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PRESSE ARCHIV

Lübeck, 04.10.2022

6. Internationaler Buxtehude-Orgelwettbewerb in Lübeck entschieden

Der sechste Internationale Buxtehude-Orgelwettbewerb, den die Musikhochschule Lübeck (MHL) und die Hochschule für Musik und Theater Hamburg vom 24. bis zum 30. September in Lübeck, Hamburg und Mölln veranstaltet haben, ist entschieden.

Den mit 8.000 Euro dotierten ersten Preis des diesjährigen internationalen Buxtehude-Orgelwettbewerbs, gestiftet von der „Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck“, erspielte sich Sunkyung Noh aus Südkorea. Die 28-Jährige studierte Orgel in Seoul und in Hamburg bei Wolfgang Zerer. Der von der „Dräger-Stiftung“ ausgelobte zweite Preis in Höhe von 5.000 Euro ging an Alexander Little aus Großbritannien. Der dritte, mit 3.000 Euro dotierte Preis der „Oscar und Vera Ritter-Stiftung“ wurde dem deutschen Organisten Frederik Kranemann zuerkannt.

Die drei Preistragenden hatten sich unter 18 Teilnehmenden aus Polen, Deutschland, Spanien, Korea, Japan und den USA für das Finale qualifiziert, das in St. Jakobi Lübeck ausgetragen wurde. Die jungen Organistinnen und Organisten wetteiferten in drei Runden an den wertvollen historischen Orgeln in drei Kirchen miteinander: an der Stellwagen-Orgel in St. Jakobi Lübeck, der Flentrop-Orgel in der Hamburger St. Katharinen Kirche und erstmals an der erst im Mai eingeweihten Scherer-Bünting-Orgel in St. Nicolai Mölln. Konzerte in den drei Städten luden dazu ein, die internationalen Juroren, Finalisten und Preisträger zu erleben.

In der international besetzten Jury unter Vorsitz von Jon Laukvik arbeiteten Bine Bryndorf, Edoardo Belotti, Pieter van Dijk, Arvid Gast, Matthias Neumann, Jean-Baptiste Robin, Krzysztof Urbaniak und der Musikjournalist Claus Fischer mit.

Der Buxtehude-Orgelwettbewerb ist weltweit der einzige Wettbewerb, der sich dem Thema Alte Musik in Verbindung mit der Norddeutschen Orgelkultur verschrieben hat. Namensgeber Dieterich Buxtehude (1637 bis 1707) ist ihr wichtigster Vertreter und gehört zu den großen europäischen Musikerpersönlichkeiten des Barock. Der Wettbewerb wird alle drei Jahre ausgetragen und musste pandemiebedingt um ein Jahr verschoben werden. Eine Fortsetzung ist für das Jahr 2025 geplant.

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Lübeck, 05.10.2022

MHL-Sinfonieorchester eröffnet neue Konzertsaison

Mit einem Sinfoniekonzert eröffnet das MHL-Sinfonieorchester am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr im Großen Saal die neue Konzertsaison an der Musikhochschule Lübeck (MHL). Unter Leitung der britischen Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire (Berlin) erklingt ein kontrastreiches Programm mit Bruchs Doppelkonzert für Klarinette, Viola und Orchester op. 88 mit Jens Thoben (Klarinette) und Pauline Sachse (Viola) als Solisten, „Metastaseis“ von Xenakis und Bartóks Konzert für Orchester.

