Luise Imbusch-Stiftung verleiht im Anschluss die Urkunden an die jungen Musikerinnen und Musiker.

Der Eintritt zum Preiskonzert der Marie-Luise Imbusch-Stiftung ist frei. Weitere Informationen unter www.mh-lueeck.de.

top

Lübeck, 17.11.2022

Saki Tozawa gewinnt 59. Possehl-Wettbewerb

Der 59. Wettbewerb um den Possehl-Musikpreis ist gestern in Lübeck entschieden worden: Erste Preisträgerin ist die Violinistin Saki Tozawa. Den zweiten Preis errang die Schlagzeugerin Mariia Shmeleva aus der Klasse von Prof. Johannes Fischer und den dritten Preis erhielt das Klavierduo Susanna De Secondi und Elias Opferkuch.

Die 21-jährige Japanerin Saki Tozawa aus der Klasse von Prof. Daniel Sepec setzte sich in der zweiten Runde gegen fünf weitere Finalisten durch und kann sich über den mit 5.000 Euro dotieren ersten Preis freuen. Die Jury überzeugte sie mit Werken von Bach und Boulez sowie mit Ausschnitten aus dem Violinkonzert e-Moll op. 64 vom Mendelssohn Bartholdy. Tozawa begann mit sechs Jahren das Geigenspiel und wurde bereits als Jugendliche mit nationalen und internationalen Auszeichnungen bedacht, so war sie 2015 die jüngste Preisträgerin beim „Music Competition of Japan” und gewann 2017 den zweiten Preis beim Tibor Varga International Violin Competition 2017 in Sion (Schweiz). Sie studierte an der Universität der Künste in Tokio und ist seit Oktober 2021 Studentin an der MHL.

Die 21-jährige Russin Mariia Shmeleva erspielte sich am Schlagzeug mit Werken von Bach, Wahlund, Kitazume und Cangelosi den mit 3.000 Euro dotierten zweiten Preis. Sie studiert seit letztem Jahr in der Klasse von Prof. Johannes Fischer. Das Klavierduo mit Susanna De Secondi und Elias Opferkuch aus der Klasse Prof. Konrad Elser präsentierte sich vierhändig und an zwei Klavieren mit Werken von Mozart, Bach, Schubert und Brahms und gewann den dritten, mit 2.000 Euro dotierten Preis. Die beiden 26-jährigen Pianisten haben einen langen gemeinsamen musikalischen Werdegang, spielen aber erst seit drei Monaten als Klavierduo miteinander.

In zwei Runden waren 13 Studierende der Fächer Flöte, Horn, Violine, Schlagzeug und Klavier mit rund zwanzigminütigen Beiträgen gegeneinander angetreten. Der Juryvorsitzende Dr. Ole Krönert lobte bei der Preisbekanntgabe gestern Nachmittag im Großen Saal der MHL das künstlerisch hohe Niveau der Teilnehmer: „Großes Können und Leistungsfähigkeit wurden hier unter Beweis gestellt. Wir haben die Teilnehmer auch als Kunstschaffende kennengelernt“. Prof. Inge-Susann Römhild begründete die Entscheidung der Jury: „Saki Tozawa berührte mit ihrer Aussagekraft, ihrer Empathie, ihrer Stilsicherheit und ihrer perfekten Technik“. Beim Possehl-Musikpreis-Konzert am Samstag, 14. Januar 2023 stellen die Preisträgerinnen und Preisträger ihr Können zusammen mit den Preisträgern des Possehl-Wettbewerbs für zeitgenössische Musik und musikalische Aufführungskonzepte, der am 12. und 13. Januar in der MHL ausgetragen wird, vor großem Publikum unter Beweis. Weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.mh-lubeck.de.

top

Lübeck, 14.11.2022

Lübecker Kammerorchester begleitet MHL-Harfenistin in Solistenrolle

Das Lübecker Kammerorchester (LKO) ist am Samstag, 19. November wieder zu Gast in der Musikhochschule Lübeck (MHL). Unter Leitung von Bruno Merse erklingen ab 19.30 Uhr Werke der Romantik von Massenet, Boieldieu, Debussy und Mahler. Als Solistin ist MHL-Harfenistin Ricarda Kreutz zu hören.

Die Kooperation zwischen MHL und LKO bietet Studierenden erneut Gelegenheit, solistisch mit Orchesterbegleitung aufzutreten. Die junge Harfenistin Ricarda Kreutz hat sich in einem hochschulinternen Wettbewerb für ihre Solorolle qualifiziert und ist auf der Bühne im Großen Saal mit dem Harfenkonzert von François-Adrien Boieldieu zu erleben. Der französische Komponist schuf hauptsächlich Opern, aber neben Kammermusik für verschiedene Besetzungen auch ein Harfenkonzert. Obwohl weitgehend der Tradition klassischer Konzerte folgend, lässt der Komponist im zweiten Satz schon die aufkommende Romantik durchscheinen. „Mich fasziniert, wie Boieldieu spielerische Leichtigkeit und tiefgehende Ernsthaftigkeit in Einklang bringt“, sagt dazu Interpretin Ricarda Kreutz, die in der Klasse von Prof. Gesine Dreyer studiert. Sie ist Mitglied im Alveolar Trio, das von der Yeduhi Menuhin Stiftung „Live Music Now Hamburg“ gefördert und Akademistin beim Philharmonischen Orchester der Hansestadt Lübeck.

Weiterhin präsentiert das Orchester sinfonische Werke der Romantik wie Jules Massenets Poème symphonique „Visions“. Neben einem großen Orchester hat der Komponist eine Sologruppe vorgesehen, in der wiederum Ricarda Kreutz an der Harfe zu hören ist. Das Poème symphonique mutet mal zärtlich, mal robust-zupackend an und entfaltet seine Dramatik ganz nach romantischen Vorbild. In einer von ständigen Geldsorgen geprägten Zeit schrieb Claude Debussy sein erstes Meisterwerk, in dem er seinen eigenen Stil entwickelte und richtungsweisend für den musikalischen Impressionismus wurde. „Prélude à l'après-midi d'un faune“ entstand auf Grundlage eines Gedichtes von Stéphane Mallarmés über einen träumenden Faun. Obwohl der Dichter Vertonungen seiner Texte ablehnte, war er von Debussys Werk begeistert: Knapp zehn Minuten lang entführt es das Publikum mit seiner raffinierten Instrumentation und Klangfarbe in eine zauberhafte Welt. Ausschnitten aus Gustav Mahlers fünfter Sinfonie cis-Moll beschließen das Konzert mit einer Herausforderung für die Interpreten. „Die Fünfte ist ein verfluchtes Werk. Niemand capiert sie!", notierte Mahler 1905 nach einer von ihm geleiteten Aufführung in Hamburg. Bei keiner anderen seiner Symphonien rang er so um die endgültige Gestalt. Drei Druckfassungen liegen vor und für nahezu jede Aufführung instrumentierte Mahler sie neu. Dass er allerdings mit diesem Werk einen neuen Weg beschritt, darüber herrschte in der Musikwelt früh Einigkeit. Im Gegensatz zu seinen ersten vier Sinfonien komponierte Mahler die fünfte ohne Gesang und realisierte mit ihr eine deutlich komplexere Satztechnik. Der erste Satz kommt als Trauermarsch und gewaltige Exposition daher, die Themen in den folgenden Sätzen verarbeitet Mahler mit großer musikalischer Varianz.