Mit Semesterbeginn starten achtzig Studierende der MHL in eine Arbeitsphase des MHL-Sinfonieorchesters, das gleichfalls die neue Konzertsaison eröffnet. Erstmals übernimmt Gastdirigentin Catherine Larsen-Maguire die Leitung. Die in Manchester geborene und mittlerweile in Berlin lebende Dirigentin musizierte als Fagottistin mit zahlreichen renommierten Orchestern, bevor sie sich vollständig dem Dirigat zuwandte. Larsen-Maguire, die gerne auch mit Jugend- und Studierendenorchestern arbeitet, erläutert: „Junge Musiker sind von Beginn an enthusiastisch und begeisterungsfähig, ich genieße die Arbeit mit ihnen sehr. In diesem Konzert unterscheiden sich die Werke der drei Komponisten im Stil sehr voneinander, und wir müssen für jedes Stück eine passende Art zu spielen finden, um drei unterschiedliche Klangwelten zu erzeugen“.

Das selten aufgeführte Doppelkonzert für Klarinette, Viola und Orchester e-moll op. 88 schrieb Max Bruch (1838-1920) in seiner späten Lebensphase im Anklang an frühere Schöpfungen und vergangene Musikepochen. Es ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich: Bruch schrieb es für seinen Sohn, einen hervorragenden Klarinettisten. Die Aufnahme durch Publikum und Fachkollegen war verhalten, wohl auch deshalb, weil Bruch als unerschütterlicher Romantiker an seinen frühromantischen Idealen und seinem großem Vorbild Felix Mendelssohn Bartholdy gegen alle modernen Tendenzen festhielt. Originell wirkt die Kombination der beiden Soloinstrumente Klarinette und Bratsche – in reizvollem Kontrast gespielt von den MHL-Professoren Jens Thoben und Pauline Sachse. Auch die Abfolge der drei Sätze mit einem langsamen Satz zu Beginn und einer Steigerung in Tempo und Intensität in den Folgesätzen ist ungewöhnlich.

Der griechische Komponist Iannis Xenakis (1922-2001) war gelernter Architekt und näherte sich auf naturwissenschaftlichem Wege der Musik. Sein bekanntestes Werk „Metastaseis“ bildet mit brachialen Klangmassen seine Erinnerungen an den Zweiten Weltkrieg ab. Der Komposition liegt eine geometrische Konstruktion zugrunde, mit der Xenakis völlig neuartig strukturierte Klänge erzeugt. Das Orchester wird dabei in 61 eigenständig geführte Stimmen aufgelöst. Zur Uraufführung bei den Donaueschinger Musiktagen 1955 schrieb der Komponist: „Der Hörer muss gepackt und, ob er will oder nicht, in den Kreis der Töne gezogen werden, ohne dass er deswegen eine besondere Ausbildung brauchte. Der sinnliche Schock muss ebenso fühlbar sein wie beim Anhören des Donners oder beim Blick in den unendlichen Abgrund."

Béla Bartók (1881-1944) komponierte das Konzert für Orchester Sz 116 nach fünfjähriger Pause in seinen späten Jahren für die Bostoner Symphoniker. Schwer krank und in finanziellen Schwierigkeiten, kam der Auftrag für das Stück im Mai 1943 gerade recht. Es ist das letzte Stück für Orchester, das Bartók vor seinem Tod schrieb. Das fünfsätzige Werk gehört zu den meist gespielten Stücken des Komponisten und birgt eine große Bandbreite an Gefühlen und Virtuosität.

Das Konzert findet am Samstag, 8. Oktober um 19.30 Uhr im Großen Saal der MHL statt und wird am Sonntag, 9. Oktober um 17 Uhr wiederholt. Der Eintritt kostet 14 Euro und 19 Euro, ermäßigt 8 Euro und 12 Euro. Karten sind in allen dem Lübeck-Ticket angeschlossenen Vorverkaufsstellen erhältlich. Restkarten gibt es eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn an der Abendkasse (An der Obertrave).

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Lübeck, 06.10.2022

Neue Professur für Musizierendengesundheit in Lübeck

In Lübeck rückt mit einer neuen Professur der Musikhochschule Lübeck (MHL) und der Uni zu Lübeck (UzL) die Musizierendengesundheit in den Fokus. Daniel Sebastian Scholz wird ab Wintersemester 2022 die neue Stelle besetzen, die beide Hochschulen gemeinsam für Forschung, Lehre und Beratung geschaffen haben. Mit einem Schwerpunkt auf der mentalen Gesundheit Musizierender ist sie bisher einzigartig in Deutschland.

Die MHL und die UzL möchten mit der neuen Professur für Musizierendengesundheit, die von der Possehl-Stiftung mit 600.000 Euro anschubfinanziert wird, dem steigenden Bedarf an Beratung und Behandlung für Musikschaffende gerecht werden. Bundesweit gibt es bisher rund zehn musiker-medizinische Einrichtungen, Lübeck ist jedoch bislang der einzige Standort mit einer Spezialisierung auf neurologische, psychologische und psychotherapeutische Themen.

Daniel Sebastian Scholz ist Neurowissenschaftler, Diplom Psychologe, Verhaltenstherapeut und Musiker. Der 38-Jährige konnte in Hannover am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM) elf Jahre lang Erfahrungen zum Thema Musizierendengesundheit sammeln: „Der Bedarf an qualifizierter Beratung ist enorm und in den letzten Jahren auch stark angestiegen. Rund 50 Prozent der Musikerinnen und Musiker leidet beispielsweise zeitweise unter Lampenfieber. Immer mehr Hochschulen erkennen die Notwendigkeit hier vorzubeugen und zu unterstützen. Unser Schwerpunkt wird auf Prävention und der psychischen Gesundheit Musizierender liegen.“

Forschen wird Scholz in enger Verzahnung mit der Neurologie der UzL auf dem Unicampus im Center of Brain, Behavior and Metabolism (CBBM). Hier sind schon erste Forschungsprojekte zu den Themen mentale Belastung und zur neuronalen Plastizität Musikstudierender in Planung. Prof. Dr. Thomas Münte, Vizepräsident Medizin der Universität Lübeck: „Wir begrüßen die neue Professur außerordentlich. Sie wird nicht nur einen oft unterschätzten klinischen Bedarf abdecken, sondern auch zu einer weiteren Vernetzung der Lübecker Hochschulen beitragen. Die Forschungsthemen von Daniel Scholz sind unmittelbar anschlussfähig und es gibt schon sehr gute Kontakte in die hiesige Psychologie und Neurologie.“

Für die Studierenden der MHL und der UzL plant Scholz zunächst Vorlesungen zu den Grundlagen gesunden Musizierens, zu den Neurowissenschaften der Musik sowie ein Lampenfieber-Behandlungs-Seminar. Im neuen Büro der MHL im Lübecker Tesdorpfhaus wird er ab Oktober eine Beratungsstelle für Musikstudierende und Lübecker Musikprofis und Laien einrichten. Viele Musizierende leiden unter gesundheitlichen Problemen wie schmerzhaften Verspannungen, eingeschränkter Bewegungsfähigkeit, Lampenfieber und Versagensängsten. Sie können gravierende Folgen für das Musizieren haben und im schlimmsten Fall das Ende der Karriere bedeuten. Ursachen sind Überbelastung, die durch zu viel Üben entsteht, psychischer Stress, Leistungsdruck oder die Handhabung des Instruments.

Daniel Sebastian Scholz wurde 1983 in Tübingen geboren. Er studierte Psychologie und Jazz-Komposition in Marburg und Osnabrück und promovierte am Zentrum für systemische Neurowissenschaften in Hannover. Seit 2011 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikphysiologie und Musiker-Medizin (IMMM), der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) und beschäftigte sich im Rahmen verschiedener Forschungsprojekte mit der Auswirkung von Musik auf die psychische und physische Gesundheit. Zudem lehrte er an der HMTMH von 2015 bis 2019 als Dozent in den Bereichen Jazz-Komposition und Arrangement und pädagogische Psychologie. Seit Mai 2021 ist Scholz auch als approbierter klinisch psychologischer Psychotherapeut mit der Fachrichtung Verhaltenstherapie am IMMM tätig mit einem Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit Musikschaffender. Er spielt Gitarre und Klavier, unter anderem in der Psycho-Rap-Rock-Band „Ego Super“ und ist Mitbegründer und Betreiber des eigenen Plattenlabels „quadratisch rekords“.