Das LKO wurde 1996 gegründet und vereint professionelle Musiker und ambitionierte Amateure zu einem Klangkörper. Chefdirigent Bruno Merse begann seine musikalische Karriere unter anderem als Konzertmeister der Lübecker Philharmoniker. Das Konzert setzt die mehrjährige Kooperation fort, die für eine wechselseitige Unterstützung der musikalischen Arbeit steht: MHL-Studierende erhalten die Gelegenheit, als Instrumental- oder Gesangssolist, Dirigent oder Komponist praktische Erfahrungen in der Arbeit mit einem Sinfonieorchester zu sammeln. Für ihre Solistenrollen haben die jungen Musikerinnen und Musiker sich vorher in einem hochschulinternen Wettbewerb qualifiziert.

Karten sind für 14 Euro und 19 Euro, ermäßigt 8 Euro und 12 Euro erhältlich unter www.mh-luebeck.de. Restkarten gibt es an der Abendkasse.

top

Lübeck, 10.11.2022

Musikpädagogikpreis "Neue Konzepte"

Am Donnerstag, 17. November wird in der Musikhochschule Lübeck (MHL) zum sechsten Mal der Wettbewerb "Neue Konzepte" um den Musikpädagogikpreis der Marie-Luise Imbusch-Stiftung ausgetragen. Vier Finalisten wetteifern ab 17 Uhr um den mit 2.500 Euro dotierten Preis. Beim traditionellen Preiskonzert stellen sich die Gewinner des Musikpädagogikpreises am Samstag, 26. November um 18 Uhr gemeinsam mit den Stipendiaten der Marie-Luise Imbusch-Stiftung vor.

Vier Finalisten, die eine hochschulinterne Jury ausgewählt hat, stellen am Donnerstag, 17. November um 17 Uhr im Kammermusiksaal der MHL ihre musikpädagogischen Themen vor: Ein Musical mit dem Titel "Musik ist überall" hat das Team mit Nicole Calderon, Tim Haas und Lisa-Marie Lill als interdisziplinäres Projekt entwickelt. Mit ihrem selbstgeschriebenen Musical für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wollen die drei Lübecker Musikpädagogikstudierenden die Parallelen zwischen Musizieren und menschlichem Zusammenleben aufzeigen und gleichzeitig musikalisches Grundwissen vermitteln. Lina Gronemeyer hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit "Klezmer als Phänomen in Deutschland" beschäftigt. In einer Literaturrecherche hat sie sich mit der Geschichte der Politisierung von Klezmermusik in Deutschland und den negativen Folgen der Reduzierung deutschjüdischer Kultur auf dieses Genre auseinandergesetzt. Benjamin Seeck widmet sich in seiner Bachelorarbeit der "Interkulturalität und Rassismussensibilität im Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen". Dabei geht es ihm um den Alltagsrassismus, der in allen Bereichen der Gesellschaft und im schulischen Musikunterricht präsent ist und in der Lehrkräfte-Ausbildung stärker thematisiert werden sollte. Laetitia Vögtler stellt ihre Masterarbeit "Über die Zusammenhänge von Auftrittsangst und Selbstbild" vor. Aus musikpädagogischer Perspektive nimmt sie das Phänomen Auftrittsangst in den Blick, die unter professionellen Musizierenden weit verbreitet ist und bis hin zur Berufsunfähigkeit führen kann. Dabei legt sie tieferliegende Glaubenssätze offen, die das ernstzunehmende Krankheitsbild begünstigen. Mit rund zwanzigminütigen Präsentationen werden die Studierenden ihre inhaltsreichen Projekte im vorstellen und Einblicke in ihre Studienarbeit ermöglichen.

Die Wettbewerbsjury besteht aus Schulleitern der Region, in diesem Jahr Dr. Michael Janneck (Johanneum zu Lübeck), Wulfila Kangastie (Emanuel-Geibel-Schule Lübeck) und Alireza Zare (Musikschule Pinneberg).
Mit dem Wettbewerb möchte die MHL auf die Bedeutung der musikpädagogischen Ausbildung hinweisen, mit der Musiklehrkräfte an Gymnasien, in Musikschulen oder in freier Tätigkeit auf ihren Beruf vorbereitet werden. Im Vergleich zu künstlerischen Wettbewerben gibt es nur wenige Preise für Musikpädagogik-Studierende.

Der Eintritt zum Wettbewerb "Neue Konzepte" und zum Preiskonzert ist frei.

top

Lübeck, 10.11.2022

Wettbewerb um den Possehl-Musikpreis

Der 59. Wettbewerb um den Possehl-Musikpreis wird am Dienstag, 15. und Mittwoch, 16. November jeweils ab 10 Uhr öffentlich in der Musikhochschule Lübeck (MHL) ausgetragen. Die besten Studierenden der MHL-Instrumentalklassen sind dabei auf der Bühne im Großen Saal zu erleben.

In zwei Runden treten im Wettbewerb um den 59. Possehl-Musikpreis 13 Studierende der Fächer Flöte, Horn, Violine, Schlagzeug, Klavier und Klavier Duo gegeneinander an. Ihre rund zwanzigminütigen Programme präsentieren sie in der ersten Runde am Dienstag, 15. November ab 10 Uhr. Durch die breite Palette an Fächern ergibt sich ein abwechslungsreiches Programm: Es sind unter anderem Ausschnitte aus Sonaten, virtuosen Etüden und Instrumentalkonzerten aus Klassik und Romantik zu hören sowie moderne und zeitgenössische Werke. In der zweiten Runde präsentieren sich dann am Mittwoch, 16. November ab 10 Uhr die Finalisten, am Nachmittag werden die Gewinner bekannt gegeben.