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Lübeck, 10.10.2022

Chaos, Rätselkanons und Bohrmaschinen - Auftaktkonzert zur Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt"

"Von Chaos, Rätselkanons und Bohrmaschinen" erzählt am Donnerstag, 13. Oktober um 19.30 Uhr das Auftaktkonzert zur internationalen Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt", die bis zum 15. Oktober in der Musikhochschule Lübeck (MHL) stattfindet. Dozierende, Studierende und Gäste werden unter Leitung von Pieter-Jan Belder das Spannungsfeld zwischen Chaos und Ordnung musikalisch ausloten.

Das Konzert spiegelt das Thema der interdisziplinären Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert", die in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der University of South Florida veranstaltet wird. Der Abend bringt eine spannende Auswahl selten aufgeführter Stücke für Klavier, Schlagzeug und Kammerorchester zu Gehör, mit Werken von Johann Sebastian Bach, György Ligeti, Jean-Féry Rebel, Alexander Scriabin und Claus-Steffen Mahnkopf, in denen die Komponisten Chaos und Ordnung auf je eigene Weise thematisieren.

Das Kammerorchester der MHL präsentiert unter der Leitung von Pieter-Jan Belder die 1737 komponierte Symphonie "Les Éléments" des französischen Barockkomponisten Jean-Féry Rebel, ein Schlüsselwerk des 18. Jahrhunderts. Mit einem heftigen Cluster als Abbild des Chaos beginnt das Stück, erst nach und nach schälen sich aus dem tönenden Durcheinander die vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde heraus. Johann Sebastian Bach konstruierte mit seinem Kanon "Trias Harmonica" BWV 1072 in nur zwei Takten ein ganzes Weltgebäude in C-Dur: ein kühl kalkuliertes Experiment, das wie andere Kompositionen aus seiner Hand scharfe Kritik hervorrief, oder ein Beispiel für die Schönheit seiner Kunst als Zeichen der Vollkommenheit der Schöpfung?

In ihren Etüden für Klavier von 1903 und 1985 spielen Alexander Scriabin und György Ligeti auf der Mikroebene mit Ordnung und Chaos: Takte, Tonfolgen und rhythmische Muster verschieben sich auf faszinierende Weise gegeneinander – eine immense Herausforderung an die Virtuosität der jungen Pianistin Hyerin Hwang.

In Arbeitsschutzkleidung ist MHL-Schlagzeugprofessor Johannes Fischer im zehnminütigen Spektakel "metalized void" zu erleben, das der Leipziger Komponist Claus-Steffen Mahnkopf 2015/16 für Schlagzeug und Elektronik geschrieben hat. Mit Alltagswerkzeugen wird Fischer nach den Anweisungen der Partitur auf der Bühne im Großen Saal eine Granitplatte bearbeiten. Zu den Klängen von Bohrmaschine, Hammer, Meißel, zerschlagenen Gläsern und Zimbeln tritt eine Zuspielung, die Mahnkopf selbst an diesem Abend betreut. Ordnung und Chaos, Musik in Realzeit und elektronische Klänge, exakt notierte Aufführungsanweisungen und improvisatorisch gestaltete Zuspielung überlagern einander dabei fortwährend.