Der erste Preis ist mit 5.000 Euro dotiert, weitere Preise und Prämien, unter anderem für die beste studentische Klavierbegleitung kann die Jury in Höhe von 6.500 Euro vergeben. Zu den Juroren gehören in diesem Jahr Dr. Ole Krönert (Vorsitz) und Prof. Inge-Susann Römhild als Vertreter der Possehl Stiftung. Als externe Juroren wirken Professor Gerd Uecker (Vorsitzender MHL-Hochschulrat), Katja Schaefer (Mitglied MHL-Hochschulrat) und Dr. Christian Strehk (Kieler Nachrichten) mit. Die MHL ist vertreten durch die Professoren Oliver Korte (Präsidium), Manfred Aust, Jens Thoben und Ulf Tischbirek.

Der Possehl-Musikpreis wird seit 1962 für MHL-Studierende ausgeschrieben. Renommierte Solisten und Ensembles, wie die Klarinettistin Shirley Brill, der Cellist Thomas Grossenbacher und das Artemis-Quartett waren Preisträger des Wettbewerbs. 2021 gewann ihn der litauische Pianist Augustinas Eidukonis.

Programm und Zeitablauf sind auf der MHL-Website unter Opens external link in new windowwww.mh-luebeck.de/termine zu finden. Der Eintritt zum Possehl-Wettbewerb ist frei.

top

Lübeck, 07.11.2022

Nicola Leonard Hein neuer Professor für Digitale Kreation in Lübeck

Der international renommierte Klangkünstler, Gitarrist und Komponist Nicola Leonard Hein ist auf die Professur „Digitale Kreation“ berufen worden, die an der Musikhochschule Lübeck (MHL) neu eingerichtet wurde. Der vielfach ausgezeichnete 33-Jährige hat als Grenzgänger zwischen den Künsten weltweit musikalische und interdisziplinäre Projekte realisiert.

Als Professor für Digitale Kreation wird Nicola Leonard Hein den Studierenden der MHL künftig vermitteln, wie sie digitale Medien als gestalterisches Mittel interaktiv und intermedial einsetzen können. Der vielfach mit Preisen und Stipendien bedachte gebürtige Düsseldorfer ist als Klangkünstler international tätig. Er verbindet Klang, Raum, Licht und Bewegung zu neuen intermedialen Kunstwerken. Dabei setzt er unter anderem analoge und elektroakustische Instrumente, Synthesizer, analoge Elektrotechnik wie Motoren und Hubmagnete, interaktive Machine-Learning Systeme, Videoprojektionen und Augmented Reality ein. Ein wichtiges Element seiner Arbeit bildet auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Kunstschaffenden aus den Bereichen Musik, Videokunst, Tanz, Theater, Literatur und Malerei.

Zur neugeschaffenen Professur erläutert Oliver Korte, Vizepräsident der MHL: „Wir freuen uns, dass wir mit Nicola Leonard Hein einen international profilierten Künstler und Theoretiker für das neu eingerichtete Fach ‚Digitale Kreation‘ gewinnen konnten. Es wird eine Schlüsselposition in der Studienarchitektur der MHL einnehmen an der Schnittstelle zwischen den Kompositions-, Instrumental- und Vokalklassen und den Studiengängen zur Musikvermittlung.“ Mit der Schaffung der neuen Professur will die MHL gesellschaftliche Entwicklungen wie die Digitalisierung visionieren, kommentieren und mitgestalten. „Unsere Studierenden wollen wir auf aktuelle und zukünftige Berufsfelder optimal vorbereiten“, so Korte weiter. Zum traditionellen künstlerisch-musikalischen Bereich kämen auch kommerzielle Arbeitsfelder wie Dance, Electro, Werbung, Film, Game, vermittelnde Kreativwirtschaft, Theater, Tanz oder beispielsweise Innenstadtgestaltung hinzu.

Hein hat als Lehrbeauftragter bereits im Sommersemester an der MHL unterrichtet. Er ist begeistert von der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Dozierenden aus verschiedensten Fachbereichen − auch der anderen Lübecker Hochschulen. Seinen Studierenden möchte er Offenheit, kreative Neugierde und gedankliche Zielführung in der Auseinandersetzung mit Klang, Raum und digitaler Musikkultur vermitteln. Als nächstes Projekt plant er für seine Studierenden ein „Instrument Builders Ensemble“ in Kooperation mit dem Fablab Lübeck, in dem Studierende eigene elektronische Instrumente konzipieren und bauen sowie ein Seminar zur „Telematic Music Performance“. Im Gespräch ist der Avantgarde-Komponist ist unter anderem in Folge 16 des Podcasts „Gedankensprünge“ von Lübeck hoch 3 zu hören, in dem es um die Nachvollziehbarkeit von Wissenschaft und Kultur geht (www.gedankenspruenge-podcast.de).

 

 

top

Lübeck, 03.11.2022

MHL-Studierende präsentieren "Lange Nacht der Holzbläser"

Zum zweiten Mal lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Freitag, 11. November zur "Langen Nacht der Holzbläser" ein. Studierende der MHL präsentieren in drei moderierten Konzerten um 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr diesmal die Welt der Klassik, darunter auch einige selten zu hörende Werke. Rund 50 Studierende der Holzbläserklassen mit Gästen aus den Horn-, Blechbläser- und der Schlagzeugklasse laden in drei Konzerten im Großen Saal zu einer vielfältigen klanglichen Reise durch die Klassik ein. Moderiert von Dozierenden der MHL, stehen Werke von Johann Christian Bach, Beethoven, Clementi, Donizetti, Mozart und Reicha auf dem Programm.

Unter dem Motto "Aufbruch" steht im ersten Teil der Holzbläsernacht ab 18 Uhr der böhmische Komponist Anton Reicha im Mittelpunkt. Die Studierenden präsentieren ein Ensemblestück in ungewöhnlicher Besetzung für Bläser, Kontrabässe, Trommeln und Feldkanonen, das Reicha zur Feier der französischen Republik schrieb – auf der Bühne im Großen Saal kommen statt Feldkanonen allerdings Pauken zum Einsatz. Reicha war ein langjähriger und enger Freund Beethovens, vor allem als Komponist für Bläser sehr geschätzt und arbeitete bis zu seinem Tod 1835 in Paris. Dort galt er als einer der einflussreichsten Lehrer, zu dessen Schülern auch Berlioz, Liszt, Franck und Gounod zählten. Mozarts Klavierquintett KV 452 ist ein kompositorisch experimenteller Aufbruch in ganz neue musikalische Sphären und mit seinen eigenen Worten "das Beste, was ich noch in meinem Leben geschrieben habe".