Auf der sich anschließenden Konferenz "Musik und die Ordnung der Welt von der Antike bis zum 19. Jahrhundert" am Freitag, 14. Oktober ab 10 Uhr und am Samstag, 15. Oktober ab 9.30 Uhr im Kammermusiksaal der MHL stellen fast zwanzig Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Europa und Übersee neue Erkenntnisse vor. Themen sind unter anderen die antike Vorstellung der Sphärenharmonie, Musik und Alchemie im siebten Jahrhundert, die klösterliche Gesangspraxis und Rechtstheorie im Hochmittelalter sowie die Darstellung von Naturkatastrophen in der Oper des 19. Jahrhunderts. Die Keynote Lecture "Recht harmonisch. Musikalische Ordnungsvorstellungen im Rechtsdenken seit der Antike" hält die Juristin und Leibniz-Preisträgerin Prof. Dr. Marietta Auer (Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie Frankfurt am Main und Justus-Liebig-Universität Gießen).

Die Tagung wurde konzipiert von der Wissenschaftsphilosophin Prof. Dr. Christine Blättler (Kiel), dem Philosophen Prof. Dr. Mor Segev (Tampa, FL) und der Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Christiane Tewinkel (Lübeck). Der Eintritt zum Konzert und zur Konferenz ist frei. Weitere Informationen zum Konferenzprogramm gibt es auf der MHL-Webseite unter https://www.mh-luebeck.de/forschung/aktuell/.

Einen Kurzbericht zur Konferenz strahlt der Deutschlandfunk am Montag, 17. Oktober um 20.10 Uhr in seinem "Musikjournal" aus:Opens external link in new window www.deutschlandfunk.de/musikjournal.

 

 

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Lübeck, 03.11.2022

MHL-Studierende präsentieren "Lange Nacht der Holzbläser"

Zum zweiten Mal lädt die Musikhochschule Lübeck (MHL) am Freitag, 11. November zur "Langen Nacht der Holzbläser" ein. Studierende der MHL präsentieren in drei moderierten Konzerten um 18 Uhr, 20 Uhr und 22 Uhr diesmal die Welt der Klassik, darunter auch einige selten zu hörende Werke. Rund 50 Studierende der Holzbläserklassen mit Gästen aus den Horn-, Blechbläser- und der Schlagzeugklasse laden in drei Konzerten im Großen Saal zu einer vielfältigen klanglichen Reise durch die Klassik ein. Moderiert von Dozierenden der MHL, stehen Werke von Johann Christian Bach, Beethoven, Clementi, Donizetti, Mozart und Reicha auf dem Programm.

Unter dem Motto "Aufbruch" steht im ersten Teil der Holzbläsernacht ab 18 Uhr der böhmische Komponist Anton Reicha im Mittelpunkt. Die Studierenden präsentieren ein Ensemblestück in ungewöhnlicher Besetzung für Bläser, Kontrabässe, Trommeln und Feldkanonen, das Reicha zur Feier der französischen Republik schrieb – auf der Bühne im Großen Saal kommen statt Feldkanonen allerdings Pauken zum Einsatz. Reicha war ein langjähriger und enger Freund Beethovens, vor allem als Komponist für Bläser sehr geschätzt und arbeitete bis zu seinem Tod 1835 in Paris. Dort galt er als einer der einflussreichsten Lehrer, zu dessen Schülern auch Berlioz, Liszt, Franck und Gounod zählten. Mozarts Klavierquintett KV 452 ist ein kompositorisch experimenteller Aufbruch in ganz neue musikalische Sphären und mit seinen eigenen Worten "das Beste, was ich noch in meinem Leben geschrieben habe".

Den zweiten Teil unter dem Motto "Concerto" leitet um 20 Uhr ein Nonett von Clementi für Bläser und Streicher ein. Auch mit der vierten Bläsersinfonie in B-Dur von Johann Christian Bach und Donizettis Sinfonie in g-Moll für neun Bläser in der italienischen Tradition der Blaskapellen sind unbekanntere Werke zu hören. Die dritte "Grande Symphonie de Salon" von Reicha wurde gar erst 2017 in Frankreich wiederentdeckt.