Den zweiten Teil unter dem Motto "Concerto" leitet um 20 Uhr ein Nonett von Clementi für Bläser und Streicher ein. Auch mit der vierten Bläsersinfonie in B-Dur von Johann Christian Bach und Donizettis Sinfonie in g-Moll für neun Bläser in der italienischen Tradition der Blaskapellen sind unbekanntere Werke zu hören. Die dritte "Grande Symphonie de Salon" von Reicha wurde gar erst 2017 in Frankreich wiederentdeckt.

Unter dem Motto "Nachtmusik" beschließt ab 22 Uhr der dritte Teil die "Lange Nacht der Holzbläser". Hier sind mit Mozarts Adagio für Bassetthörner und seiner Serenade in c-Moll für Bläseroktett besinnlichere Klänge zu hören. Zum Abschluss erklingt Beethovens Rondino in Es-Dur für Bläseroktett mit einem langsamen Rondo, das im Nichts entschwindet und das Publikum zu später Stunde wieder nach Hause entlässt.

Karten können für 17 Euro und 22 Euro (ermäßigt 10 Euro und 14 Euro) online auf der Webseite der MHL unter www.mh-luebeck.de gebucht werden. Restkarten gibt es ab 17 Uhr an der Abendkasse der MHL (Konzerteingang: An der Obertrave).

top

Lübeck, 10.10.2022

Chaos, Rätselkanons und Bohrmaschinen - Auftaktkonzert zur Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt"

"Von Chaos, Rätselkanons und Bohrmaschinen" erzählt am Donnerstag, 13. Oktober um 19.30 Uhr das Auftaktkonzert zur internationalen Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt", die bis zum 15. Oktober in der Musikhochschule Lübeck (MHL) stattfindet. Dozierende, Studierende und Gäste werden unter Leitung von Pieter-Jan Belder das Spannungsfeld zwischen Chaos und Ordnung musikalisch ausloten.

Das Konzert spiegelt das Thema der interdisziplinären Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert", die in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der University of South Florida veranstaltet wird. Der Abend bringt eine spannende Auswahl selten aufgeführter Stücke für Klavier, Schlagzeug und Kammerorchester zu Gehör, mit Werken von Johann Sebastian Bach, György Ligeti, Jean-Féry Rebel, Alexander Scriabin und Claus-Steffen Mahnkopf, in denen die Komponisten Chaos und Ordnung auf je eigene Weise thematisieren.

Das Kammerorchester der MHL präsentiert unter der Leitung von Pieter-Jan Belder die 1737 komponierte Symphonie "Les Éléments" des französischen Barockkomponisten Jean-Féry Rebel, ein Schlüsselwerk des 18. Jahrhunderts. Mit einem heftigen Cluster als Abbild des Chaos beginnt das Stück, erst nach und nach schälen sich aus dem tönenden Durcheinander die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde heraus. Johann Sebastian Bach konstruierte mit seinem Kanon "Trias Harmonica" BWV 1072 in nur zwei Takten ein ganzes Weltgebäude in C-Dur: ein kühl kalkuliertes Experiment, das wie andere Kompositionen aus seiner Hand scharfe Kritik hervorrief, oder ein Beispiel für die Schönheit seiner Kunst als Zeichen der Vollkommenheit der Schöpfung?

In ihren Etüden für Klavier von 1903 und 1985 spielen Alexander Scriabin und György Ligeti auf der Mikroebene mit Ordnung und Chaos: Takte, Tonfolgen und rhythmische Muster verschieben sich auf faszinierende Weise gegeneinander – eine immense Herausforderung an die Virtuosität der jungen Pianistin Hyerin Hwang.

In Arbeitsschutzkleidung ist MHL-Schlagzeugprofessor Johannes Fischer im zehnminütigen Spektakel "metalized void" zu erleben, das der Leipziger Komponist Claus-Steffen Mahnkopf 2015/16 für Schlagzeug und Elektronik geschrieben hat. Mit Alltagswerkzeugen wird Fischer nach den Anweisungen der Partitur auf der Bühne im Großen Saal eine Granitplatte bearbeiten. Zu den Klängen von Bohrmaschine, Hammer, Meißel, zerschlagenen Gläsern und Zimbeln tritt eine Zuspielung, die Mahnkopf selbst an diesem Abend betreut. Ordnung und Chaos, Musik in Realzeit und elektronische Klänge, exakt notierte Aufführungsanweisungen und improvisatorisch gestaltete Zuspielung überlagern einander dabei fortwährend.

Auf der sich anschließenden Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert" am Freitag, 14. Oktober ab 10 Uhr und am Samstag, 15. Oktober ab 9.30 Uhr im Kammermusiksaal der MHL stellen fast zwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa und Übersee neue Erkenntnisse vor. Themen sind unter anderen die antike Vorstellung der Sphärenharmonie, Musik und Alchemie im siebten Jahrhundert, die klösterliche Gesangspraxis und Rechtstheorie im Hochmittelalter sowie die Darstellung von Naturkatastrophen in der Oper des 19. Jahrhunderts. Die Keynote Lecture "Recht harmonisch. Musikalische Ordnungsvorstellungen im Rechtsdenken seit der Antike" hält die Juristin und Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Marietta Auer (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main und Justus-Liebig-Universität Gießen).

Die Tagung wurde konzipiert von der Wissenschaftsphilosophin Prof. Dr. Christine Blättler (Kiel), dem Philosophen Prof. Dr. Mor Segev (Tampa, FL) und der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Tewinkel (Lübeck). Der Eintritt zum Konzert und zur Konferenz ist frei. Weitere Informationen zum Konferenzprogramm gibt es auf der MHL-Webseite unter https://www.mh-luebeck.de/forschung/aktuell/.

Einen Kurzbericht zur Konferenz strahlt der Deutschlandfunk am Montag, 17. Oktober um 20.10 Uhr in seinem "Musikjournal" aus:Opens external link in new window www.deutschlandfunk.de/musikjournal.

 

 

top

Lübeck, 06.10.2022

Neue Professur für Musizierendengesundheit in Lübeck

In Lübeck rückt mit einer neuen Professur der Musikhochschule Lübeck (MHL) und der Uni zu Lübeck (UzL) die Musizierendengesundheit in den Fokus. Daniel Sebastian Scholz wird ab Wintersemester 2022 die neue Stelle besetzen, die beide Hochschulen gemeinsam für Forschung, Lehre und Beratung geschaffen haben. Mit einem Schwerpunkt auf der mentalen Gesundheit Musizierender ist sie bisher einzigartig in Deutschland.

Die MHL und die UzL möchten mit der neuen Professur für Musizierendengesundheit, die von der Possehl-Stiftung mit 600.000 Euro anschubfinanziert wird, dem steigenden Bedarf an Beratung und Behandlung für Musikschaffende gerecht werden. Bundesweit gibt es bisher rund zehn musiker-medizinische Einrichtungen, Lübeck ist jedoch bislang der einzige Standort mit einer Spezialisierung auf neurologische, psychologische und psychotherapeutische Themen.

Daniel Sebastian Scholz ist Neurowissenschaftler, Diplom Psychologe, Verhaltenstherapeut und Musiker. Der 38-Jährige konnte in Hannover am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM) elf Jahre lang Erfahrungen zum Thema Musizierendengesundheit sammeln: „Der Bedarf an qualifizierter Beratung ist enorm und in den letzten Jahren auch stark angestiegen. Rund 50 Prozent der Musikerinnen und Musiker leidet beispielsweise zeitweise unter Lampenfieber. Immer mehr Hochschulen erkennen die Notwendigkeit hier vorzubeugen und zu unterstützen. Unser Schwerpunkt wird auf Prävention und der psychischen Gesundheit Musizierender liegen.“

Forschen wird Scholz in enger Verzahnung mit der Neurologie der UzL auf dem Unicampus im Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM). Hier sind schon erste Forschungsprojekte zu den Themen mentale Belastung und zur neuronalen Plastizität Musikstudierender in Planung. Prof. Dr. Thomas Münte, Vizepräsident Medizin der Universität Lübeck: „Wir begrüßen die neue Professur außerordentlich. Sie wird nicht nur einen oft unterschätzten klinischen Bedarf abdecken, sondern auch zu einer weiteren Vernetzung der Lübecker Hochschulen beitragen. Die Forschungsthemen von Daniel Scholz sind unmittelbar anschlussfähig und es gibt schon sehr gute Kontakte in die hiesige Psychologie und Neurologie.“

Für die Studierenden der MHL und der UzL plant Scholz zunächst Vorlesungen zu den Grundlagen gesunden Musizierens, zu den Neurowissenschaften der Musik sowie ein Lampenfieber-Behandlungs-Seminar. Im neuen Büro der MHL im Lübecker Tesdorpfhaus wird er ab Oktober eine Beratungsstelle für Musikstudierende und Lübecker Musikprofis und Laien einrichten. Viele Musizierende leiden unter gesundheitlichen Problemen wie schmerzhaften Verspannungen, eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, Lampenfieber und Versagensängsten. Sie können gravierende Folgen für das Musizieren haben und im schlimmsten Fall das Ende der Karriere bedeuten. Ursachen sind Überbelastung, die durch zu viel Üben entsteht, psychischer Stress, Leistungsdruck oder die Handhabung des Instruments.

Daniel Sebastian Scholz wurde 1983 in Tübingen geboren. Er studierte Psychologie und Jazz-Komposition in Marburg und Osnabrück und promovierte am Zentrum für systemische Neurowissenschaften in Hannover. Seit 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM), der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) und beschäftigte sich im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte mit der Auswirkung von Musik auf die psychische und physische Gesundheit. Zudem lehrte er an der HMTMH von 2015 bis 2019 als Dozent in den Bereichen Jazz-Komposition und Arrangement und pädagogische Psychologie. Seit Mai 2021 ist Scholz auch als approbierter klinisch psychologischer Psychotherapeut mit der Fachrichtung Verhaltenstherapie am IMMM tätig mit einem Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit Musikschaffender. Er spielt Gitarre und Klavier, unter anderem in der Psycho-Rap-Rock-Band „Ego Super“ und ist Mitbegründer und Betreiber des eigenen Plattenlabels „quadratisch rekords“.

top

Lübeck, 05.10.2022

MHL-Sinfonieorchester eröffnet neue Konzertsaison

Mit einem Sinfoniekonzert eröffnet das MHL-Sinfonieorchester am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr im Großen Saal die neue Konzertsaison an der Musikhochschule Lübeck (MHL). Unter Leitung der britischen Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire (Berlin) erklingt ein kontrastreiches Programm mit Bruchs Doppelkonzert für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 mit Jens Thoben (Klarinette) und Pauline Sachse (Viola) als Solisten, „Metastaseis“ von Xenakis und Bartóks Konzert für Orchester.

Mit Semesterbeginn starten achtzig Studierende der MHL in eine Arbeitsphase des MHL-Sinfonieorchesters, das gleichfalls die neue Konzertsaison eröffnet. Erstmals übernimmt Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire die Leitung. Die in Manchester geborene und mittlerweile in Berlin lebende Dirigentin musizierte als Fagottistin mit zahlreichen renommierten Orchestern, bevor sie sich vollständig dem Dirigat zuwandte. Larsen-Maguire, die gerne auch mit Jugend- und Studierendenorchestern arbeitet, erläutert: „Junge Musiker sind von Beginn an enthusiastisch und begeisterungsfähig, ich genieße die Arbeit mit ihnen sehr. In diesem Konzert unterscheiden sich die Werke der drei Komponisten im Stil sehr voneinander, und wir müssen für jedes Stück eine passende Art zu spielen finden, um drei unterschiedliche Klangwelten zu erzeugen“.

Das selten aufgeführte Doppelkonzert für Klarinette, Viola und Orchester e-moll op. 88 schrieb Max Bruch (1838-1920) in seiner späten Lebensphase im Anklang an frühere Schöpfungen und vergangene Musikepochen. Es ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Bruch schrieb es für seinen Sohn, einen hervorragenden Klarinettisten. Die Aufnahme durch Publikum und Fachkollegen war verhalten, wohl auch deshalb, weil Bruch als unerschütterlicher Romantiker an seinen frühromantischen Idealen und seinem großem Vorbild Felix Mendelssohn Bartholdy gegen alle modernen Tendenzen festhielt. Originell wirkt die Kombination der beiden Soloinstrumente Klarinette und Bratsche – in reizvollem Kontrast gespielt von den MHL-Professoren Jens Thoben und Pauline Sachse. Auch die Abfolge der drei Sätze mit einem langsamen Satz zu Beginn und einer Steigerung in Tempo und Intensität in den Folgesätzen ist ungewöhnlich.

Der griechische Komponist Iannis Xenakis (1922-2001) war gelernter Architekt und näherte sich auf naturwissenschaftlichem Wege der Musik. Sein bekanntestes Werk „Metastaseis“ bildet mit brachialen Klangmassen seine Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg ab. Der Komposition liegt eine geometrische Konstruktion zugrunde, mit der Xenakis völlig neuartig strukturierte Klänge erzeugt. Das Orchester wird dabei in 61 eigenständig geführte Stimmen aufgelöst. Zur Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen 1955 schrieb der Komponist: „Der Hörer muss gepackt und, ob er will oder nicht, in den Kreis der Töne gezogen werden, ohne dass er deswegen eine besondere Ausbildung brauchte. Der sinnliche Schock muss ebenso fühlbar sein wie beim Anhören des Donners oder beim Blick in den unendlichen Abgrund."