Unter dem Motto "Nachtmusik" beschließt ab 22 Uhr der dritte Teil die "Lange Nacht der Holzbläser". Hier sind mit Mozarts Adagio für Bassetthörner und seiner Serenade in c-Moll für Bläseroktett besinnlichere Klänge zu hören. Zum Abschluss erklingt Beethovens Rondino in Es-Dur für Bläseroktett mit einem langsamen Rondo, das im Nichts entschwindet und das Publikum zu später Stunde wieder nach Hause entlässt.

Karten können für 17 Euro und 22 Euro (ermäßigt 10 Euro und 14 Euro) online auf der Webseite der MHL unter www.mh-luebeck.de gebucht werden. Restkarten gibt es ab 17 Uhr an der Abendkasse der MHL (Konzerteingang: An der Obertrave).

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Lübeck, 07.11.2022

Nicola Leonard Hein neuer Professor für Digitale Kreation in Lübeck

Der international renommierte Klangkünstler, Gitarrist und Komponist Nicola Leonard Hein ist auf die Professur „Digitale Kreation“ berufen worden, die an der Musikhochschule Lübeck (MHL) neu eingerichtet wurde. Der vielfach ausgezeichnete 33-Jährige hat als Grenzgänger zwischen den Künsten weltweit musikalische und interdisziplinäre Projekte realisiert.

Als Professor für Digitale Kreation wird Nicola Leonard Hein den Studierenden der MHL künftig vermitteln, wie sie digitale Medien als gestalterisches Mittel interaktiv und intermedial einsetzen können. Der vielfach mit Preisen und Stipendien bedachte gebürtige Düsseldorfer ist als Klangkünstler international tätig. Er verbindet Klang, Raum, Licht und Bewegung zu neuen intermedialen Kunstwerken. Dabei setzt er unter anderem analoge und elektroakustische Instrumente, Synthesizer, analoge Elektrotechnik wie Motoren und Hubmagnete, interaktive Machine-Learning Systeme, Videoprojektionen und Augmented Reality ein. Ein wichtiges Element seiner Arbeit bildet auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Kunstschaffenden aus den Bereichen Musik, Videokunst, Tanz, Theater, Literatur und Malerei.

Zur neugeschaffenen Professur erläutert Oliver Korte, Vizepräsident der MHL: „Wir freuen uns, dass wir mit Nicola Leonard Hein einen international profilierten Künstler und Theoretiker für das neu eingerichtete Fach ‚Digitale Kreation‘ gewinnen konnten. Es wird eine Schlüsselposition in der Studienarchitektur der MHL einnehmen an der Schnittstelle zwischen den Kompositions-, Instrumental- und Vokalklassen und den Studiengängen zur Musikvermittlung.“ Mit der Schaffung der neuen Professur will die MHL gesellschaftliche Entwicklungen wie die Digitalisierung visionieren, kommentieren und mitgestalten. „Unsere Studierenden wollen wir auf aktuelle und zukünftige Berufsfelder optimal vorbereiten“, so Korte weiter. Zum traditionellen künstlerisch-musikalischen Bereich kämen auch kommerzielle Arbeitsfelder wie Dance, Electro, Werbung, Film, Game, vermittelnde Kreativwirtschaft, Theater, Tanz oder beispielsweise Innenstadtgestaltung hinzu.

Hein hat als Lehrbeauftragter bereits im Sommersemester an der MHL unterrichtet. Er ist begeistert von der interdisziplinären Zusammenarbeit mit Dozierenden aus verschiedensten Fachbereichen − auch der anderen Lübecker Hochschulen. Seinen Studierenden möchte er Offenheit, kreative Neugierde und gedankliche Zielführung in der Auseinandersetzung mit Klang, Raum und digitaler Musikkultur vermitteln. Als nächstes Projekt plant er für seine Studierenden ein „Instrument Builders Ensemble“ in Kooperation mit dem Fablab Lübeck, in dem Studierende eigene elektronische Instrumente konzipieren und bauen sowie ein Seminar zur „Telematic Music Performance“. Im Gespräch ist der Avantgarde-Komponist ist unter anderem in Folge 16 des Podcasts „Gedankensprünge“ von Lübeck hoch 3 zu hören, in dem es um die Nachvollziehbarkeit von Wissenschaft und Kultur geht (www.gedankenspruenge-podcast.de).