Béla Bartók (1881-1944) komponierte das Konzert für Orchester Sz 116 nach fünfjähriger Pause in seinen späten Jahren für die Bostoner Symphoniker. Schwer krank und in finanziellen Schwierigkeiten, kam der Auftrag für das Stück im Mai 1943 gerade recht. Es ist das letzte Stück für Orchester, das Bartók vor seinem Tod schrieb. Das fünfsätzige Werk gehört zu den meist gespielten Stücken des Komponisten und birgt eine große Bandbreite an Gefühlen und Virtuosität.

Das Konzert findet am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr im Großen Saal der MHL statt und wird am Sonntag, 9. Oktober um 17 Uhr wiederholt. Der Eintritt kostet 14 Euro und 19 Euro, ermäßigt 8 Euro und 12 Euro. Karten sind in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Restkarten gibt es eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse (An der Obertrave).

top

Lübeck, 04.10.2022

6. Internationaler Buxtehude-Orgelwettbewerb in Lübeck entschieden

Der sechste Internationale Buxtehude-Orgelwettbewerb, den die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Hochschule für Musik und Theater Hamburg vom 24. bis zum 30. September in Lübeck, Hamburg und Mölln veranstaltet haben, ist entschieden.

Den mit 8.000 Euro dotierten ersten Preis des diesjährigen internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerbs, gestiftet von der „Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck“, erspielte sich Sunkyung Noh aus Südkorea. Die 28-Jährige studierte Orgel in Seoul und in Hamburg bei Wolfgang Zerer. Der von der „Dräger-Stiftung“ ausgelobte zweite Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an Alexander Little aus Großbritannien. Der dritte, mit 3.000 Euro dotierte Preis der „Oscar und Vera Ritter-Stiftung“ wurde dem deutschen Organisten Frederik Kranemann zuerkannt.

Die drei Preistragenden hatten sich unter 18 Teilnehmenden aus Polen, Deutschland, Spanien, Korea, Japan und den USA für das Finale qualifiziert, das in St. Jakobi Lübeck ausgetragen wurde. Die jungen Organistinnen und Organisten wetteiferten in drei Runden an den wertvollen historischen Orgeln in drei Kirchen miteinander: an der Stellwagen-Orgel in St. Jakobi Lübeck, der Flentrop-Orgel in der Hamburger St. Katharinen Kirche und erstmals an der erst im Mai eingeweihten Scherer-Bünting-Orgel in St. Nicolai Mölln. Konzerte in den drei Städten luden dazu ein, die internationalen Juroren, Finalisten und Preisträger zu erleben.

In der international besetzten Jury unter Vorsitz von Jon Laukvik arbeiteten Bine Bryndorf, Edoardo Belotti, Pieter van Dijk, Arvid Gast, Matthias Neumann, Jean-Baptiste Robin, Krzysztof Urbaniak und der Musikjournalist Claus Fischer mit.

Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschrieben hat. Namensgeber Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707) ist ihr wichtigster Vertreter und gehört zu den großen europäischen Musikerpersönlichkeiten des Barock. Der Wettbewerb wird alle drei Jahre ausgetragen und musste pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden. Eine Fortsetzung ist für das Jahr 2025 geplant.

top

Lübeck, 10.09.2022

Klaus Florian Vogt gibt Meisterkurs für MHL-Studierende auf Gut Hasselburg

Der international renommierte Sänger Klaus Florian Vogt gibt vom 16. bis zum 18. September auf Gut Hasselburg einen öffentlichen Meisterkurs für Studierende der Musikhochschule Lübeck (MHL). In einem Abschlusskonzert am Sonntag, 18. September um 16 Uhr präsentieren die Gesangsstudierenden, moderiert von NDR Kultur-Moderator Hans-Jürgen Mende, ihre Arbeitsergebnisse.

Klaus Florian Vogt, einer der herausragenden Wagner-Tenöre der Gegenwart, ist seit September 2021 Honorarprofessor an der MHL. Nun gibt er seine Erfahrungen an Gesangsstudierende im Rahmen seines ersten Meisterkurses an der MHL weiter. Mit acht jungen Sängerinnen und Sängern aus allen Gesangsklassen der MHL erarbeitet er Lieder und Arien des Deutschen Repertoires. Beim Unterricht kann man dem gefragten Sänger, der weltweit an allen großen Opernhäusern und Festivals gastiert, von Donnerstag, 16. September bis Samstag, 18. September über die Schulter schauen.

Beim Abschlusskonzert am Sonntag, 18. September um 16 Uhr stehen die Gesangsdarbietungen der Studierenden im Mittelpunkt. Zu Beginn der Veranstaltung führt der bekannte NDR Kultur-Moderator Hans-Jürgen Mende ein Gespräch mit Klaus Florian Vogt unter anderem über seine Karriere und sein Repertoire.

Der aus Norddeutschland stammende Tenor begann seine Karriere als Hornist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. 1994 nahm er parallel ein Gesangsstudium an der MHL bei Prof. Günter Binge auf. Klaus Florian Vogt erzählt: „Mit der Musikhochschule Lübeck bin ich emotional eng verbunden, denn hier hat meine Gesangskarriere ihren Anfang genommen. Durch die Honorarprofessur kehre ich nun zur Hochschule zurück und freue mich sehr, den Faden wiederaufzunehmen und mit den von mir geleiteten Meisterkursen etwas zurückgeben zu können. Besonders freue ich mich auf den Austausch mit den Studierenden.“

Meisterkurs und Konzert finden auf Kultur Gut Hasselburg (Allee 8, 23730 Hasselburg) statt. Klaus Florian Vogt unterrichtet am Freitag, 16. September und am Samstag, 17. September von jeweils 11 Uhr bis 14 Uhr und von 16 Uhr bis 19 Uhr, am Sonntag, 18. September von 10 Uhr bis 13.30 Uhr. Der Eintritt zum Meisterkurs ist frei. Konzertkarten (Einlass ab 15 Uhr) sind für 20 Euro und 25 Euro erhältlich bei Opens external link in new windowwww.luebeck-ticket.de.

Klaus Florian Vogt ist nicht nur gefragter Gast an allen großen Opernhäusern, sondern auch bei vielen internationalen Festivals. Zu seinem Repertoire gehören Partien wie Lohengrin, Tannhäuser, Parsifal, Stolzing und Siegmund, aber auch Rollen wie Florestan („Fidelio“) und Prinz („Rusalka“). Seit 2007 singt Vogt bei den Bayreuther Festspielen, 2019 war er auch bei den Salzburger Osterfestspielen zu erleben. Auch als Konzert- und Liedsänger hat Vogt sich einen Namen gemacht. Er arbeitet mit renommierten Orchestern und Dirigenten zusammen, unter anderem mit Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Christian Thielemann und Simone Young. 2019 verbuchte er in der Hamburger Elbphilharmonie mit Schuberts Liederzyklus „Die schöne Müllerin“ in einer kammermusikalischen Fassung einen großen Erfolg. Zahlreiche Einspielungen dokumentieren sein breites Repertoire, darunter seine drei Solo-Alben „Helden“, „Wagner“ und „Favorites“. 2019 verlieh ihm der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg den Ehrentitel „Hamburger Kammersänger“. Weitere Infos unter Opens external link in new windowwww.klaus-florian-vogt.de.

top

Lübeck, 09.09.2022

Sechster Internationaler Buxtehude-Orgelwettbewerb Konzerte in Lübeck, Hamburg und Mölln

Zum sechsten Mal lobt die Musikhochschule Lübeck (MHL), in diesem Jahr zusammen mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, den Internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerb aus. Er wird vom 23. September bis zum 1. Oktober an den historischen Orgeln in Lübeck, Hamburg und erstmals auch in Mölln ausgetragen. Konzerte in den drei Städten laden ein, die internationalen Juroren, Finalisten und Preisträger zu erleben.

18 junge Organistinnen und Organisten aus Polen, Deutschland, USA, Spanien, Korea, Japan und anderen Ländern nehmen am Wettbewerb teil und wetteifern in drei Runden an den wertvollen historischen Orgeln in drei Kirchen miteinander: an der Stellwagen-Orgel in St. Jakobi Lübeck, der Flentrop-Orgel in der Hamburger St. Katharinen Kirche sowie der Scherer-Bünting Orgel in St. Nicolai in Mölln.

Die Öffentlichkeit kann in mehreren Konzerten am Wettbewerb teilhaben. Im Jurykonzert I geben am Montag, 26. September um 20 Uhr Mitglieder der international besetzten Jury an der Scherer-Bünting-Orgel in der Möllner St. Nicolaikirche ein Konzert: Bine Bryndorf (Dänemark), Jean-Baptiste Robin (Frankreich), Krzysztof Ubaniak (Polen) und Edoardo Belotti (Italien) bringen mit Werken von Buxtehude, Bruhns, Bach die erst im Mai eingeweihte Scherer-Bünting Orgel zum Klingen. Sie ist mit dem größten historischen Pfeifenbestand aus der berühmten Orgelwerkstatt von Jakob Scherer weltweit einmalig. Im Jurykonzert II sind die Juroren am Mittwoch, 28. September dann um 19 Uhr an der Flentrop-Orgel in St. Katharinen Hamburg zu hören. Schwerpunkt des Programms bilden Werke von Johann Sebastian Bach, der die Katharinenorgel nachweislich gespielt und sehr geschätzt hat.

In der Finalrunde in der Lübecker St. Jakobikirche ist am Freitag, 30. September ab 16 Uhr der Wettstreit unmittelbar zu erleben: Die am Vorabend in Mölln ausgewählten drei Finalisten konzertieren dann um 16 Uhr, 17 Uhr und 18 Uhr mit jeweils rund 45-minütigen Konzerten. Auf dem Programm stehen Werke von Buxtehude, Bach sowie das von Franz Danksagmüller für den Wettbewerb komponierte „There Is No Free Will“ für Live-Elektronik und Orgel, bei dem Gehirnströme in Klang umgesetzt wurden und mit der Orgel in Dialog treten. Um 20 Uhr gibt die Jury unter Vorsitz des Norwegers Jon Laukvik dann die Preisträger bekannt. Im Anschluss werden die mit insgesamt 16.000 Euro dotierten Preise vergeben, die von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, der Dräger Stiftung sowie der Gerhard Trede-Stiftung und der Oscar und Vera Ritter-Stiftung in Hamburg zur Verfügung gestellt werden. Im Preisträgerkonzert am Samstag, 1. Oktober in St. Katharinen Hamburg stellen die Preisträger ihr Können um 19 Uhr mit Werken von Scheidemann, Buxtehude, Bach und Danksagmüller noch einmal vor Publikum unter Beweis.

Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschreibt. Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707), Namensgeber des Wettbewerbs, ist ihr wichtigster Vertreter und gehört zu den großen europäischen Musikerpersönlichkeiten des Barock. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei. Weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.mh-luebeck.de.

top

Lübeck, 08.09.2022

Musik und die Ordnung der Welt: Internationale Konferenz in Lübeck

Vom 13. bis zum 15. Oktober veranstaltet die Musikhochschule Lübeck (MHL) die internationale und interdisziplinäre Konferenz „Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert“. Die Tagung findet in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der University of South Florida statt.

Wie wirken Ordnungssysteme in der Musik mit dem Konzept einer sinnvoll geordneten Welt zusammen? Rund zwanzig Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Puerto Rico und den USA präsentieren neue Erkenntnisse zur antiken Vorstellung der Sphärenharmonie, zu Musik und Alchemie im siebten Jahrhundert, zu klösterlicher Gesangspraxis und Rechtstheorie im Hochmittelalter oder der Darstellung von Naturkatastrophen in der Oper des 19. Jahrhunderts.

Die Keynote Lecture „Recht harmonisch. Musikalische Ordnungsvorstellungen im Rechtsdenken seit der Antike“ hält die Rechtswissenschaftlerin und Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Marietta Auer (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main und Justus-Liebig-Universität Gießen).

Zum Auftaktkonzert am 13. Oktober spielen Studierende der MHL unter der Leitung von Pieter-Jan Belder Kompositionen für Klavier, Schlagzeug und Kammerorchester, die die Spannung zwischen Ordnung und Unordnung auf je eigene Weise zu Gehör bringen. Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, György Ligeti, Claus-Steffen Mahnkopf (in Anwesenheit des Komponisten), Jean-Féry Rebel und Alexander Scriabin.

Die Tagung wurde konzipiert von der Wissenschaftsphilosophin Prof. Dr. Christine Blättler (Kiel), dem Philosophen Prof. Dr. Mor Segev (Tampa, FL) und der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Tewinkel (Lübeck). Sie richtet sich an das Fachpublikum ebenso wie die interessierte Öffentlichkeit. Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch, der Eintritt zu Konzert und Vorträgen ist frei. Anmeldungen werden erbeten unter anmeldung.musikwissenschaft@mh-luebeck.de, weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.mh-luebeck.de/forschung/aktuell/.

top

Lübeck, 02.09.2022

Innovative Recherche-Plattform zum Komponisten Brahms − Lübecker Brahms-Institut entwickelt digitales „Brahms-Portal“

Mit dem Brahms-Portal, einer neuen frei zugänglichen Online-Plattform, wird das Lübecker Brahms-Institut zu einem digitalen Knotenpunkt für Wissenschaft und Öffentlichkeit. Ende August ist das Projekt an den Start gegangen.