 

 

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Lübeck, 10.11.2022

Musikpädagogikpreis "Neue Konzepte"

Am Donnerstag, 17. November wird in der Musikhochschule Lübeck (MHL) zum sechsten Mal der Wettbewerb "Neue Konzepte" um den Musikpädagogikpreis der Marie-Luise Imbusch-Stiftung ausgetragen. Vier Finalisten wetteifern ab 17 Uhr um den mit 2.500 Euro dotierten Preis. Beim traditionellen Preiskonzert stellen sich die Gewinner des Musikpädagogikpreises am Samstag, 26. November um 18 Uhr gemeinsam mit den Stipendiaten der Marie-Luise Imbusch-Stiftung vor.

Vier Finalisten, die eine hochschulinterne Jury ausgewählt hat, stellen am Donnerstag, 17. November um 17 Uhr im Kammermusiksaal der MHL ihre musikpädagogischen Themen vor: Ein Musical mit dem Titel "Musik ist überall" hat das Team mit Nicole Calderon, Tim Haas und Lisa-Marie Lill als interdisziplinäres Projekt entwickelt. Mit ihrem selbstgeschriebenen Musical für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren wollen die drei Lübecker Musikpädagogikstudierenden die Parallelen zwischen Musizieren und menschlichem Zusammenleben aufzeigen und gleichzeitig musikalisches Grundwissen vermitteln. Lina Gronemeyer hat sich in ihrer Bachelorarbeit mit "Klezmer als Phänomen in Deutschland" beschäftigt. In einer Literaturrecherche hat sie sich mit der Geschichte der Politisierung von Klezmermusik in Deutschland und den negativen Folgen der Reduzierung deutschjüdischer Kultur auf dieses Genre auseinandergesetzt. Benjamin Seeck widmet sich in seiner Bachelorarbeit der "Interkulturalität und Rassismussensibilität im Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen". Dabei geht es ihm um den Alltagsrassismus, der in allen Bereichen der Gesellschaft und im schulischen Musikunterricht präsent ist und in der Lehrkräfte-Ausbildung stärker thematisiert werden sollte. Laetitia Vögtler stellt ihre Masterarbeit "Über die Zusammenhänge von Auftrittsangst und Selbstbild" vor. Aus musikpädagogischer Perspektive nimmt sie das Phänomen Auftrittsangst in den Blick, die unter professionellen Musizierenden weit verbreitet ist und bis hin zur Berufsunfähigkeit führen kann. Dabei legt sie tieferliegende Glaubenssätze offen, die das ernstzunehmende Krankheitsbild begünstigen. Mit rund zwanzigminütigen Präsentationen werden die Studierenden ihre inhaltsreichen Projekte im vorstellen und Einblicke in ihre Studienarbeit ermöglichen.

Die Wettbewerbsjury besteht aus Schulleitern der Region, in diesem Jahr Dr. Michael Janneck (Johanneum zu Lübeck), Wulfila Kangastie (Emanuel-Geibel-Schule Lübeck) und Alireza Zare (Musikschule Pinneberg).
Mit dem Wettbewerb möchte die MHL auf die Bedeutung der musikpädagogischen Ausbildung hinweisen, mit der Musiklehrkräfte an Gymnasien, in Musikschulen oder in freier Tätigkeit auf ihren Beruf vorbereitet werden. Im Vergleich zu künstlerischen Wettbewerben gibt es nur wenige Preise für Musikpädagogik-Studierende.

Der Eintritt zum Wettbewerb "Neue Konzepte" und zum Preiskonzert ist frei.

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