Das Brahms-Portal verknüpft 43.000 Digitalisate auf innovative Weise und ermöglicht für Wissenschaft und allgemeine Öffentlichkeit einen komplett neuen Zugang zur wertvollen Sammlung des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck (MHL). Die historisch bedeutenden Quellen zum Komponisten Johannes Brahms gelten als nationales Kulturgut ersten Ranges. Das Projekt wird mit einer Förderung von insgesamt 800.000 Euro im Rahmen des Exzellenz- und Strukturbudgets des Landes Schleswig-Holstein sowie durch die Lübecker Possehl-Stiftung realisiert. In der dreijährigen Projektlaufzeit bereitet ein Team aus Musikwissenschaftlerinnen, Musikwissenschaftlern und IT-Fachleuten das kulturelle Erbe semantisch auf und reichert es wissenschaftlich fundiert mit Informationen zu den Werken von Brahms an.

Projektleiter Wolfgang Sandberger, der als Professor für Musikwissenschaft das Lübecker Brahms-Institut leitet, erläutert das Projekt: „Im Mittelpunkt des Brahms-Portals steht eine vernetzte Werkliste, in der alle Quellen unserer Sammlung inhaltlich verknüpft sind. Wenn Sie zum Beispiel das Klavierquartett op. 26 suchen, finden Sie auf einen Blick die Werkeinführung, die wertvolle Handschrift von Brahms, den Erstdruck, Fotografien aus dem Entstehungszeitraum, den Programmzettel der Erstaufführung, Briefe mit inhaltlichem Bezug – und Sie können das Werk auch online hören! Diese Zusammenführung aller werkspezifischen Quellen ist ein echter Gewinn für alle Interessierten.“

Herzstück des 1991 gegründeten Brahms-Instituts ist die umfangreiche Quellensammlung zu Johannes Brahms (1833 – 1897) und seinem Umfeld. Mit einem 360°-Gang durch die Ausstellungsräume der denkmalgeschützten Villa Brahms bietet das „Brahms-Portal“ einen weiteren attraktiven Zugang zu dem einzigartigen kulturellen Erbe. Die hohen technischen und bibliothekarischen Standards ermöglichen den Anschluss unter anderem an das „Digitale Kulturwerk Lübeck“, die „Deutsche Digitale Bibliothek“ oder die „Europeana“. Während die inhaltliche Kompetenz bei den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Brahms-Institut liegt, sind für die technische Umsetzung und Projektsteuerung die externen Partner Dataport, digiCULT und VGZ Göttingen verantwortlich.

2025 soll das neue Brahms-Portal online gehen. Weitere Informationen unter Opens external link in new windowwww.brahms-institut.de

top

Lübeck, 30.08.2022

Kirchenmusikstandort Lübeck: "Kreativtage" ermöglichen Einblick in neuen Master Kirchenmusik

Die Musikhochschule Lübeck (MHL) hat ihren Masterstudiengang Kirchenmusik neu konzipiert. Künftig stehen eine individuelle Profilierung sowie eine Konzentration auf eigenes kreatives Schaffen im Zentrum des Studiums. Interdisziplinär und projektorientiert angelegt, eröffnet es Studierenden als späteren Kirchenmusikschaffenden neue und kreative Wege in ihrer Gemeinde. Einblicke in das Lübecker Studium sind für Studieninteressierte, Studierende und bereits Berufstätige im Rahmen der ersten Lübecker "Kreativtage Kirchenmusik" vom 20. bis zum 23. Oktober möglich.

Einen Einblick in die innovative Lübecker Ausbildung können sich Studieninteressierte, Studierende und Berufstätige im Rahmen der ersten "Kreativtage Kirchenmusik" verschaffen, die die MHL vom 20. bis zum 23. Oktober veranstaltet. Es gibt Einzel- und Gruppenunterricht, Studienberatung und projektbezogenes Arbeiten an den historischen Orgeln in den Lübecker Kirchen und in der MHL.

Der traditionelle Kirchenmusikstandort Lübeck will sich mit dem neuen Master Kirchenmusik für die Zukunft aufstellen. Kirchenmusikschaffende sollen interdisziplinär ausgebildet werden und vom reinen Reproduzieren historischer Musik hin zum Erschaffen aktueller Musik geführt werden. Diese Ausrichtung ist bisher einmalig in Deutschland. Kirchenmusikstudierende werden dafür in Lübeck von einem Netzwerk Dozierender aus unterschiedlichen Fachrichtungen wie Improvisation, Neue Medien, Popularmusik sowie den klassischen Fächern Orgel, Gesang und Chorleitung betreut und können nach individueller Neigung verschiedene Schwerpunkte wählen. Fächerübergreifendes und projektbezogenes Arbeiten sowie individuell zusammenzustellende Studieninhalte mit Fächern wie Songwriting, Multimediale Musik oder BigBand sollen die Kirchenmusikstudierenden dabei unterstützen, zu eigenständigen und schöpferischen Künstlerpersönlichkeiten heranzureifen. "Unsere Absolvierenden sollen später in der Lage sein, Projekte in ihrer Gemeinde zu realisieren, die so eigen und individuell sind, dass sie nur dort stattfinden können und gerade dadurch eine Strahlkraft in die Region entwickeln", erläutert Orgelprofessor Franz Danksagmüller, der seit Februar auch Vorsitzender der Konferenz der Leiterinnen und Leiter der Ausbildungsstätten für katholische Kirchenmusik in Deutschland (KdL) ist. Als Dozierende der verschiedenen Fachrichtungen wirken an den "Kreativtagen Kirchenmusik" unter anderen Franz Danksagmüller und Arvid Gast (Orgel, Improvisation), Andrea Heß (Gesang), Frank Maximilian Hube und Johannes Knecht (Dirigieren, chorische Improvisation), Laurens Patzlaff (Jazzklavier und Angewandtes Klavierspiel), Bernd Ruf (Popchor und Bandleitung), Julie Silvera (Jazz- und Popgesang) sowie Bernd Schwarze (Theologisch-ästhetische Begleitung) mit.

Die "Kreativetage Kirchenmusik" sind Bestandteil der Schnupperkurse für Studieninteressierte, die die MHL in verschiedenen Fächern und Studiengängen jedes Jahr anbietet. Weitere Informationen und Anmeldung unter www.mh-luebeck.de.

top